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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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sich positive menschliche Bindung, die ich Tamara und Cliff gönne, würde zerstört werden, wenn sich beide weiterhin über die Kompetenzen streiten würden. Haben Sie Gnade mit ihnen, Villa!«
    Villa wiegte seinen Kopf, dann sagte er nachdenklich.
    »Man müßte sich einen Weg überlegen, der beides gewährleistet: Überwachung und Unabhängigkeit. Ich werde Genossin Jagellovsk einsetzen, wenn Gefahr besteht, daß McLane über die Stränge schlägt. Schieben wir diese Entscheidung noch eine Weile auf.«
    Ein Summton war zu hören. Wamsler drückte einen Knopf, und auf dem Videophon erschien das Gesicht einer Ordonnanz, einer weiblichen, hübschen und schwarzhaarigen.
    »Ja?«
    »Marschall Wamsler, ich habe eine Nachricht für Oberst Villa.«
    Wamsler nickte und drehte das schwere Gerät in dem Kugellager herum, so daß die Scheibe Villa zugewandt war. Villa schaute auf und blickte die Ordonnanz an.
    »Oberst Villa, Ihr Gast ist anwesend, aber seine Laune ist nicht gut.«
    Villa lächelte, ausnahmsweise einmal offen und herzlich.
    »Die Laune meines Gastes wird sich in Kürze entweder erheblich verbessert oder erheblich verschlechtert haben«, versprach er. »Geben Sie ihm ein Buch und sagen Sie ihm, er möge noch rund fünf Minuten warten. Ich bitte darum.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Wamsler, sehr neugierig geworden, drehte das Videophon um, aber alles, was er sah, war nur noch das Dunkelwerden der Scheibe.
    »Aufschieben?« meinte er zögernd. »Aufschub ist die tödlichste Form der Ablehnung!«
    »Nicht in diesem Fall. Meine Frage lautet: Sind Sie damit einverstanden, daß Oberst Cliff Allistair McLane mit seiner Mannschaft unter gelegentlicher Überwachung durch Miß Tamara Jagellovsk weiterhin für Terra in geheimer Mission unterwegs ist? Er bekäme genügend große Vollmachten, was seine Verantwortung erhöhen und seine Neigung zu Eskapaden drosseln würde. Sind Sie damit einverstanden, Marschall?«
    Wamsler überlegte einige Sekunden lang, dann erwiderte er:
    »Grundsätzlich ja. Was wird General Lydia van Dyke dazu sagen?«
    »Wir können sie vor vollendete Tatsachen stellen, sobald sie zurückgekommen ist. Nach dem letzten Funkruf sind beide Schiffe von Geersons Moon gestartet und fliegen hierher.«
    Beide Männer sahen sich an.
    »Glauben Sie, daß es eine gute Entscheidung wird, Oberst Villa?« fragte Wamsler unschlüssig.
    »Ich glaube es – sonst hätte ich diese Gedanken nicht geäußert. Ich bin restlos davon überzeugt, daß McLane unsere Erwartungen voll erfüllen wird.«
    Wamsler schwieg, betrachtete seinen Siegelring, dann wurde sein Blick von dem roten Signal der Kugelprojektion abgelenkt. Er dachte an die Folgen und die Weiterungen und sagte endlich, nach einer qualvoll langen Pause:
    »Ich stimme zu. McLane erhält die ORION VIII, sein altes, bewährtes Schiff, und er wird nur für Spezialaufgaben eingesetzt. Ist das in Ihrem Sinn? Die administrativen Schwierigkeiten dieses Verfahrens werde ich verantworten. Und ... die Abteilung der GSD, der Sie, Oberst Villa, vorstehen, arbeitet eng mit meinem Büro zusammen.
    Das, meine ich, sollten wir festhalten.«
    Villas Grinsen war wie das eines alten, oft gehetzten Fuchses.
    »Einverstanden«, sagte er.
    Dann stand er auf und deutete auf das Videophon.
    »Stellen Sie es bitte bis in Ihr Vorzimmer durch?«
    Wamsler betätigte die entsprechende Taste, sah, wie sich der Schirm erhellte und erkannte seine Ordonnanz. Ihr Oberkörper verdeckte den Blick auf jemanden, der hinter ihr saß.
    »Marschall?« fragte das schwarzhaarige Mädchen.
    »Villa möchte Ihnen etwas sagen.«
    Wamsler gab dem Gerät einen kleinen Stoß, und es drehte sich um hundert Grad, so daß das Bild auf Villa deutete. Villa stützte sich auf die Tischplatte und sagte:
    »Schicken Sie unseren Gast bitte herein, Mädchen.«
    »Selbstverständlich, Oberst Villa.«
    Das Schirmbild erlosch.
    Die Augen der beiden Männer richteten sich auf das langgestreckte Feld der Lichtflutbarriere. Die schneeweißen, tobenden Elektronen schützten die wichtigen Büros mit einem Strom reiner Energie. Sie würde jeden vernichten, der hier einzudringen versuchte.
    Die Barriere sank in sich zusammen und gab den Blick auf metallverkleidete Felswände frei. Dann sahen Wamsler und Villa den Schatten eines schlanken Mannes. Wie Wamsler fand, schien er diesen Schatten irgendwie zu kennen ... er mußte schlucken, um nicht aufzustöhnen. Durch den freien Eingang kam Cliff Allistair McLane, Oberst, zur Zeit
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