Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
Vom Netzwerk:
Worte. Dann gab Dan Gas, und das Motorrad setzte sich in Bewegung.
    Instinktiv schlang sie die Arme um Dans Hüften. Schon dabei überkam sie ein Gefühl des Verbotenen, des Ungehörigen. Sie riss sich zusammen und hielt sich lieber an dem Bügel des Gepäckträgers hinter ihr fest.
    Dan trug keinen Sturzhelm, fiel ihr jetzt auf, als sie auf die schmale Landstraße einbogen, die durch den Wald und quer durch die Insel führt. Vielleicht würde ihn die Polizei deswegen noch stoppen.
    Wenn man ihn anhalten würde – was würde sie sagen? „Officer, ich bin von diesem Mann entführt worden, den ich nie wiedersehen wollte. Das hatte ich mir geschworen.“ Würde sie das wirklich herausbringen?
    Aber als sie die Straße nach Süden hinunter zu dem abgelegenen kleinen Ort Winslow fuhren, wechselten sogar die beiden Verkehrsampeln von Rot auf Grün, als ob auch sie sich gegen Isabel verbündet hätten.
    Sie spähte Dan über die Schulter und sah den Streamliner Diner immer näher kommen … und dann flitzten sie an ihm vorbei, und ließen ihn immer weiter hinter sich, weil Dan den Berg hinabfuhr zur Anlegestelle der Fähre.
    „Hey“, brüllte sie ihm ins Ohr. „Du hast doch gesagt, wir würden in den Diner gehen, um miteinander zu reden.“
    „Das hast du gesagt, Sweetheart“, gab er lässig über die Schulter zurück. Die letzten Wagen drängten sich auf das Fährschiff. Eine Angestellte der Fähre in einem orangefarbenen Overall war im Begriff, die Ladefläche mit einer Kette zu verschließen.
    Dan hupte laut. Die Frau auf dem Schiff lächelte und winkte ihn ein. Er fuhr die Rampe hoch. Sofort ertönte die Dampfpfeife der Fähre. Es war zu spät, um wieder von dem Schiff herunterzukommen.
    Als sich die Fähre langsam von der Pier löste, stellte Dan den Motor ab und wandte sich zu Isabel um. „Verdammt“, stieß er hervor. „Du warst aber wirklich schwer zu finden.“
    Sie sprang von der Maschine. „Du bist verrückt“, erklärte sie empört. „Aber ich glaube, das weißt du auch selber.“
    „Vielleicht.“ Dabei warf er ihr einen Blick zu, an den sie sich nur zu gut erinnerte. Es war jener Blick halb schläfrigen Verlangens, bei dem sie früher nur allzu gern am Wochenende wieder ins Bett geschlüpft war, um dort mit ihm den Vormittag zu verbringen.
    „Das ist doch alles lächerlich“, sagte sie sowohl zu ihm als auch zu sich selber, verzweifelt darüber, dass er in ihr solche Erinnerungen wecken konnte. Mit einer Hand hielt sie sich an der eisernen Reling fest, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen.
    Als Dan nicht auf ihren Protest einging, drehte sich Isabel um und stieg die Treppen hinauf zum Aufenthaltsraum. Die große Kajüte, die von der Aprilsonne durchflutet war, wimmelte von Inselbewohnern, die nach Seattle fuhren, um einzukaufen oder um einen Abend in der Stadt zu verbringen. Hier und dort sah Isabel ein bekanntes Gesicht und schaffte es trotz ihrer Aufregung, grüßend zu nicken.
    Fabelhaft, dachte sie. Jetzt fehlte ihr nur noch eine Bankangestellte oder eine Ladeninhaberin, die sie dabei beobachtete, wie sie mit einem sündhaft gut aussehenden Mann nach Seattle fuhr.
    Sie ging wieder hinaus an Deck, wo ihr der Wind den Rock hochblies und ihr das Haar zerzauste. Möwen drehten ihre Kreise um das Fährschiff. Ganz in der Nähe planschte ein Seelöwe im Wasser.
    Es dauerte nicht lange, da hatte Dan Isabel gefunden. Er ging zu ihr, einen Pappbecher in der Hand. „Hier.“ Er reichte ihr den Becher. „Kaffee mit Magermilch und einem Stück Zucker, stimmt’s?“
    Sie nahm den Becher und setzte sich auf eine der angeketteten Bänke. „Hoffentlich ist dir klar, dass du mir diesen Nachmittag gründlich verdorben hast.“
    Er setzte sich neben sie, die schlanken Handgelenke auf den Knien. Ein düsteres Feuer glomm in seinen Augen. Sie spürte die Spannung in ihm, eine verhaltene Glut, die sie ebenso beunruhigte wie faszinierte. „Das ließ sich leider nicht vermeiden. Aber es immer noch besser, als wenn du den Rest deines Lebens ruinierst.“
    Sie verschluckte sich beinahe an ihrem heißen Kaffee. „Was soll das nun wieder heißen?“
    Er griff schnell nach einer Papierserviette und fing einen Tropfen Kaffee von ihrem Kinn auf, ehe er einen Fleck auf ihrem buntbedruckten Baumwollrock machen konnte. „Du kannst Antony Cossa nicht heiraten, Isabel.“ Seine Stimme mit dem unvergesslichen sexy Unterton männlicher Leidenschaft, die zwei Jahre lang auf allen Rocksendern zu hören gewesen war,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher