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Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit

Titel: Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit
Autoren: Stephen R. Covey
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vielleicht sogar ihren Ehepartner oder ihre Kinder als Besitz und möchten von ihnen ein Verhalten erzwingen, das sie in der Achtung anderer vermeintlich steigen lässt oder ihre Beliebtheit erhöht. Eine so besitzergreifende Liebe ist zerstörerisch. Anstatt ethische Verantwortung zu übernehmen, filtern ehrgeizige Menschen alles |41| im Leben durch die Frage: »Was springt für mich dabei heraus?« Ihre Mitmenschen werden dann automatisch Konkurrenten oder Feinde. Selbst ihre engen Beziehungen sind eher wettbewerbsorientiert als kooperativ. Um ihre Ziele zu erreichen, setzen sie verschiedene Methoden der Manipulation ein: Drohungen, Einschüchterung, Druck, Täuschung oder auch Charme.
    Wer nicht bereit ist, sich in den Dienst einer guten Sache zu stellen, behauptet vielleicht, einen anderen Menschen, ein Unternehmen oder eine Sache zu lieben, missachtet aber häufig die sich daraus ergebenden Ansprüche an sie. Diese gegensätzlichen Motive oder Interessen bringen uns jedoch unweigerlich in einen Konflikt mit uns selbst – und dieser Konflikt mit uns selbst führt zu Konflikten mit anderen. Das Gegenteil dieser Gespaltenheit ist Integrität, das Einssein mit sich selbst. Zur Integrität finden wir, indem wir uns selbstlos in den Dienst anderer stellen.
    Der Schlüssel zur Weiterentwicklung lautet zu lernen, Vorsätze zu fassen und sie einzuhalten. Die Selbstdisziplin spielt eine wichtige Rolle dabei, die drei großen Bremskräfte zu überwinden. »Nur ein geheimer Akt der Selbstdisziplin, nur eine Entscheidung gegen die Bequemlichkeit und für die Pflicht sind mehr wert als all die guten Gedanken, warmen Gefühle und leidenschaftlichen Gebete, hinter denen sich faule Menschen gern verstecken«, sagte John Henry Newman. »Die schlechteste Erziehung, die Selbstdisziplin lehrt, ist besser als die beste, die alles andere lehrt, aber nicht dieses«, drückte Sterling es aus.
    Wenn wir diese drei universalen Vorsätze fassen und einhalten, fördern wir unsere persönliche Weiterentwicklung und können vielleicht sogar unseren Einfluss auf andere stärken.

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    |42| Kapitel 3
Primäre Größe
    Erich Fromm hat beobachtet, dass die Selbstentfremdung eines Menschen umso größer ist, je mehr er sich den Gesetzen des Persönlichkeitsmarktes – Wie gut verkaufe ich mich? – unterwirft.
    Er schreibt: »Der moderne Mensch verhält sich wie ein Automat, der sich weder kennt noch versteht. Der einzige Mensch, den er kennt, ist derjenige, der er nach außen hin zu sein scheint, dessen bedeutungsloses Geplapper ein kommunikatives Gespräch, dessen synthetisches Lächeln jedes echte Lachen und dessen dumpfe Verzweiflung echten Schmerz ersetzt hat.«
    Positive Persönlichkeitszüge stellen eine sekundäre Größe dar, auch wenn sie oft einen wesentlichen Anteil zum Erfolg beitragen. Die Persönlichkeit vor dem Charakter entwickeln zu wollen, bedeutet, Blätter ohne Wurzeln wachsen zu lassen.
    Wenn wir uns auf Persönlichkeitstechniken und kommunikative Fertigkeiten konzentrieren, um soziale Interaktionen zu verbessern, dann kann es sein, dass wir unserem wahren Charakter gar nicht gerecht werden. Ein Baum ohne Wurzeln wirft nun einmal keine Früchte ab. Der private Sieg kommt vor dem öffentlichen Sieg. Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin stehen am Anfang jeder guten zwischenmenschlichen Beziehung.
    Es mag uns durchaus gelingen, mit Einflussstrategien und Taktiken andere Menschen zu dem zu bewegen, was wir wollen. Langfristig gesehen sät jede manipulative Absicht jedoch nur Misstrauen. Hinter allem, was wir tun, wird irgendwann nur noch ein eigennütziges Motiv vermutet. Selbst wenn wir die »richtige« Rhetorik, den richtigen Stil und sogar die richtigen Absichten haben, erlangen wir ohne Vertrauen weder primäre Größe noch anhaltenden Erfolg. Wer sich nur auf Techniken konzentriert, ähnelt dem Schüler, der kurz vor der Klassenarbeit anfängt zu pauken. Manchmal kommt er damit durch, vielleicht heimst er sogar gute Noten ein. Aber er wird seine Fächer nie beherrschen. Könnte man auf einem Bauernhof so sporadisch arbeiten – im Frühling nicht säen, den Sommer |43| über faulenzen und dann im Herbst alle Kräfte sammeln, um die Ernte einzubringen? Nein, denn ein Bauernhof ist ein natürliches System. Daran lässt sich nicht rütteln, und wir müssen auch so handeln. Man kann nur ernten, was man auch gesät hat; alles andere führt zum Scheitern.
    Das Gesetz der Ernte gilt auch für langfristige
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