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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)
Autoren: Carrie MacAlistair
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Zeittunnel mehr. Und
selbst wenn – nicht alle können reisen, wie du selbst weißt.“
    „Aye“,
hauchte Màiri traurig. „Ich gehöre nicht zu denen, die reisen können. Aber
unsere Kinder können es vielleicht; wir könnten sie vor den Sasannach retten.“
    Joan
winkte ab. „Vergiss es. Wie sollten wir unseren größeren Kinder erklären, wohin
wir sie schicken? Sie wären überfordert und würden sich in die fremde Welt
nicht einordnen können. Und nicht zu vergessen, dass eine Zeitreise immer
gefährlich ist. Niemand kann vorhersagen, ob man sie überlebt und in welcher
Zeit man landet.“
    Màiri
musste kleinlaut zugeben, dass dies Vorhaben unmöglich war. Sie holte tief
Luft, klatschte in die Hände und stand auf. „Wenn wir uns nicht bald an die
Arbeit machen, schaffen wir sie nicht. In wenigen Stunden werden die ersten
Gäste erwartet.“
    Auch
Joan stand auf. „Schade, dass Crìsdean nicht kommen kann.“
    „Ja,
zu schade. Aber sein gebrochenes Bein muss noch geschont werden, doch Ayleen
kümmert sich rührend um ihn. Verdammte Sasannach! “ Es kam selten vor,
dass Màiri fluchte, das tat sie in der Regel nur, wenn es um die Engländer
ging. Laird Crìsdean hatte den königlichen Soldaten zu verdanken, dass er vom
Pferd stürzte und sich das Bein brach – nur weil er sein Hab und Gut verteidigt
hatte.
    *
    Als
die Musiker ihre Instrumente zu stimmen begannen, stiegen die beiden
Schwägerinnen erschöpft die Treppe zum Obergeschoss hinauf, um sich fein zu
machen. Die kleineren Kinder waren eingesammelt worden, um in der Kinderstube
ein Schläfchen zu machen, denn es würde auch für die Kleinen ein langer Tag werden.
    Auf
der Galerie trennten sich ihre Wege. Während Joan den Westflügel betrat, in dem
die Schlafräume der Familie untergebracht waren, verschwand Màiri im Gästetrakt
gegenüber. Ihre früheren Räumlichkeiten wurden nun von den Mädchen bewohnt, die
sich um Donny und May kümmerten, wenn ihre Mutter anderweitig beschäftigt war.
    Ewan
war damit beschäftigt, sein festliches Plaid, gehalten in leuchtenden Rot- und
Grüntönen, auf dem Fußboden zu fälteln, als Joan eintrat. Er hielt inne und
lächelte seiner noch immer schönen Frau entgegen; Joan fand ihn einfach
umwerfend in seinem langen weißen Spitzenhemd. Schelmisch grinsend trat sie
hinter ihn und schlug spielerisch auf sein wohlgeformtes Hinterteil.
    Er
drehte sich blitzschnell um, umfasste ihre Taille und versuchte sie zu küssen.
    Kichernd
wehrte sie ihn ab. „Lass das, sonst verpassen wir die ersten Gäste.“
    „Na
und? Niemand wird es merken, wenn wir später kommen, mo Ghráidh .“ Ewans
Mund suchte ihren Hals, denn er wusste, wie empfänglich sie für diese Art von
Zärtlichkeiten war.
    Doch
sie schob ihn sanft, aber bestimmt von sich, setzte ihre Haube ab und löste ihr
dichtes Haar. „Sei nicht albern, Ewan. Dein Vater würde sehr wohl merken, wenn
wir beim Gästeempfang fehlten. Erst neulich raunte er Mutter zu, dass wir beide
herumturteln wie ein junges Liebespaar.“ Sie stieß einen kleinen Schrei aus,
als Ewan plötzlich neben ihr stand und ihr Gesicht mit kleinen Küssen bedeckte.
    „Aber
wir sind ein ewig junges Liebespaar, aye?“, fragte er mit
Unschuldsmiene, nachdem er Joan wieder freigegeben hatte. „Damals, als ich dich
für immer in meine Arme schließen durfte, wusste ich bereits, dass ich dich bis
zu meinem letzten Atemzug lieben und begehren würde.“
    Joan
nahm die Bürste von der Kommode, um ihr Haar zu bearbeiten; normalerweise
versteckten die Frauen ihre Haare zu einer einfachen Knoten oder in dicke
Flechten geschlungen, unter ihrer Haube, das sah zwar nicht besonders
vorteilhaft aus, aber ordentlich, denn bei ihrer täglicher Arbeit würde offenes
Haar nur stören.
    Bei
besonderen Gelegenheiten freilich zeigte jede Frau stolz ihr volles langes, mit
Schleifen und Bändern geschmücktes Haar – sogar die älteren Frauen machten da
keine Ausnahme.
    Da
Joan sich nicht zu einem Schäferstündchen überreden ließ, wickelte sich Ewan in
seinen Breacan feile , wie das Plaid genannt wurde, und befestigte ihn
mit einem breiten Gürtel, an dessen Vorderseite der festliche Sporran hing,
den Joan ihm zum letzten Weihnachtsfest geschenkt hatte. Alltags benutzte Ewan
weiterhin den einfachen schmucklosen Sporran aus derbem Leder.
    Interessiert
blickte er auf, als er Joans Kleidung rascheln hörte.
    Behände
öffnete sie Mieder und Bluse und schlüpfte dann aus dem einfachen schwarzen
Wollrock. Ein
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