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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst
Autoren: David Gemmell
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Freude, die Renya …. ihm … hinterließ. Schau mir vom Wehrgang aus zu – und hab keine Angst. Kiall wird zu dir zurückkommen. Ich verspreche es dir, Naki.«
    Er drehte sich zum Tor um, öffnete die Riegel und ging der wartenden Horde entgegen. Für einen Augenblick war Tanaki wie betäubt. Kiall war so anders gewesen, und er hatte ihren Kosenamen gebraucht – den Namen, den sie als Kind trug. Sie fuhr zu Asta Khan herum.
    »Was hast du getan?« rief sie. Der alte Mann antwortete nicht, sondern wandte sich wieder der reglosen Gestalt Chareos’ zu. Der Schwertmeister schlug die Augen auf.
    »Ich habe mein Versprechen gehalten«, flüsterte Asta. »Wirst du deines halten?«
    »Ja«, antwortete Chareos. »Was ist geschehen?«
    »Kiall ist nach draußen gegangen, um gegen Jungir Khan zu kämpfen.«
    »Bei der QUELLE, nein«, stöhnte Chareos. »Hilf mir auf die Wehrgänge.« Der drahtige Schamane zog Chareos hoch und trug ihn halb zu den Stufen. Schmerzverzerrt zog Chareos sich zur Brüstung hoch.
    Draußen im Tal schritt Tenaka Khan zuversichtlich seinem Sohn entgegen. Jungir hatte die juwelenbesetzte Klinge, die Chien-tsu ihm als Geschenk überreicht hatte. Tenaka zog den Kavalleriesäbel, prüfte sein Gewicht und schleuderte ihn beiseite. Er ging an dem erstaunten Jungir vorbei und blieb vor einem alten Mann auf einem grauen Pony stehen.
    »Auf den Wehrgängen sagte man mir, du wärest Subodai, der älteste Freund von Tenaka Khan«, sagte er.
    Der alte Mann mit dem finsteren Blick nickte.
    »Würdest du mir eins der Kurzschwerter leihen, die Tenaka dir bei eurer letzten Begegnung geschenkt hat?«
    Der alte Mann betrachtete Kialls Gestalt eingehend, die Haltung und die Neigung des Kopfes, die grauen Augen, die fest in die seinen blickten. Er schauderte und zog sein Schwert, drehte es um und reichte es dem jungen Mann, ohne ein Wort zu sagen.
    Tenaka machte kehrt und ließ die Klinge zweimal durch die Luft sausen; dann ging er zu Jungir Khan zurück.
    »Wenn du bereit bist, Hoheit«, sagte er.
    Jungir eröffnete mit einem blitzschnellen Stoß. Tenaka parierte ihn – und trat dicht an ihn heran. »Hast du gedacht, das Gift würde dich von mir befreien, mein Sohn?« flüsterte er. Jungir erbleichte. Dann verdunkelte sich sein Gesicht, und er griff wieder an – und wieder. Doch jedesmal wehrte die funkelnde Klinge Tenaka Khans seine Hiebe ab. Als die Kämpfenden sich weiter von den zuschauenden Kriegern entfernten, versuchte Jungir einen wilden Hieb. Tenaka blockte ihn ab und trat wieder dicht an ihn heran.
    »Asta schmuggelte meine Gebeine vor Jahren hierher. Doch ich kann noch immer das Gift aus deinem Becher schmecken.«
    »Hör auf!« kreischte Jungir. Sein Schwert sank kaum merklich herab, und Tenaka sprang vor und entwand ihm seine Klinge. Sie fiel zehn Schritt entfernt in den Staub.
    »Heb sie auf«, befahl Tenaka. Jungir kroch zu der Klinge und stürmte damit auf Tenaka zu, ohne sich zu verteidigen. Ehe er sich zurückhalten konnte, rammte Tenaka instinktiv sein Schwert in die Brust seines Sohnes. Jungir sackte gegen ihn. »Ich habe dich geliebt, Vater«, sagte er, »aber deine Liebe hatte ich nie …«
    Tenaka fing seinen Sohn auf und sank mit ihm zu Boden, Tränen füllten seine Augen. »Oh, mein Sohn! Ich bin so stolz auf dich. Aber ich wollte, daß du ein starker Mann würdest – ein Nadir. Und ich habe nie meine Gefühle gezeigt – außer für Tanaki. Doch ich habe dich geliebt – und deine Brüder. Jungir … Jungir!«
    Doch der Khan war tot.
    Tenaka stand mit gesenktem Kopf neben dem Toten. Er zog sein Schwert aus dem Körper Jungirs und schleuderte es von sich; dann kniete er neben seinem toten Sohn nieder.
    Der alte General ritt heran und stieg ab. Er hinkte jetzt, doch es war derselbe Mann, den Tenaka Khan vor so vielen Jahren gerettet hatte.
    »Wer bist du du?« zischte der General. »Wer?«
    »Ich bin nur ein Mann«, sagte Tenaka und wandte den Blick ab, um zu den Verteidigungsanlagen und seiner einzigen Tochter zu schauen. Der dumme Junge hatte ihm Leben geschenkt, und er hatte es genutzt, um den letzten seiner Söhne zu töten. Und in diesem Moment wußte er, daß er seiner Tochter nicht ihre Liebe rauben konnte. Nein, besser endgültig den Tod hinnehmen und sich auf die Suche nach Jungir machen. »Kiall, komm nach vorn«, sagte er leise.
    Kiall spürte, wie die Spannung von ihm abfiel. Er streckte sich und wandte sich wieder an den General. »Ich danke dir, daß ich dein Schwert benutzen
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