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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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schmetterte mit einem Handkantenschlag den Mann zu Boden. Er nahm ihm die Waffe ab, sicherte sie und schob sie in die eigene Waffentasche. Zwischen den Stämmen sah er, wie Atan katzenartig von hinten einen bewaffneten Sahagoon niederschlug, ihm die Waffe entriß und weiterstürmte. Dann standen sie alle drei zwischen den Iglus, auf der sauberen Betonplatte.
    »Wohin, Cliff?«
    »Verstecken! Hört ihr?« Cliff deutete nach oben.
    Das schwirrende Brummen eines Helikopters war deutlich zu hören. Es kam von Süden, also von der Stadt her. Vermutlich war Boolen gleichzeitig mit dem Raumschiff abgeflogen und kam jetzt, um zu retten, was zu retten war – oder alles zu zerstören.
    »Verstecken – jeder in einem Iglu. Und sofort sämtliche Energie abschalten!«
    Sie stoben auseinander.
    Cliff sprang hinter eine Schaltbank, orientierte sich flüchtig über den Typ der Einrichtung und drehte dann die Regler zurück. Das dauernde Summen, das über der Anlage gehangen hatte, wurde leiser und verstummte schließlich endgültig.
    Gleichzeitig liefen die Rotoren des Hubschraubers aus.
    Jetzt war Cliff fast überzeugt, daß hier dieser kleine, harmlos wirkende Sendekomplex das Zentrum war, von dem aus der Hyperraumimpuls abgestrahlt werden sollte. Vermutlich war das Datum für die »Vernichtung der Technik« vorgezogen worden – unter dem Druck der Ereignisse, den Cliff selbst ausgelöst hatte.
    Schnell und ohne viel Geräusche näherte sich ein Mann.
    »Herankommen lassen. Nicht schießen!« flüsterte Cliff in das Armbandfunkgerät und duckte sich. Die Tür des Iglus wurde aufgerissen, dann beugte sich ein Schatten über das Steuerpult und schaltete das kleine Kraftwerk wieder auf volle Leistung. Das Summen begann wieder, und dicht neben Cliff wurde der Erzeuger von starken Vibrationen geschüttelt. Cliff kauerte da, die entsicherte Waffe nach oben gerichtet.
    Er hörte, wie sich Schritte entfernten. War es Boolen? Jedenfalls war der Mann in großer Eile.
    »Hasso an Cliff«, hörte er ein lautes Flüstern. »Ein Helikopter ist dicht neben dem Wald niedergegangen. Es war nur ein Mann drin, bärtig und haarlos, wie die Sahagoon.«
    »Danke, Hasso, ich weiß es«, erwiderte Cliff und starrte die geschlossene Tür von innen an. Dann entschloß er sich.
    Er schaltete zuerst die Anlage wieder zurück und zerschnitt mit dem Strahl der Waffe die Zuleitungen. Dann streckte er die Hand aus, ergriff den Hebel und riß die Tür auf.
    Gleichzeitig sprang er nach hinten.
    Nichts geschah.
    Er ging vorsichtig hinaus auf die Betonplatte.
    »Mario ... Atan!«
    »Ja?« kam die Antwort.
    »Herauskommen.«
    Alle drei Iglus waren verschlossen. Aus zweien von ihnen kamen, die Waffen vorgestreckt und sehr vorsichtig, die beiden Mannschaftsmitglieder, blieben neben Cliff stehen.
    »War er bei dir drin?« fragte Atan.
    »Ja.«
    Es stellte sich heraus, daß Boolen die Stromerzeugung eingeschaltet hatte und im dritten Iglu verschwunden war. Dort befand sich, wie sich Cliff entsann, das kleine Studio. Die Männer rannten darauf zu, und Cliff hatte den schweren Griff in den Händen. Die Tür war von innen verschlossen worden.
    »Nicht, daß es uns größere Schwierigkeiten bereiten würde ...«, begann McLane und trat drei Meter zurück. Er hob die HM 4 und schnitt einen Kreis aus dem Material der Iglutür, einer konvexen Fläche.
    Ein Fußtritt schleuderte das rauchende Ding mit dem Riegel aus der Tür.
    »Vorwärts!« knurrte Cliff.
    Er schoß in den Boden, durch das Loch, dann riß Mario mit einem mächtigen Ruck die Tür nach außen auf. Cliff blieb rechts von dem Spalt stehen, blickte vorsichtig hinein – offensichtlich war der Raum leer.
    »Verdammt ... hat er sich in Luft aufgelöst?« fragte Atan aufgebracht.
    Sie betraten nacheinander das kleine Studio. Nichts war zu sehen. Es schien als habe sich Boolen tatsächlich aufgelöst. Natürlich gab es eine weniger mysteriöse Erklärung dafür. Zuerst zerschoß Cliff sämtliche Kabel, die er fand, dann überlegte er.
    »Die Wände sind dicht. Er ist also nicht hinten wieder hinaus ...«, knurrte Mario und riß an dem Tisch.
    »... also muß irgendwo eine Öffnung im Boden sein. Eine Falltür!«
    Sie begannen, an den Einrichtungsgegenständen herumzuzerren. Schließlich bewegte sich ein Schaltpult um einige Millimeter.
    »Hier – das ist es!«
    Mario hatte einen der Schalter berührt. Jetzt drehte sich das Pult, ein metallumkleideter Würfel, fast spielend um eine Achse und gab einen viereckigen
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