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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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Schacht frei. Licht war darin zu sehen.
    »Vorsicht!« schrie Atan und warf sich zur Seite.
    Senkrecht heulte ein Strahlschuß aus dem Loch heraus, bohrte sich in die Decke und schmolz in das dunkelgrüne Material ein Loch. Atan riß seine Waffe herum und schoß nach unten, einmal in einem flachen, dann in einem starken Winkel. Die Hitze schlug nach oben, und Cliff kauerte sich an den Rand und spähte vorsichtig nach unten.
    Eine Reihe von U-förmigen Stahlkrampen führte nach unten, ihnen gegenüber waren kleine Beleuchtungskörper befestigt. Der Boden des Schachtes war frei, aber durch die Einschüsse verwüstet.
    »Wer ist besonders mutig?« knurrte Cliff und schwang sich über den Rand.
    Er kletterte schnell nach unten, die Waffe mit der Spitze entlang des Schenkels haltend. Jederzeit konnte er schießen, aber er gelangte die etwa zehn Meter unangefochten bis auf die Sohle. Hinter ihm kamen Mario und Atan, ebenso schnell und vorsichtig.
    Cliff drehte sich um.
    Ein Gang, mannshoch und gut ausgeleuchtet, führte geradeaus, dann um eine Kante. Cliff setzte vorsichtig und lautlos einen Fuß vor den anderen. Seine Kameraden folgten ihm.
    Fünfzehn Meter weit ging es geradeaus.
    »Vielleicht ist alles schon zu spät«, flüsterte Mario niedergeschlagen. Sein Gesicht war schweißüberströmt.
    »Vielleicht, vielleicht nicht. Wir brauchen Gewißheit.«
    Jetzt waren sie an der Kante des Ganges. Hier unten roch es nach Erde und feuchten Baustoffen. Der Gang machte einen Knick nach rechts, eine schwere Schutztür versperrte den Weg. Die Männer blieben hintereinander stehen, da der Gang nicht breiter als siebzig Zentimeter war.
    »Wir müssen es versuchen«, stieß Cliff hervor.
    Er griff nach dem Hebel, bewegte ihn, und seufzend öffnete sich die schwere Metallplatte. Dahinter sahen die Männer einen kleinen Saal mit etwa dreißig Metern Kantenlänge. Und als Cliff die Bedeutung dessen, was er sah, erfaßte, sank sein Mut auf den Nullpunkt.
    Mindestens zwanzig der Energieblöcke standen hier herum, in einzelnen Stapeln zu zwei, drei und vieren. An der Stirnwand der kleinen Halle, die durch ein Netz von runden Beleuchtungskörpern in ein gelbes Licht getaucht wurde, befand sich ein Schaltpult, das in Handwerksarbeit entstanden war. Daneben stand das gestohlene Hyperfunkgerät.
    Von mehreren Energiewürfeln ringelten sich dicke Kabel zu einem Verteilerkasten.
    »Boolen!« schrie McLane und zielte auf das Schaltpult.
    Hinter einem Kistenstapel kam eine Stimme hervor, heiser und voller Wut.
    »Werfen Sie die Waffe weg, Oberst, und versuchen Sie nicht, mich aufzuhalten.«
    »Sie irren«, sagte McLane ruhig. »Ich ziele auf das Hyperfunkgerät. Nur ein Fingerdruck, und alles ist vorbei.«
    Er winkte hinter sich und gab Mario ein Zeichen. Wie eine große Katze schlich der Erste mit einem Satz hinter den nächsten Turm aus Energieblöcken.
    »Das gleiche gilt für mich auch«, sagte Boolen, und er lachte kurz und etwas schrill. »Ich richte meine Waffe auf eine der Energiezellen, an denen die Depots der Erde so reich sind. Können Sie sich vorstellen, was hier geschieht, wenn eine der Zellen ihre Energie schlagartig abgibt?«
    Die Detonation würde alles vernichten und die ORION, die zwanzig Meter über ihnen stand, einen Kilometer weit in die Luft schleudern. Das Gebirge würde beben, denn schlagartig gingen die anderen Energieblöcke mit in die Luft.
    Cliff ließ seine Waffe fallen.
    Es klirrte, und der Kopf von Boolen sah hinter den Kisten hervor. Er befand sich drei Meter von dem Schaltpult entfernt.
    »Was haben Sie vor, Boolen?« fragte McLane ruhig und zeigte ihm die leeren Handflächen.
    Boolen keuchte.
    »Ihr Astrogator oder Funker soll seine Waffe ebenfalls fallenlassen«, bestimmte er. Auch Shubashi ließ die HM 4 fallen, und Cliff schob beide Waffen mit dem Fuß näher an Boolen heran. Die Augen des Mannes glühten in einem fanatischen Feuer.
    »Was ich vorhabe, das wissen Sie: Ich will wieder das natürliche, reine Leben über die Planeten bringen, die Terras Technik versklavt hat.«
    McLane lachte Boolen ins Gesicht.
    »Und bei der Gelegenheit machen Sie sich und Ihre Mitbürger zu milliardenfachen Mördern, nicht wahr?«
    Boolen ging langsam auf sie zu. Er richtete eine fast fabrikneue Waffe auf McLane und Shubashi. Atan ballte die Fäuste und stieß hervor:
    »Und dabei bringen Sie Ihre Mitbürger in Gefahr. Dieses Mädchen, dem Sie das Schmuckstück geschenkt haben, ist von Villas Leuten standrechtlich erschossen
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