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Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Madelynne Ellis
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vermissen wird.« Die Stimme war ihr nicht vertraut, einige Töne klangen sehr tief. Adie nahm an, dass er oft arabisch sprach, obwohl er sich sehr britisch anhörte. »Einer mit ein bisschen Feldarbeit, der seinen Doktor hinter sich hat.«
    In Adies Kopf begann es zu pochen. Das war perfekt für sie. Vor zwei Monaten hatte sie ihren Doktor gemacht, und im Sommer hatte sie auf einer Grabungsstätte auf Zypern gearbeitet. Okay, das war was anderes als Ägypten, aber Feldarbeit war es trotzdem. Und sie wäre sofort einsatzbereit. Sie hielt den Atem an, damit sie nicht verpasste, wenn Joe ihren Namen nannte.
    Stattdessen schüttelte er den Kopf. »Da ist niemand«, sagte er. »Tut mir leid, Killian, aber ich glaube nicht, dass ich Ihnen helfen kann.« Er setzte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Adie stieß ein ungläubiges Schnaufen aus, aber sie hörten ihren stummen Aufschrei nicht. Was sollte das heißen – es gäbe niemanden? Er wusste, dass sie Arbeit suchte. Am liebsten wäre sie in ihrer Wut ins Zimmer geplatzt. Aber ihr Verstand wies sie an, an Ort und Stelle zu verharren – seit Joe den Namen seines Besuchers genannt hatte.
    Killian – Dr. Simon Killian Carmichael, um genau zu sein, war die führende Autorität der Frühen Dynastien und hatte Aufsehen erregende Expeditionen in Giza, Abusir, Dahshur und kürzlich in Lisht durchgeführt. In der Abteilung hatte es schon immer Gerüchte gegeben, dass er ein Student von Josef Levine gewesen war, und jetzt hatte sie es aus seinem eigenen Mund gehört. Und nun schien die Chance, für ihn arbeiten zu dürfen, ihren Händen zu entgleiten.
    »Warum brauchen Sie eigentlich zusätzliche Kräfte?«, fragte Joe.
    »Nicht zusätzlich, sondern eine Auswechslung. Ich habe Bill Harris mit einem gebrochenen Bein nach Hause geschickt. Er ist bei der Grabungsstätte auf einer Treppe ausgerutscht und wird monatelang ausfallen.«
    Joes Lippen wurden dünn wie ein Strich. »Und dann wollen Sie ihn zurück haben.«
    Killian gab keinen hörbaren Kommentar von sich.
    Adie versuchte, sich seinen Gesichtsausdruck vorzustellen. Sie hatte ihn noch nie gesehen, wohl aber von seiner Arbeit gehört. Welcher Student der Ägyptologie hatte das nicht? Seine Bücher und Papiere lagen in ihren Zimmern herum. In den letzten fünf Jahren war er der gefragteste Gast für die Semesterabschlussvorträge gewesen, aber er hatte sie alle abgelehnt.
    Joe schob eine Büroklammer zur Seite. »Also gut, ich werde darüber nachdenken, aber ich kann nichts versprechen.«
    »Ich danke Ihnen. Sie können mich im Hotel erreichen.«
    Joe nickte. »Ich werde mich melden.« Er erhob sich. Offenbar war das Gespräch beendet. Adie steckte ihre Inschrift in die Tasche. Sie konnte ihn jetzt unmöglich um Hilfe bitten, selbst dann nicht, wenn es ihr die Möglichkeit geboten hätte, einen Blick auf Dr. Carmichael zu werfen. Sie wollte diesen Job, und mit diesem Gedanken zog sie ihre Schlüssel heraus und ging in Richtung Ausgang. Morgen früh würde sie Joe als erstes zur Rede stellen.
    Joe ging die Arbeiten der Studenten durch, als Adie eintraf. Sie stellte einen Becher mit frischem Kaffee vor ihn, dann setzte sie sich ihm gegenüber, genau in den Sessel, in dem Dr. Carmichael gestern Abend gesessen hatte.
    »Was wollen Sie?«, fragte Joe zur Begrüßung, knurrig aber mit einem freundlichen Lächeln, und ohne den Fluss der Tinte seines Füllers zu unterbrechen.
    »Ich wüsste gern, ob Sie von neuen Projekten gehört haben, für die ich mich bewerben könnte«, sagte sie, weil sie sich vorgenommen hatte, es mit Vorsicht zu versuchen.
    Joes roter Füller blieb mitten im Wort stecken.
    So ganz vorsichtig war sie wohl nicht vorgegangen.
    Er sah sie fragend unter seinen buschigen Brauen an. »Nein«, sagte er dann. »Jedenfalls fällt mir nichts ein.«
    Adie verdrehte die Hände in ihrem Schoß. Der Füller begann wieder über das Papier zu kratzen. »Was ist denn mit dem Saqqara-Projekt, über das Sie gestern Abend gesprochen haben?«
    Joe setzte sich im Sessel zurück und legte den Füller auf den Schreibtisch. Als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte, fragte er, die Stimme kaum mehr als ein Flüstern: »Wer hat Ihnen denn davon erzählt?«
    »Niemand. Ich habe Sie gehört. Dr. Carmichael sucht jemanden, der für ihn an diesem Projekt arbeitet, nicht wahr? Er war gestern Abend hier.« Es war unmöglich, die Aufregung aus ihrer Stimme zu halten.
    Joe legte den Füller auf die oberste
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