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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander
Autoren: David Gemmell
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und ihn zu bewegen, eine Truppe zu schicken, die dich nach Hause geleitet. Warte an der Fähre, bis du von mir hörst.«
    »Wo bist du?«
    »Ich bin in Dros Purdol, aber die Lage hier ist verzweifelt, und wir sind nur noch wenige Tage von unserer Vernichtung entfernt. Wir haben nicht einmal mehr sechshundert Mann, um die Festung zu halten, und wir haben uns im Bergfried verbarrikadiert. Die Nahrungsmittel sind fast aufgebraucht, das Wasser schal.«
    »Was kann ich tun?«
    »Warte an der Fähre. Möge die QUELLE dich segnen, Danyal.«
    »Dich auch, Priester.«
    »Nicht mehr Priester. Der Krieg ist zu mir gekommen, und ich habe getötet.«
    »Wir alle sind besudelt, Dardalion.«
    »Ja. Aber das Ende ist sehr nah – dann werde ich wissen.«
    »Was wirst du wissen?«
    »Ob ich recht hatte. Ich muß jetzt gehen. Warte an der Fähre!«
    Danyal und Kai fanden die Fähre gegen Abend des folgenden Tages. Es gab kein Lebenszeichen, die Fähre selbst war auf der anderen Seite des Flusses vertäut. Danyal sattelte ihr Pferd ab, und Kai trug das schwere Bündel mit der Rüstung in eine kleine Hütte. Sie machte Feuer und etwas zu essen, wandte jedoch die Augen ab, als Kai aß, der den Haferbrei mit den Fingern in den Mund schaufelte.
    Sie schlief in einem schmalen Bett, während das Ungeheuer mit übergeschlagenen Beinen vor dem Feuer saß.
    Kurz nach Tagesanbruch wachte sie auf, allein. Nach einem Frühstück aus getrockneten Früchten ging sie zum Fluß, um sich zu waschen. Sie zog ihre Tunika aus und watete nackt in das hüfthohe Wasser am Ufer. Die Strömung war kräftig, und sie hatte Mühe, auf den Füßen zu bleiben. Nach einigen Minuten kehrte sie ans Ufer zurück und wusch ihre Tunika aus, so gut sie konnte, indem sie sie gegen einen Stein schlug, um den Schmutz der Reise zu entfernen.
    Zwei Männer erhoben sich aus dem Gebüsch links von ihr. Sie warf sich nach rechts, packte ihr Schwert und schleuderte die Scheide beiseite.
    »Sie ist knackig«, sagte der erste, ein kleiner, untersetzter Krieger in brauner Lederweste, der einen Krummdolch trug. Als er sie angrinste, sah sie, daß ihm zwei Vorderzähne fehlten Er war unrasiert und schmutzig, wie sein Gefährte – ein dicklicher Mann mit einem herabhängenden Schnurrbart.
    »Guck sie dir an!« sagte der erste Mann. »Ein Körper wie ein Engel.«
    »Ich gucke ja«, sagte der zweite grinsend.
    »Habt ihr Wallache noch nie eine Frau gesehen?« fragte Danyal.
    »Wallache? Wir werden dir zeigen, wer ein Wallach ist«, schnaubte der zahnlückige Krieger.
    »Ihr feigen Mistkäfer! Ihr werdet mir gar nichts zeigen außer euren Gedärmen.«
    Sie hob das Schwert, und die Männer wichen zurück.
    »Pack sie, Cael!« befahl Zahnlücke. »Nimm ihr das Schwert weg.«
    »Mach du’s doch.«
    »Hast du Angst?«
    »Nicht mehr als du.«
    Während sie sich stritten, erhob sich hinter ihnen die gewaltige Gestalt Kais, die Hände ausgestreckt. Er packte ihre Köpfe und schlug sie mit einem ekelhaften Krachen gegeneinander, beide Männer glitten zu Boden. Kai bückte sich, faßte Zahnlücke am Gürtel, und mit einer lässigen Handbewegung schleuderte er den Bewußtlosen weit in den Fluß hinaus. Sein Gefährte folgte ihm, beide versanken.
    Kai schlenderte heran. »Böse«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Nicht mehr«, sagte Danyal, »aber ich wäre auch allein mit ihnen fertiggeworden.«
    Als Danyal an diesem Abend Holz in die Hütte trug, brach ihr Fuß durch ein vermodertes Bodenbrett, und sie zog sich eine tiefe Fleischwunde am Bein zu. Sie humpelte in die Hütte und begann die Wunde zu baden, doch Kai kniete sich neben sie und bedeckte die Wunde mit seiner Hand. Schmerz durchzuckte ihr Bein, und sie versuchte, sich aus seinem Griff herauszuwinden. Doch der Schmerz verging, und als er sie losließ, war die Wunde verschwunden.
    »Weg!« sagte er, den Kopf auf die Seite gelegt. Vorsichtig untersuchte sie das Bein, die Haut war unversehrt.
    »Wie hast du das gemacht?«
    Er hob die Hand und deutete auf die Handfläche.
    »Wroind«, sagte er. Dann berührte er seine Schulter und die Hüfte. »Aynander.«
    Doch sie verstand ihn nicht.
    Ein Trupp Legionsreiter kam am nächsten Mittag am anderen Ufer an, und Danyal sah zu, wie sie die Fähre über den Fluß zogen. Sie wandte sich an Kai.
    »Du mußt gehen«, sagte sie. »Sie werden dich nicht verstehen.«
    Er streckte die Hand aus und berührte leicht ihren Arm. »Auwiehsehn, Anjal.«
    »Auf Wiedersehen, Kai. Danke.«
    Er ging zum Waldrand, drehte
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