Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
drückte offensichtlich Gewichte und wenn man Hort glauben durfte, schluckte er auch Steroide. Und die zwei freien Mitarbeiter sahen aus wie ProfiWrestler. Treven fragte sich, ob Hort sie in der Hoffnung ausgewählt hatte, ihre Größe würde Rain bei der Kontaktaufnahme einschüchtern. Aber er bezweifelte, dass es einen Unterschiedmachte. Größe zählte nur in einem fairen Kampf und nach allem, was er von Rain wusste, war der Mann zu schlau, um es je auf einen fairen Kampf ankommen zu lassen.
    »Er ist da«, sagte der Mann namens Beckley. »Er trainiert, genau wie gestern.«
    Larison nickte. »Vielleicht sollten wir Sie jetzt abziehen«, sagte er mit seiner tiefen, rauen Stimme. »Zwei Abende hintereinander, da hat er Sie vermutlich wiedererkannt. Treven und ich können von jetzt an übernehmen.«
    »Er hat uns nicht gesehen«, widersprach Krichman. »Wir waren auf den Zuschauerrängen, er hat kaum einmal in unsere Richtung geschaut.«
    Beckley grunzte zustimmend. »Hören Sie, wenn der Typ so vorsichtig wäre, würde er bestimmt nicht jeden Abend zur selben Zeit am selben Ort auftauchen. Er hat uns nicht bemerkt.«
    Larison nippte an seinem Kaffee. »Ist er gut? Beim Judo, meine ich.«
    Krichman zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Schien alle Hände voll zu tun zu haben mit dem Jungen, mit dem er heute trainierte.«
    Larison nippte wieder an seinem Kaffee und schwieg, als würde er nachdenken. »Wissen Sie, wahrscheinlich ist es ziemlich unwichtig, ob er Sie gesehen hat oder nicht. Wir können ihn in die Zange nehmen, wenn er rauskommt.«
    »Sicher, das könnten wir«, sagte Krichman, doch sein Ton besagte, dass er die Idee sterbenslangweilig fand. »Aber wie sollen wir ihn dann unter Druck setzen? Wir haben ihn im Kodokan aufgespürt. Was sollte ihn daran hindern, einfach ab Morgen anderswo zu trainieren? Oder das Training ganz aufzugeben? Schluss, aus. Er soll sich in die Enge getrieben fühlen, hat Hort es nicht so ausgedrückt? Wir sollten ihm zeigen, dass wir wissen, wo er wohnt. Nehmen wir ihn dort in die Zange, lassen wir ihn spüren, dass wir ihm dicht auf der Pelle sitzen und er uns nichtmehr los wird. So kriegt man die Leute zum Mitspielen – wenn man sie an den Eiern packt.«
    Treven konnte dagegen grundsätzlich nichts einwenden. Er war eher von Larisons Vorschlag überrascht gewesen. Doch Larison musste es sich anders überlegt haben, denn er sagte: »Das macht Sinn. Aber kommen Sie schon, er kann Sie nicht übersehen haben. Treven und ich sollten die Spitze übernehmen.«
    »Hören Sie«, sagte Beckley und sein Tonfall signalisierte, dass er mit seiner Geduld am Ende war, »er hat uns nicht bemerkt. Krichman und ich nehmen ihn uns vor.« Er deutete auf einen bestimmten Knopf an seinem verschwitzten, marineblauen Hemd. »Sie können alles sehen, was wir auch sehen. Falls er uns entdeckt, was ich bezweifle, tauschen wir die Plätze. Okay?«
    Der Knopf war in Wirklichkeit das Objektiv einer hochauflösenden Videokamera, die bei Tageslicht Farbaufnahmen machte und bei Nacht in infrarotverstärktem Schwarz-Weiß filmte. Sie trugen alle eine und jede Einheit übertrug die Bilder drahtlos an die anderen im Netzwerk. Ein zweites Gerät in der Größe eines Stapels Spielkarten konnte in der Hand gehalten werden und zeigte, was die anderen Kameraeinheiten sendeten. Es war nichts Großartiges, nur eine leicht modifizierte Version des
EagleEyes
-Überwachungssystems, das sich bei den verschiedensten Regierungsbehörden zunehmender Beliebtheit erfreute. Aber es gestattete einem kleinen Beschattungsteam, sich über ein größeres Gebiet zu verteilen, als es bei dem üblichen Sichtkontakt möglich gewesen wäre. Außerdem wusste damit jedes Teammitglied über die Position der anderen Bescheid, ohne dass sie sich auf Handys und sonstige verbale Kommunikationsmittel verlassen mussten.
    Larison hob die Hände zum Zeichen des Einverständnisses. »Na gut. Ihr beide überwacht den Ausgang des Kodokan. Treven und ich warten hier und bleiben hinter euch, wenn ihr ihm folgt.«
    Beckley lächelte – ein wenig hämisch, fand Treven. Es machte fast den Eindruck, als gäbe Larison in einem schwachen Versuch, das Gesicht zu wahren, Befehle aus, die er tatsächlich gerade selbst erhalten hatte.
    Beckley und Krichman gingen hinaus. Larison drehte sich um und sah ihnen durchs Fenster nach, während sie davongingen.
    Treven sagte: »Glauben Sie, er kommt wieder um dieselbe Zeit heraus? Hort meinte doch, er sei richtiggehend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher