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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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später. Wenn Helga nicht zuhört.«
    »Blödsinn«, sagte die Funkerin. »Ich entsinne mich diverser Berichte, wenn du leicht beschwipst dich wegen Liebeskummer in meine schmächtigen Arme geflüchtet hast.«
    Atan erschien plötzlich und grinste.
    »Unser Gepäck ist an Bord. Startzeit minus fünfzig Minuten.«
    »In Ordnung.«
    Die Mitglieder der Crew widmeten sich konzentriert und ausschließlich der Überprüfung ihrer Maschinen, der Schalter und der Funktionen sämtlicher Geräte. Die Energieanlage des Schiffes war überprüft worden, und vier Ersatzelemente lagen in dem kleinen Vorratsraum.
    Cliff ging kein Risiko ein.
    »Wie lauten die Startkoordinaten, Cliff?« fragte der Erste Offizier.
    »Suche sie heraus: Planet ›Cumberland Mine‹, Zwei/Nord 198. Wir sollten in vierundvierzig Stunden dort sein. Das ist unser erstes Depot, das wir überprüfen.«
    »Okay!« erwiderte Mario und begann, mit den Tasten des Eingabeelements zu spielen.
    »Was ist mit deiner Theorie von Charles C. Sahagoon?« fragte Helga, die den Kanal der Startüberwachung einschaltete.
    »Später, Mädchen – später!« sagte Cliff und sah auf die Uhr.
    Das Schiff war fertig zum Start.
    Diesmal aber nicht mehr als Raumpatrouille, die Kadetten-Aufgaben wahrnehmen mußte, sondern als Kommando mit geheimer Order, mit Verantwortung und mit der Billigung des Führungsstabes. Das vergrößerte das Vergnügen, vergrößerte aber auch die Konsequenzen.
    »Ob du es glaubst oder nicht ...«, begann Atan Shubashi und schaltete seine Schirme ein.
    »... oder nicht«, sagte Helga spöttisch.
    »... aber ich vermisse die geschätzte Partnerin unseres ebenfalls geschätzten Obristen. Tamara, die mit scharfem Habichtsauge an jener Verstrebung dort lehnte und Cliff mit spitzzüngigen Kommentaren bedachte. Ich vermisse die Genossin.«
    Cliff schwieg; er wußte nicht, ob er Tamaras Abwesenheit bedauern oder gutheißen sollte. Er entschloß sich, an letztere Alternative zu glauben und hob die Hand.
    »Start minus eine Minute«, sagte er.
    Sie alle ahnten nicht, daß dieser Start entscheidend sein sollte – ihr erstes Unternehmen, das sie unter völlig anderen Voraussetzungen begannen.
    Was erwartet uns auf Cumberland Mine? fragte sich Helga schweigend.
     
    *
     
    Der Diskus erhob sich, schwebte durch den Hohlraum im Mahlstrom über der Basis 104, hinauf in die herbstliche Luft über dem Golf, weiter in den Weltraum hinaus. Earth Outer Space Station IV übernahm, gab eine Kurskorrektur wegen eines landenden Versorgungsschiffes bekannt und schaltete dann ab.
    Die Crew war wieder unter sich.
    Die ORION VIII wurde von Hasso Sigbjörnson beschleunigt, raste der Lichtbarriere entgegen, überwand die Trennung zwischen Einstein-Kontinuum und Hyperraum und ging in ihre erste Transition.
    Die Bordwachen wurden eingeteilt.
    Irgendwann wurde Cliff geweckt, ging hinauf in die Kommandokanzel und leitete den zweiten Hyperraumsprung ein. Und dreiundzwanzig Stunden später schrillten die Alarmglocken.
    Vor dem Schiff tauchte die Sonne des Planeten »Cumberland Mine« auf.
    Eine kalte, fast weiß leuchtende Sonne mit hartem, schonungslosem Licht. Der Planet, anderthalb Astronomische Einheiten von ihr entfernt, drehte sich langsam ins Bild herein, als die Automatik begann, das Schiff abzubremsen. Nacheinander kamen die Besatzungsmitglieder in die Kanzel.
     
    *
     
    »Dort ist der Planet«, sagte Cliff und tippte mit dem Zeigefinger auf die Scheibe des zentralen Sichtschirms.
    »Falls jemand die Daten noch nicht kennen sollte«, begann Atan Shubashi, »ich habe vor meinem letzten Einschlafen nachgeschlagen. Der Planet ist nur unter Verwendung von Druckkuppeln zu bewohnen. Die dort herrschenden Formen sind Silikate; sie wachsen kristallähnlich aus dem Boden und schlingen sich um die Felsen. Es soll eine stark farbige, schillernde Welt sein, durchflutet vom Sonnenlicht und mit einer extrem giftigen Atmosphäre. Es wird sich empfehlen, die Schutzanzüge anzulegen.«
    Helga kicherte.
    »Wie klug du wieder bist, Atan!« sagte sie spitz. »Kannst du uns auch sagen, wo wir die Kuppeln und den Landeplatz finden, der zum Depot gehört?«
    Atan nickte eifrig.
    »Selbstverständlich. Wir brauchen nur die hypothetische Äquatoriallinie zu bestimmen. Dort, in der Nähe einer Steinküste, liegt das Depot.«
    Cliff hantierte bereits mit Schaltern und Hebeln. Er zwang den silbernen Diskus in die obersten, dünnsten Schichten des tödlichen Gases.
    »Küste? Atan – gibt es dort
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