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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite
Autoren: Kiera Cass
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nach allem, was Sie gestern Abend gesagt haben … Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie abreisen.«
    »Das ist wirklich sehr nett, aber es ist schon alles in Ordnung so. Ab jetzt tut ihr bitte alles in eurer Macht stehende, um Kriss zu helfen. Mir zuliebe.«
    »Natürlich«, versprach Anne.
    »Was immer Sie sagen«, pflichtete Mary ihr bei.
    Aspen räusperte sich. »Meine Damen, bitte räumen Sie mir etwas Zeit ein. Wenn Lady America heute abreist, muss ich zuvor mit ihr noch ein paar Sicherheitsmaßnahmen durchgehen. Wir haben sie doch nicht so lange begleitet, um zuzulassen, dass ihr jemand etwas zuleide tut.
    Anne, vielleicht könnten Sie in der Zwischenzeit saubere Handtücher besorgen. Sie sollte schließlich die Heimreise wie eine Dame antreten. Mary, kümmern Sie sich ums Essen?« Beide nickten. »Und Lucy, brauchen Sie vielleicht eine Pause?«
    »Nein, nein!«, rief Lucy eifrig und strich über ihr Kleid. »Mir geht es gut.«
    Aspen lächelte ihr aufmunternd zu. »Sehr gut.«
    »Lucy, geh ins Nähzimmer und mach das Kleid fertig. Wir kommen gleich und helfen dir«, mischte sich Anne nun ein. »Und egal, was irgendjemand sagt, Lady America, Sie werden mit Stil abreisen«, wandte sie sich an mich.
    Als sie gegangen waren, kam Aspen auf mich zu und sah mich durchdringend an.
    »Ich dachte, du wärst tot, America. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren.«
    »Heute nicht«, sagte ich und lächelte schwach. Mit Blick auf das Ausmaß des Angriffs gab es nur eine Möglichkeit, ruhig zu bleiben – nämlich darüber zu scherzen.
    »Ich habe deinen Brief bekommen und verstehe nicht, dass du mir nichts von dem Tagebuch erzählt hast.«
    »Ich konnte nicht, Aspen.«
    Er trat auf mich zu und strich mir mit der Hand übers Haar. »Okay, aber wenn du es mir nicht zeigen konntest, dann hättest du es wenigstens nicht dem ganzen Land zeigen sollen. Und dann die Sache mit den Kasten … Du bist echt verrückt, weißt du das?«
    »Ja, allerdings.« Ich blickte zu Boden und dachte an den Wahnsinn des vergangenen Tages.
    »Hat er dich deswegen rausgeworfen?«
    Ich räusperte mich. »Nicht ganz. Der König ist derjenige, der mich nach Hause schickt. Selbst wenn Maxon mir jetzt einen Antrag machte, würde es keine Rolle mehr spielen. Der König hat entschieden. Deshalb fahre ich.«
    »Oh«, murmelte er nur. »Es wird mir bestimmt seltsam leer vorkommen, so ganz ohne dich.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich.
    »Aber ich werde dir schreiben«, versprach er mir rasch. »Ich kann dir auch Geld schicken, wenn du willst. Ich habe genug. Und sobald ich nach Hause komme, können wir heiraten. Ich weiß, es wird noch eine Weile dauern …«
    »Aspen«, fiel ich ihm ins Wort. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm erklären sollte, dass mein Herz gerade in tausend Stücke gebrochen war. »Wenn ich zu Hause bin, brauche ich erst mal Ruhe, okay? Ich muss mich von all dem hier ein wenig erholen.«
    Gekränkt trat er einen Schritt zurück. »Das heißt, du möchtest nicht, dass ich dir schreibe oder dich anrufe?«
    »Vielleicht nicht sofort«, entgegnete ich, bemüht, es so aussehen zu lassen, als sei es keine große Sache. »Ich möchte einfach ein wenig Zeit mit meiner Familie verbringen und mich langsam wieder zurechtfinden. Nach allem, was ich hier erlebt habe, kann ich nicht …«
    »Moment mal«, unterbrach er mich und hob die Hand. Einen Augenblick lang erforschte er schweigend mein Gesicht. »Ich glaub es nicht. Du willst ihn immer noch«, sagte er schließlich vorwurfsvoll. »Nach allem, was er getan hat, nach der Sache mit Marlee und obwohl du überhaupt gar keine Chance mehr hast, denkst du noch immer an ihn.«
    »Er hat nie etwas Böses getan, Aspen«, erwiderte ich. »Und ich wünschte, ich könnte dir die Sache mit Marlee erklären, aber ich habe ihm mein Wort gegeben, zu schweigen. Es gibt nichts, was ich ihm übelnehmen müsste. Ich weiß, dass es vorbei ist, aber ich fühle mich genauso wie damals, als du mit mir Schluss gemacht hast.«
    Aspen schnaubte ungläubig und warf den Kopf nach hinten, als könne er nicht fassen, was er da hörte.
    »Ich meine es ernst. Als du mich verlassen hast, war das Casting wie ein Rettungsanker für mich, weil es mir half, über dich hinwegzukommen. Und dann bist du hier aufgetaucht und hast alles durcheinandergebracht. Du bist derjenige, der alles verändert hat, indem du im Baumhaus mit mir Schluss gemacht hast. Und jetzt denkst du tatsächlich, wenn du dich nur genügend
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