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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
Autoren: Meljean Brook
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war begeistert gewesen, als der Eiserne Herzog verkündet hatte, dass er seinen Platz im White Chamber einnehmen würde, doch als die ersten Tage vergangen waren und er sich noch immer nicht geäußert hatte, sondern dem Geschehen nur stumm gefolgt war, war ihrer Mutter und ihrem Vater beim Abendessen eine gewisse Enttäuschung anzumerken gewesen – bis zu dem Tag, an dem der Anführer der Freiheitspartei gesprochen hatte und Rhys aufgestanden war und gesagt hatte, dass er mehr Dreck in sich trüge als die Themse.
    Seither verliefen ihre Mahlzeiten etwas munterer.
    »Ja«, gestand sie.
    »Und?«
    Wieder brach ein Lachen aus ihr hervor. Ja, er kannte sie gut. »Ich kann gar nicht glauben, dass ihr dem Unterhaus jetzt schon mehr Macht geben wollt! Zuerst müsst ihr … «
    »Die verkommenen Stadtgemeinden entrümpeln, ja. Ich erinnere mich.«
    Seine Stimme klang tiefer. Ich erinnere mich . Mina tat es ebenfalls, an jedes Gespräch, das sie während des Frühstücks gehabt hatten, und das Herz tat ihr weh. Seltsam, dass sie noch immer Schmerzen in einem Organ verspürte, dass aus Naniten und Metall gemacht war.
    Plötzlich war ihr das Lachen vergangen.
    »Wo ist Newberry, Mina?«
    Sie starrte in ihre leere Schüssel. »Er wartet darauf, dass ich ins Hauptquartier zurückkehre. Ich habe ihm eine Leiche zur Obduktion überlassen. Ich muss zurück, um zu sehen, wie er damit zurechtkommt.«
    »Warum ist er denn nicht bei dir?«
    »Oh.« Sie begegnete seinem fragenden Blick mit einem schwachen Lächeln. Bald müsste sie aufstehen und gehen. »Seit Newgate und den Nachrichtenblättern … ist es nicht mehr dasselbe. Nicht mehr so schlimm.«
    Etwas glimmte in seinen Augen. »Was soll das heißen?«
    Es bedeutete, dass sie »Hure« jeden Tag nur ein paarmal hörte – und dass Leute, die sie nicht kannte, jene, die sie beschimpften, zur Rede stellten. Dass man sie in dem Monat, den sie mit dem neuen Herzen unterwegs war, nur einmal angespuckt hatte. Und dass niemand versucht hatte, sie zu schlagen.
    »Es ist besser«, sagte sie.
    »Jetzt schon?« Etwas Trostloses lag in seinem Ausdruck »Aber du bist nicht zu mir gekommen.«
    »Zu dir gekommen?« Sie starrte ihn an und versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, in dem die Trostlosigkeit jetzt rasch Teilnahmslosigkeit Platz machte. »Wozu?«
    Ein bitteres Lächeln spielte um seinen Mund. »Damit ich mein Angebot erneuere. Mein Bett, und dass du alles bekommst, was du dir nur wünschst. Ich gehe mit dir überall dorthin, wohin du möchtest.«
    Bis er wieder mit ihr fertig war.
    »Nein«, sagte sie.
    Sein Kiefer verhärtete sich. Er blickte über den Platz und fragte: »Gibt es denn einen anderen?«
    Einen anderen ? Das hieß erst mal, dass sie einen haben musste. »Nein.«
    Sein Blick traf erneut ihren, und er loderte erbittert. »Dann hast du in Wahrheit gelogen und bist gar nicht wieder gesund?«
    Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Es geht mir gut.«
    »Warum … « Er ging plötzlich vor ihr in die Hocke, und sein Blick suchte ihr Gesicht. »Nein. Nein .«
    Seine Hände umfassten ihre Taille und zogen sie an sich. Die Schüssel fiel herunter und zerbrach auf den Stufen. Leute um sie herum schrien überrascht auf.
    »Rhys!« Mina strampelte, doch er hielt sie fest gegen seine Brust gedrückt. »Lass mich runter!«
    Niemand versuchte, ihn aufzuhalten, als er den Platz überquerte. Er ging auf seinen Dampfwagen zu, bog dann plötzlich nach links ab und betrat stattdessen das nächste Gebäude; irgendwelche Büros. Er trat eine Tür auf. Drei Schreiber blickten hoch und rissen die Münder auf.
    »Raus hier!«, brüllte Rhys.
    Er knallte die Tür hinter ihnen zu und drückte Mina dagegen. Mit einer Hand hielt er ihre Handgelenke über dem Kopf fest, suchte sie nach Waffen ab und warf sie auf den Fußboden. Seine Finger rissen an den Knöpfen ihrer Hose.
    »Rhys … «
    »Sag nein, Mina.«
    Sie sollte. Sie konnte nicht. Mit klopfendem Herzen sagte sie: »Lass meine Hände los.«
    »Nein.« Seine Weigerung klang heiser. »Ich kann nichts von dir loslassen. Nicht jetzt, nachdem ich dich wiedergesehen habe. Nicht jetzt, wo ich wieder lebe.«
    Er schob Hosen und Unterhosen zu ihren Knien herunter, bis sie auf den Stiefeln landeten. Mit einer Hand machte er sich an seinen eigenen Kniehosen zu schaffen. Er drängte sich gegen sie und schob ihre Oberschenkel so weit auseinander, wie er nur konnte, und Mina schrie auf, als er auf einmal in ihr war, sie ausfüllte. Immer tiefer, sie gegen
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