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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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Silbe war mit einer zischenden Drohung unterlegt. »Aber das spielt auch keine große Rolle.« Die Stimme schüttelte den Kopf und lachte. Es klang wie Glas, das auf Marmor zerschellt. »Wie überheblich ihr Paladine doch seid! Ihr alle seid so sicher, dass ihr beschützt und geführt und vor Schaden bewahrt werdet! Natürlich hält diese Einbildung nur so lange an, bis der Augenblick kommt, da jemand wie euer Herr euch im Stich lassen muss.«
    Kaeritha fühlte, wie die Macht hinter Der Stimme auf ihre Stimmbänder drückte, um sie zum Schweigen zu bringen, und antwortete nicht. Sie sah nur Die Stimme an, während sie regungslos in diesem festen Netz aus Dunkler Macht stand. Die Stimme lachte erneut und stand auf.
    »Es scheint wohl tatsächlich möglich, dass du eine Möglichkeit gefunden hast, meine Pläne zu durchkreuzen, kleiner Paladin! Doch das ist nur eine unbedeutende Unannehmlichkeit. Verstehst du? Sicher, ich gebe es gern zu. Doch habe ich bereits entsprechende Gegenmaßnahmen vorbereitet und es außerdem zugelassen. Irgendwann musste ja jemand Verdacht schöpfen, dass meine Herrin IHRE kleinen Spielchen hier in Quaysar spielt. Jedoch, Dame Kaeritha«, höhnte sie, »welchen Schaden habe ich zuvor noch deinen kostbaren Kriegsbräuten und dem Königreich zugefügt! Möchtest du dich vielleicht darüber mit mir unterhalten, hm?«
    Sie machte eine kurze Handbewegung, und Kaeritha fühlte, wie der Druck auf ihre Stimmbänder verschwand.
    »Du wolltest etwas sagen?«, höhnte Die Stimme.
    »Es sind nicht meine kostbaren Kriegsbräute«, erwiderte Kaeritha nach einer Weile. Sie war selbst überrascht, wie ruhig und fest ihre Stimme klang. »Und Ihr seid schwerlich die Erste, die ihnen Übel will. Einiges von dem Schaden, den Ihr
ihnen angetan habt, wird zweifellos an ihnen haften bleiben, das gebe ich zu. Aber Schäden können behoben werden, und Tomanâk«, es kam ihr so vor, als würde Die Stimme bei diesem Namen leicht zusammenzucken, »ist der Gott der Wahrheit ebenso wie der Gerechtigkeit und des Krieges. Und die Wahrheit ist letztlich immer das Ende des Dunklen, oder nicht, o ›Stimme‹?«
    »Also erwartest du tatsächlich, dass diese verbohrten Sothôii dir auch nur ein Wort glauben würden? Oder dass die Kriegsbräute selbst das tun?« Die Stimme lachte erneut. »Das sehe ich anders, kleiner Paladin. Meine Pläne sind fein gesponnen, und mein Netz ist viel zu groß dafür. Ich habe zu viele Menschen berührt und überzeugt, wie zum Beispiel diese armselige Marionette Lanitha, die glaubt, dass Lillinara selbst ihr befohlen hat, Stillschweigen über meine kleinen … Änderungen zu bewahren, damit die Kriegsbräute bekommen, was ihnen zusteht. Oder diese wütenden kleinen Kriegsbräute, die so begierig darauf sind, sich für all dieses echte und eingebildete Unrecht zu rächen. Oder unsere liebe Yalith und ihre Stadtversammlung, die sich nicht einmal daran erinnern können, dass ihre Dokumente früher einmal etwas anderes ausgesagt haben. Wie du ja selbst dieser dummen Archivarin gesagt hast: diejenigen, welche die Kriegsbräute hassen und verachten, Leute wie Trisu, werden niemals glauben, dass sie nicht die ›Originaldokumente‹ in Kalatha selbst gefälscht haben. Und die Kriegsbräute werden auch nicht glauben, dass es Fälschungen sind. Nicht nach meiner sorgfältigen Vorarbeit. Und nicht, ohne einen Paladin, der die Echtheit von Trisus Kopien bestätigt und erklären kann, wie die Dokumente in Kalatha verändert werden konnten, ohne dass Yalith und die Stadtversammlung davon wussten. Denn ich fürchte sehr, dass du es ihnen nicht mehr erzählen kannst.«
    »Mag sein«, sagte Kaeritha gelassen. »Aber es gibt noch andere Paladine des Tomanâk, und einer von ihnen wird bald von allem unterrichtet sein, was ich weiß und vermutet habe.
Ich kann mich darauf verlassen, dass er meine Aufgabe erfüllt, falls das nötig sein sollte.«
    Die Stimme kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Doch dann zwang sie sich dazu, ihre Miene zu entspannen, und zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht behältst du ja Recht, kleiner Paladin«, erwiderte sie beiläufig. »Ich persönlich glaube allerdings, dass der Schaden nicht zu beheben ist. Ich habe einen solch fruchtbaren Boden auf beiden Seiten vorgefunden. Die Lords, die alles hassen und verachten, wofür die Kriegsbräute stehen, und die Kriegsbräute, in denen der Groll über die Beleidigungen und Ungerechtigkeiten, die sie und ihre Schwestern seit Jahren
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