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Die Ehre der Slawen

Die Ehre der Slawen

Titel: Die Ehre der Slawen
Autoren: Unbekannt
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vorbei und Gras über die Sache gewachsen war.
     
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    EPILOG
     
     
    In weiterer Folge des Aufstandes wurden die Burg Calbe an der Milde als auch das Bistum Hamburg von den wütenden Slawen erobert und eingeäschert. Erst an der Tanger, bei Stendal, gelang es dem deutschen Heer die Slawen zu stoppen.
     Der drauffolgende Frieden sollte aber nur von kurzer Dauer sein. Immer wieder mussten sich die Slawen gegen fremde Eroberer zur Wehr setzen. Mit welchem Mut und mit welcher Verbissenheit sie dies taten, kann man am besten daran erkennen, dass es noch fast 150 Jahre dauern sollte, bis sie von Heinrich dem Löwen endgültig unterworfen und in das Deutsche Reich integriert wurden. Erst dann hielt das Christentum Einzug und die alten Götter gerieten nach und nach in Vergessenheit. Der Friedensvertrag wurde auf der slawischen Michelenburg, nördlich von Schwerin, unterzeichnet. Heute nur noch ein winziges Dorf - war dieser historische Ort doch der Namensgeber für ein ganzes Land: Mecklenburg.
     Otto II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, konnte sich von seinen Verletzungen aus dem Sarazenenkrieg nicht mehr erholen und starb am 07.12.983 in Rom. Als einziger mittelalterlicher Kaiser wurde er in der Ewigen Stadt beigesetzt.
     Markgraf Dietrich wurde infolge des großen Slawenaufstandes seiner Ämter enthoben. An seine Stelle wurde Thietmars Oheim, Graf Liuthar von Walbeck, zum neuen Markgrafen ernannt.
     Den frommen Oddar und seine Gefährten zog es nach Holstein, wo sie während des großen Aufstandes den Tod fanden. Aufgrund seiner aufopferungsvollen Verdienste für die Verbreitung des Christentums wurde Oddar heilig gesprochen. Ihm zu Ehren wird der 2. Juni eines jeden Jahres, auch heute noch, als Gedenktag festgelegt.
     Thietmar hingegen machte sein Versprechen wahr und erhob niemals ein Schwert gegen die Slawen. Er widmete sein weiteres Leben ausschließlich der Kirche. Als Bischof Thietmar von Merseburg ging er als berühmter Geschichtsschreiber in die deutsche Geschichte ein und hinterließ mit seinen Chroniken eines der wenigen Zeitzeugnisse, die uns aus dieser leidvollen Zeit noch erhalten blieben.
     Die Slawenburg inmitten der Feisneck ist höchstwahrscheinlich niemals erobert worden. Als es im Zuge der Christianisierung zur Gründung der nahe liegenden Stadt Waren/Müritz kam, vermischte sich das Slawenblut nach und nach mit dem der deutschen Neusiedler aus Westfalen und Friesland. Die Burg wurde schließlich aufgegeben und heute zeugt nur noch ein etwa drei Meter hoher Erdwall von ihrem einstigen Standort. Reste der einstigen Brücke wurden von verärgerten Fischern nach und nach herausgerissen, da sich ständig ihre Netze darin verfingen.
     Die Schönheit der Feisneck hat sich allerdings bis in die heutige Zeit erhalten. Auch wenn die einstmals schiffbare Verbindung zur Müritz während des 7-jährigen Krieges durch einen künstlichen Damm zugeschüttet wurde, so steht sie mit dieser immer noch durch einen kleinen Kanal in Verbindung. Als Teilstück des Müritz-Nationalparks lädt das Ostufer der Feisneck jeden Wanderer gerne zum Verweilen und zum Träumen ein.
     Mit der Insel des Riesenmädchens im Blickfeld und mit etwas wohlwollender Fantasie sollte es nicht schwerfallen, sich das Lachen und Herumtollen der abenteuerlustigen Freunde vorzustellen.
     
     
    ENDE

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