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Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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Stirn geknoteten Halstuch. Sein langes blauschwarzes Haar wehte im Wind, und die Augen wurden von einer Sonnenbrille mit verspiegelten Gläsern verdeckt. Die Harley unter ihm hüpfte und bockte wie ein wildes Tier.
    „Ich rieche Testosteron“, murmelte Connie, als die Maschine den Weg zum Garten empordonnerte.
    Isabel stand wie erstarrt da. Der Mann bremste mit quietschenden Reifen, stellte die 750-ccm-Maschine ab und ging mit langen, lässigen Schritten auf Isabel zu. Der Kies knirschte unter seinen hohen, schweren Stiefeln. In einem Ohr glitzerte ein winziger, goldener Ohrring. Seine langen, kräftigen Arme hingen zu seinen Seiten herab.
    „Jemand sollte das Überfallkommando anrufen“, flüsterte Lucia.
    Er setzte die Sonnenbrille ab und starrte Isabel an. Seine dunkelbraunen Augen musterten sie von oben bis unten. Dann langte er in den Wäschekarton auf dem Tisch und zog den roten Teddy hervor.
    „Sehr hübsch“, sagte er mit tiefer, wohltönender Stimme und betrachtete die Reizwäsche. „Du hast es schon immer verstanden, dich toll anzuziehen, Isabel.“
    Sie entriss ihm den Teddy und warf ihn in die Schachtel. „Was machst du denn hier?“
    Er sah sie mit seinem gewohnten frechen Grinsen an, ein Gesichtsausdruck, bei dem sie einst weiche Knie bekommen hatte.
    Es funktionierte immer noch.
    Sein Aussehen war es damals, was sie am meisten fasziniert hatte. Sie hatte sich angezogen gefühlt von jener Aura verführerischer Gefahr, seinen sinnlichen, vollen Lippen und von seinem gestählten Körper, der genauso funktionsbereit war wie seine Harley. Sein langes Haar war so dicht und glänzend, dass sie das Verlangen hatte, mit ihren Fingern hindurchzufahren.
    Die Gedanken, die sie bei seinem Anblick durchzuckten, ließen sie leicht erröten. „Dies ist aber wirklich nicht der passende Moment.“
    „Wir hatten nie den passenden Moment, die Dinge zueinander zu sagen, die wir eigentlich einander hätten sagen sollen“, entgegnete er. Seine Stimme klang verführerisch sinnlich, so wie damals, wenn sie planten, einen ganzen Tag im Bett zu verbringen. „Aber ich habe mir gesagt: jetzt oder nie.“
    Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich. „Vielleicht solltest du später wiederkommen, wenn …“ Die Stimme versagte ihr. Ihr Mund war trocken, und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    „Nein, Isabel, daraus wird dann doch wieder nichts. Es gibt da noch ein paar unerledigte Dinge zwischen uns, über die wir miteinander reden müssen.“ Er hakte einen Daumen unter den Bund seiner schwarzen Jeans und wechselte das Standbein. „Ich hatte mir gedacht, wir besprechen das ganz unter uns, darum wäre es am besten, du kommst mit mir.“
    Sie gab sich einen Ruck, um ihren Blick von ihm zu lösen. „Connie, das ist Dan Black Horse.“
    „Super“, flüsterte Connie begeistert. „Einfach super.“ Sie sah bewundernd zu Dan auf. „Ich habe alle Ihre Platten und bin seit Jahren ein Fan von Ihnen. Schade, dass Sie aufgehört haben.“
    „Freut mich, Sie kennenzulernen“, erwiderte Dan charmant.
    Connie gab Isabel einen leichten Schubs mit der Schulter. „Geh doch ruhig“, meinte sie mit schwesterlicher Nachsicht. „Wenn du mit dem Typ was zu regeln hast, dann tu’s lieber jetzt, denn nächste Woche wird es zu spät dafür sein.“ Mit ganz leiser Stimme fügte sie hinzu: „Wenn du nicht meine Freundin wärst, würde ich dich umbringen, weil du mir nicht erzählt hast, dass du Dan Black Horse kennst.“
    Isabel bückte sich, um ihre Umhängetasche aufzuheben. „Es wird nicht lange dauern.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Mach dir keine Sorgen um mich.“
    Dan Black Horse drehte sich auf dem Stiefelabsatz um und ging den Gartenpfad voran. Als sie bei seinem Motorrad angekommen waren, hielt er ihr einen schwarzen Sturzhelm hin.
    „Kommt nicht infrage“, widersprach sie. „Ich folge dir mit meinem Wagen.“
    „Nein.“ Er stülpte ihr den Helm auf den Kopf und hakte den Kinnriemen ein. „Wo wir hinfahren, kann man keinen Wagen gebrauchen.“
    Sie biss die Zähne zusammen, um nicht vor Wut aufzuschreien. Bleib ruhig, Isabel, ermahnte sie sich. Hauptsache ist jetzt, hier keine Szene zu machen.
    Sie seufzte, schürzte ihren langen Rock und stieg auf das Motorrad.
    „Viel Spaß“, murmelte Connie, die noch in der Nähe war.
    „Wir fahren zum Streamliner Diner“, verlangte Isabel von Dan. „Und ich will zurück sein um spätestens …“
    Das Röhren der schweren Maschine übertönte ihre letzten
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