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Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole
Autoren: Uwe Anton
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erinnerte sich daran, dass die String-Legaten die Parapolarisatoren bemerkt hatten, als er und seine Begleiterinnen den Wald verlassen hatten und von ihnen durchleuchtet worden waren. KOLTOROC war also über ihre Existenz informiert gewesen und hatte nur darauf gewartet, dass die Sorgorin sie einsetzte, um ihn anzugreifen.
    Inkadye hatte von Anfang an keine Chance gehabt. Die Superintelligenz hatte mit der Sorgorin, die aus ihrem Gewahrsam geflohen war, noch so etwas wie eine Rechnung offen und sie nun beglichen.
    Ohne seiner Schöpferin die geringste Gnade zu erweisen.
    *
     
    KOLTOROC stand noch immer da
    und lachte. Bevor die Superintelligenz auf die veränderten Umstände reagieren konnte oder wollte -, erfasste Rhodan die Situation. Er rappelte sich auf, griff nach Mondra Diamond, zerrte sie herum und riss sie mit sich.
    Sie begriff sofort. Hier gab es nichts mehr zu gewinnen. Ihr einziges Heil konnte in der Flucht liegen.
    Rhodan aktivierte sämtliche SERUN-Systeme und hielt auf den am nächsten stehenden Transmitter des Gondel-Gartens zu. Er gestand sich ein, dass es sich um eine Verzweiflungstat handelte. Würde das Gerät sie überhaupt akzeptieren und transportieren, oder hatte KOLTOROC es für eine Fremdbenutzung gesperrt? Und konnte er es bedienen? Er kannte sich mit der fremden Technik nicht aus.
    Er blickte über die Schulter zurück. KOLTOROC stand noch immer wie erstarrt da, offensichtlich stärker betroffen über Inkadyes Tod, als sie es erwartet hatten, und schenkte den beiden Fliehenden nicht die geringste Aufmerksamkeit.
    Sie erreichten den Transmitterbogen, traten in das Feld darunter.
    Nichts geschah.
    Rhodan suchte den etwa sechs Meter hohen Bogen mit Blicken ab, entdeckte in vier Metern Höhe eine Art Schalttafel, auf der hell ein rotes, faustgroßes Quadrat leuchtete. Eine Notfalloder Prioritätsschaltung?
    Er stieg mithilfe des SERUNS in die Höhe und schlug mit der Faust auf das Quadrat.
    Ein leises Knistern ertönte, und das Energiefeld unter dem Transmitterbogen verfärbte sich ins Bläuliche.
    Dass sie auf diese Weise nicht entkommen würden, war Rhodan klar. Das wollte er angesichts des Schicksals, das KOLTOROC der Erde zugedacht hatte, auch gar nicht.
    Er musste vielmehr dringend seine Waffe zum Einsatz bringen, die er gegen KOLTOROC mitgenommen hatte.
    Den Degrader!
    Doch solange er nicht ein paar Sekunden Zeit hatte, brauchte er es gar nicht zu versuchen. Ein paar Sekunden ohne KOLTOROCS Aufsicht, das war der ganze Grund für diese Aktion.
    Im nächsten Augenblick versetzte das Transmitterfeld ihn und Mondra Diamond in eine völlig andere Umgebung.
     
    8.
    Die vollen Stunden
     
    Als der Tag hereinbrach und Perry Rhodan endlich die Zeit für seine Überlegungen nahm, hatte der Unsterbliche eine Antwort auf die Frage gefunden.
    Würde ich die Menschheit aufgeben, wenn der altruistische Lohn dafür hoch genug wäre?
    Niemals. Obwohl ich mein Leben genauso sehr, vielleicht sogar noch mehr liebe als Normalsterbliche, würde ich jederzeit für das Überleben der Menschheit sterben.
    Auch wenn ich mich in dem Augenblick, in dem es darauf ankäme, viel mehr fürchten würde als jeder Nicht Unsterbliche.
    Aber die Menschheit aufzugeben ...
    Nein. Undenkbar. Da würde ich lieber jeden anderen Verlust ertragen.
    21. November 1347 NGZ
    Irgendwo zwischen silbernen Türmen stolperten sie aus dem Transmitterfeld. Rhodan blieb kurz stehen, um sich zu orientieren, und sah eine um neunzig Grad gekippte, rotierende Planetenscheibe am Himmel.
    Der Sprung ins Ungewisse hatte sie in die Duale Metropole geführt. Sie befanden sich an der Außenseite einer der zwei Oberflächen der Stadt.
    »Wir werden nicht viel Zeit haben«, keuchte Mondra neben ihm. »KOLTOROC weiß bestimmt, wo wir sind. Er wird sich mit uns nicht mehr lange aufhalten.«
    »Die negative Superintelligenz wird nicht aufgeben. Sie will unbedingt meine Aura haben.«
    »Wir werden uns nicht vor ihr verbergen können«, stellte sie nüchtern fest. »KOLTOROC wird uns früher oder später finden. Was werden wir dann tun?«
    Rhodan nickte knapp. Er hatte keine Antwort auf die Frage, befürchtete aber, dass die Superintelligenz sie eher früher als später aufspüren würde.
     
    Epilog 21. November 1347 NGZ
    Homer G. Adams starrte stumm auf die Holos.
    Vor wenigen Minuten war er in Bulls Büro in der Solaren Residenz gekommen, hatte in einem der Besuchersessel Platz genommen und seitdem noch kein Wort gesprochen. Sein Gesicht war wie aus
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