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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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hochgehen lassen und den vernichtenden Inhalt versprühen.
    Gegenüber dem GSD-Chef saßen zwei Frauen.
    Tamara Jagellovsk, schlank und grünäugig und General Lydia van Dyke, Chef der Schnellen Raumverbände. Sie sahen abwechselnd Villa an und die drei Kassetten. In dem Büro herrschte eine beinahe unerträgliche Spannung.
    »Hören Sie zu«, sagte Villa leise, »was die Burschen schreiben.«
    Er hielt das Blatt, mit den Schriftzügen Mario de Montis bedeckt, vor die Augen und las ab.
     
    »Wir sind, wenn Sie dies in den Händen halten, unterwegs in Richtung Sahagoon. Wir schlagen vor, die beiden Kassetten ins All zu bringen und mit einem Torpedo in die Sonne zu schießen. Wir bitten, uns auch weiterhin zu vertrauen – wir sind gestartet, um die Angelegenheit schnell zu bereinigen.
    Mannschaft der ORION VIII
    De Monti.«
     
    Tamara lachte. »Typisch Cliff!« sagte sie.
    »Typisch für die Disziplinlosigkeit McLanes«, erwiderte Villa scharf. »Sie verstehen es immer wieder, uns herauszufordern. General van Dyke ... ist Ihre HYDRA startbereit?«
    Lydia nickte.
    »Immer, Oberst!« sagte sie ruhig.
    »Dann bitte ich Sie, schnellstens zu starten und die beiden Kassetten in die Sonne zu schießen. Dort werden sie kaum Unheil anrichten können. Und zusammen mit Tamara Jagellovsk fliegen Sie anschließend weiter, verfolgen McLane und verhüten das Schlimmste. Sein Eingreifen kann eine außenpolitische Krise entfachen.«
    Lydia stand auf.
    »Der erste Teil ist klar, Oberst Villa«, sagte sie. »Aber ich vermag nicht einzusehen, aus welchem Grund wir McLane stoppen sollten.«
    Villa stand auf. Er war nicht gesonnen, weiter zu diskutieren.
    »Alphaorder!« sagte er mit Nachdruck. »Halten Sie ihn an, befehlen Sie ihm, nicht einzugreifen. Ich werde den Verteidigungsausschuß anrufen. Bevor er nicht entschieden hat, gilt McLanes Handeln als Eigenmächtigkeit. Das war es, meine Damen!«
    »Ich werde tun, was Sie verlangen«, versprach Lydia van Dyke. »Kommen Sie, Leutnant Jagellovsk.«
    Vierzig Minuten später raste die HYDRA ins Zentrum des terranischen Sonnensystems, feuerte eine schlanke Rakete ab und nahm die Verfolgung der ORION VIII auf. Lydia setzte einen Funkspruch ab, um McLane zu warnen.
     
    *
     
    »So – nachdem wir nun wissen, daß unser Vorgehen gesetzwidrig ist, werden wir den Rest sehr schnell haben. Dank Ihrer Mithilfe, Gnädigste«, sagte Cliff und wandte sich an das Mädchen von Sahagoon.
    »Wie meinen Sie das?«
    Hasso wartete seine Maschinen und war mit dem Sichtschirmaggregat mit der Steuerkabine verbunden. Marion Stadyonnex saß in Helgas Funksessel, und die Crew stand in einem Kreis um sie herum.
    »Ich bin dafür berüchtigt, der disziplinloseste Mann in der Flotte zu sein«, führte McLane aus. »Ich habe selbstverständlich nicht die Absicht, van Dykes Weiterflugverbot zu befolgen. Wo ist die Station, von der aus der Hyperimpuls gesendet werden soll?«
    Marion zuckte niedergeschlagen die Schultern. Das Mädchen war müde, abgespannt und verzweifelt.
    »Ich weiß es nicht. Irgendwo im Gebirge, nördlich der Stadt!« sagte sie.
    »Sahag City?« warf Atan Shubashi ein.
    »Ja.«
    »Dann könnte es die Funkstelle ohne Energie sein«, murmelte Cliff, »die wir entdeckt haben.«
    Mario machte eine Gebärde der Unsicherheit.
    »Welche Rolle spielt Boolen bei der Aktion ›Vernichtet die Erde‹?« fragte Cliff bohrend.
    »Er ist ein Mitglied, nicht mehr. Wenigstens weiß ich nichts anderes.«
    Die ORION raste mit allem, was die Maschinen hergaben, dem Planeten Sahagoon entgegen. Das Schiff befand sich im Hyperraum, und der Autopilot, gesteuert durch die Digitalrechenanlage, arbeitete klickend und summend.
    »Hat Sahagoon Raumschiffe?«
    Atan stand vor dem Mädchen, aufgeregt und beide Fäuste in die Seiten gestemmt.
    »Ja. Ein altes Schiff. Es ist vor einigen Jahrhunderten auf Sahagoon gelandet, wurde gekapert und neu ausgerüstet.«
    Mario begann zu lachen.
    »Dann wissen wir auch, wer unsere Depots in aller Heimlichkeit ausgeraubt hat. Dieses alte Schiff, von dem zu sprechen sich Boolen unvorsichtigerweise hinreißen ließ.«
    Die Mosaiksteinchen fügten sich mehr und mehr zusammen; ein Bild einer riesigen Verschwörung entstand, erhielt Farben und Konturen.
    »Wie kam es zur Herstellung von Kappa 19 Plus? « erkundigte sich Helga.
    Sie begegnete dem hoffnungslosen Blick des Mädchens, und Marion begann ihr leidzutun. Helga dachte an die potentiellen Opfer, und ihr Mitleid verschwand ziemlich
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