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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle
Autoren: Basil Copper
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ich.
    »Oh.« Er verschränkte seine Arme an der Tischkante und schaute mich aufmerksam an.
    »Neutrales Gebiet«, sagte ich. »Wenn ich Ihren
    Anforderungen nicht entsprochen hätte, hätten Sie das Gespräch lediglich in einer unverbindlichen Weise beenden müssen und ich hätte nie wieder von Ihnen gehört.«
    Ich bildete mir ein, ein schwaches Erröten seiner Wangen gesehen zu haben, aber er bemerkte nur kühl: »Sie haben eine bewundernswerte Auffassungsgabe, Mr. Plowright. Sie sind mein Mann. Ich war bereits zu diesem Entschluss gekommen, und ich beabsichtige, Ihnen das Abenteuer Ihres Lebens anzubieten.«
    Mein Gesicht muss in etwa so überrascht gewirkt haben wie meine Gedanken, die bereits wechselseitig durch den Kopf jagten, denn er brach in ein Gelächter aus, das eine gewisse Unordnung in die Fassade der beiden alten Damen am Nebentisch brachte. Ihren Blicken nach zu urteilen, vermuteten sie mindestens eine anarchistische Verschwörung.
    »Wir können hier nicht sprechen«, sagte der Professor und legte mir seine Hand auf den Arm. »Ich habe noch einiges im Museum zu erledigen; anschließend werde ich in der Lage sein, Ihnen ein Angebot zu machen – eines, dass, wie ich meine, aus unterschiedlichen Gründen interessant sein dürfte für einen Mann Ihres Charakters. Ich schlage ein Treffen vor, nächste Woche, am selben Tag, bei mir in Surrey, falls ihnen dieser Termin passt. Sie könnten dann einige meiner Kollegen kennen lernen und wären in der Lage, eine Entscheidung zu treffen.«
    Er kritzelte einige Details auf eine Karte, die er aus einer Innentasche nahm, schob sie mir herüber, und ich warf einen flüchtigen Blick auf die Adresse. Ich hatte mich bereits entschieden mitzugehen, spielte aber noch den Zögerlichen, auch wenn ich nicht glaube, dass ich ihn auch nur für einen Moment getäuscht habe.
    »Eine Expedition«, sagte er zögernd, ein leises Lächeln im Mundwinkel. »Werden Sie kommen?«
    »Ich werde da sein«, antwortete ich schließlich.
    Er holte tief Luft, als sei mein Kommen für ihn von Bedeutung.
    Seine Hand drückte die meine zum Abschied, dann ging er.
    Er bückte seine gewaltige Figur immer wieder, um den Unregelmäßigkeiten der Balkendecke des Teehauses auszuweichen.
    Ich ging nach Hause, um einige Teile meiner Fotoausrüstung in Ordnung zu bringen, und saß dann bis spät und dachte rauchend über die genaue Natur von Scarsdales nächstem Wagnis nach. Es war beinahe zwei Uhr morgens, als ich es aufgab und mein Bett aufsuchte. Ich hätte nicht besonders gut geschlafen, wenn ich geahnt hätte, was die nächsten Monate bringen sollten.

    Zwei

    I

    Es war ein nasser, grauer Nachmittag und nebliger Regen trieb über das Land, als ich eine Woche später nach Surrey fuhr. Ich hatte in Guildford zu Mittag gegessen, und es war kurz vor zwei, als ich am Haus des Professors eintraf.
    Die Alleen hatten keine allzu einfallsreichen Namen, aber als ich die von Kiefern gesäumte Schotterstraße hinauffuhr, begann sich hinter dem Niesel auf der Windschutzscheibe die weiße Fassade eines gregorianischen Hauses abzuzeichnen. Ich hatte nicht vor, über Nacht zu bleiben und hoffte angesichts der Wetterverhältnisse, dass unsere Konferenz nicht allzu lange dauern würde. Während der dazwischen liegenden Woche hatte der Eindruck, den der Professor auf mich gemacht hatte, nachgelassen und ich hatte die Erregung, die unsere Unterhaltung ausgelöst hatte, teilweise vergessen.
    Sie wurde jedoch rasch wiederbelebt, als Scarsdale persönlich auf die gekachelte Veranda kam, um mich zu begrüßen. Er entließ den Diener, der gekommen war, um die Wagentüre zu öffnen, gab mir einen knochenbrecherischen Händedruck und bezähmte den wild aussehenden Hund, der bellend um mich herum sprang, und dies alles, so schien es, mit einer einzigen fließenden Handbewegung.
    »Ich hoffe, Sie kommen ohne Vorurteile«, sagte er. »Die Leute, denen ich anbiete, meine Mitarbeiter zu werden, beginnen stets damit, unzählige skeptische Einwände zu machen. Das ist eine unglaubliche Zeitverschwendung, weshalb ich in den letzten zehn Jahren nur zwei größere Expeditionen unternehmen konnte.«
    »Sie werden mich als recht angenehmen Zeitgenossen kennen lernen«, sagte ich beruhigend. »Ich halte es für das beste, lediglich zu filmen und zu fotografieren, und das Theoretisieren denen zu überlassen, die dafür besser qualifiziert sind.«
    Scarsdale warf die Tür des Wagens mit einem Schlag zu, der den Hund erneut zum Bellen
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