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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst
Autoren: David Gemmell
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wahr?«
    »Für die Garantie eines Friedens würde ich mehr als das zahlen«, zischte Salida. Der Hauptmann stand auf und schaute seine Männer an. »Absitzen!« befahl er. »Führt die Pferde hinein. Beris!« Ein junger Offizier trat vor. »Zwanzig Gruppen auf die Mauern, acht Gruppen in Reserve. Die anderen sollen sich um die Pferde kümmern und etwas zu essen machen.«
    »Jawohl. Hauptmann?«
    »Was gibt es?«
    »Sind wir hier, um zu kämpfen? Ich dachte, wir sollten den Grafen mit dem Vertrag zurück nach Neu-Gulgothir begleiten.«
    »Dachte ich auch, mein Junge. Ist das Leben nicht voll netter Überraschungen?« Er wandte sich wieder an Chareos. »Ich nehme an, du hast einen Beweis für deine Anschuldigungen?«
    »Natürlich. Den besten Beweis, den es gibt. Das Wort der Nadirkönigin und des Mannes, der die Gewinne des Grafen eintreibt. Und schließlich das der Nadirprinzessin, die mit ihm verhandelt hat.«
    »Das ist Wahnsinn, Chareos. Das weißt du, oder?«
    »Ich weiß, daß du ein besserer Mann bist als der, in dessen Diensten du stehst.«
    »Vergiß die Komplimente«, fauchte Salida, marschierte in die Festung und stieg die Stufen zu den Wehrgängen empor. Als er Harokas sah, blickte er finster drein.
    »Willkommen, Salida, alter Freund«, begrüßte Harokas ihn. Der Soldat grunzte und beobachtete, wie seine Männer sich auf der Mauer verteilten.
    Die Nadir erhoben sich, als die Reihe Bewaffneter ihre Position einnahm. Wieder stieg der Graf auf seinen Braunen und galoppierte zur Mauer.
    »Gut, dich zu sehen, Salida«, rief er. »Verhafte diese Leute und öffne die Tore.« Hinter ihm waren die Nadir aufgesessen und ritten langsam vorwärts.
    »Man hat dich einen Verräter genannt«, antwortete Salida. »Ergib dich mir und meinen Männern. Du wirst nach Neu-Gulgothir gebracht, um dich vor dem Landesfürsten zu verantworten.«
    »Bist du verrückt?« wütete der Graf. »Wer beschuldigt mich? Chareos? Ein Mann, den ich für Mord begnadigt habe?«
    »Ja«, sagte Harokas. »Du hast mit Sklaven gehandelt – und ich habe dein Gold eingesammelt. Prinzessin Tanaki ist ebenfalls hier. Antworte darauf – Herr.«
    »Ich brauche dir nicht zu antworten. Denk an deine Stellung, Salida! Du hast dreihundert Mann. Hier sind tausend – und tausend mal tausend, die noch herbeigerufen werden können. Du kannst nicht siegen. Offne die Tore, und wir werden diese … diese Insubordination vergessen.«
    »Ich fordere dich noch einmal auf, Herr, dich mir auszuliefern.«
    »Ich will dich tot sehen, du elender Schurke!« brüllte der Graf.
    Jungir Khan gab seine Grauen die Sporen und ritt zu dem Adligen. »Warum öffnen sie dir nicht die Tore?« fragte er sanft.
    »Es sind Verräter!« schnaubte der Graf. »Tötet sie alle!«
    »Du hast nicht einmal deinen eigenen Hauptmann unter Kontrolle«, sagte Jungir. »Wie willst du dann mir dienen?«
    Der Graf setzte zu einer Antwort an, doch Jungirs Hand schoß vor – und der Krummdolch drang dem Grafen ins Herz. Langsam glitt er aus dem Sattel. Jungir trieb den grauen Hengst vorwärts.
    »Wer befehligt diese Festung?« rief er.
    »Ich, Salida.«
    »Ich bin Jungir Khan. Komm herunter, ich will mit dir reden. Es ist nicht ziemlich, daß zwei Befehlshaber auf diese Weise verhandeln.«
    Auf der Mauer wandte sich Harokas an Salida. »Hör nicht auf ihn, es ist eine List. Sobald das Tor offen ist, werden sie hineinstürmen.«
    »Diese zerfallenen Mauern werden sie nicht aufhalten«, antwortete Salida. Er stieg die Stufen zu den Wehrgängen hinunter und befahl, die Tore zu öffnen. Chareos ging mit ihm und wartete unter dem Torbogen.
    Als Salida auf ihn zuschritt, drückte Jungir dem Grauen die Fersen in die Flanken – der plötzlich auf die Hinterhand stieg, so daß Jungir fast aus dem Sattel geworfen wurde. Er klammerte sich grimmig fest, während der Hengst den Kopf senkte und bockte. Jungir riß den Kopf des Pferdes mit einem Ruck hoch, und das Tier stürzte – der Khan sprang aus dem Sattel und landete im Staub. Die Ohren flach angelegt, mit rollenden Augen trat der Hengst nach dem Führer der Nadir, und Jungir wich zurück. Das Pferd bäumte sich über ihm auf; die Hufe drohten Jungirs Schädel zu zerschmettern, als Chareos herbeistürmte. »Ganz ruhig, Grauer«, rief er. »Zu mir!« Der Hengst wandte sich der Stimme zu und trabte von dem gestürzten Khan fort. Chareos streichelte den langen Hals des Tieres.
    Jungir erhob sich und klopfte sich den Staub von den Hosen. Er war sich peinlich
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