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Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Madelynne Ellis
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Unbehagen gewandelt. Der ganze Körper fühlte sich wie gelähmt an, nur der Bauch nicht, denn ihr drehte sich jedes Mal der Magen um, wenn sie auch nur an etwas Archäologisches dachte. Am schlimmsten war, dass sie nicht wusste, was sie zu erwarten hatte. Sie wusste nicht, worauf es Dr. Carmichael ankam, um was es bei dem Projekt ging, und sie hatte auch keine Ahnung, wie er aussah.
    Ihre Freunde hatten ihn als verwegenen, attraktiven Indiana-Jones-Typ beschrieben, was sie aber nicht glauben wollte. Trotzdem hoffte sie insgeheim, die Freunde hätten Recht, ein bisschen Aufregung und Abenteuer wären endlich mal was Neues für sie.
    Sie traf zwanzig Minuten zu früh in Joes Landhaus ein. Die Holzpfosten des Zauns standen krumm und schief und waren mit Moos bedeckt und von Efeu umschlungen. Das Unkraut hatte im kleinen Gemüsebeet gesiegt.
    Das nach hinten liegende Wohnzimmer war unaufgeräumt und verstaubt, und das braune, verblichene Mobiliar passte zum schmuddeligen Eindruck des Besitzers. Adie befingerte die Fransen eines der schweren Sessel, während Joes uralte getigerte Katze sie von ihrem zerfetzten Kissen aus misstrauisch betrachtete.
    Joe brühte ihr eine Tasse Tee auf, dann ging er wieder hinaus und kehrte die gefallenen Blätter zusammen. Adie spürte, dass er immer noch unglücklich war, aber sie verstand nicht warum. Sie wünschte, er wäre nicht so geheimnisvoll. Wenn Dr. Carmichaels Projekt mit etwas Dubiosem behaftet war, würde sie gern vorher gewarnt werden.
    Es dauerte noch zehn Minuten, bevor Dr. Carmichael eintraf. Bis dahin war Adie so unruhig, dass sie ihre eigene Galle schmecken konnte, aber sie zwang sich zu einem ruhigen Ausdruck, als sie hörte, wie der Türknopf gedreht wurde.
    Seine Erscheinung schockierte sie.
    Dr. Carmichael war so ganz anders, als sie erwartet hatte, dass sie vergaß, aufzustehen, um ihn zu begrüßen. Stattdessen starrte sie ihn verwundert an. Von den vielen Gesichtern, die sie sich vorgestellt hatte, entsprach ihm kein einziges, nicht einmal annähernd. Killian Carmichael war ein eleganter Geschäftsmann. Er trug einen teuer aussehenden schwarzen Mantel, und obwohl er einen verblüffend weißen Haarschopf hatte, war er keinen Tag über fünfunddreißig, oder sie würde ihr Leben lang auf Schokolade verzichten.
    »Killian, das ist Adie Hamilton«, verkündete Joe, als er das Zimmer hinter seinem Gast betrat, und seine buschigen Brauen tanzten wie zwei fette Raupen, was sie wahrscheinlich daran erinnern sollte, sich aus dem Sessel zu erheben. Das leichte Baumwollhemd, das sie trug, klebte an ihrem Rücken, und sie registrierte gerade noch rechtzeitig, dass ihre Handflächen verschwitzt waren. Sie konnte sie rasch an ihrem Rock abwischen, bevor sie die rechte Hand ausstreckte.
    »Dr. Carmichael, ich freue mich sehr, Sie endlich kennen zu lernen.« Ihre Stimme klang ein wenig holprig, und sie fühlte, wie sie beim Sprechen errötete. Er war überraschend gut aussehend, sogar schön auf eine gelassene, maskuline Art.
    Killian griff ihre Hand; es war ein fester Griff, aber die Berührung war eisig, und sein Lächeln erfasste nicht seine Augen. Er trug keinen Schmuck an den feingliedrigen Fingern, aber Adie bemerkte die teure Armbanduhr.
    »Ich lasse Sie beide allein.« Joe zog sich durch die Terrassentür wieder in den Garten zurück. Adie nahm vage wahr, wie er in einem baufälligen Geräteschuppen verschwand. Schalte dein Gehirn ein, dachte sie, als sie sich wieder setzte. Du willst diesen Job, und du willst diesen Mann beeindrucken.
    Killian nahm im gegenüber stehenden Sessel Platz. Er schlug seine langen Beine übereinander und holte ein modisches Notizbuch mit Lederumschlag aus seiner Aktentasche. Adie nahm zur Kenntnis, dass er offenbar ein wohlhabender Mann sein musste. Im Vergleich zu ihm kam sie sich relativ schäbig vor – sie trug den einzigen Rock, den sie für solche Gespräche hatte.
    Er legte den Kopf schief und betrachtete sie kalt. »Professor Levine sagt, Sie hätten gedroht, zur Presse zu gehen.«
    Adie hustete laut, um Zeit zu gewinnen. Joe hatte sie tatsächlich verpetzt. Es überraschte sie, dass Killian sich überhaupt die Mühe des Bewerbungsgesprächs machte.
    Killian wartete geduldig auf ihre Antwort.
    »Ich hätte das nicht getan, und Joe weiß das.«
    Killian beugte sich im Sessel vor, als sie sprach, und ihr Bild füllte seine Pupillen. Die Augen waren grau, sie hatten die Farbe von Taubenfedern und hielten eine seltsame innere Wärme. »Gut.
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