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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander
Autoren: David Gemmell
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rannten einige Männer auf die Maschinen zu.
    »Rasch!« rief Gellan. »Holt Wasser. Dort drüben!«
    Ein paar der Männer gehorchten augenblicklich und schnappten sich die Eimer, die Gellan vor der Hütte gelassen hatte.
    Eine lodernde Flammenwand stieg in den Himmel, als das Öl ins Feuer gegossen wurde. Eine zweite Flammenwand, nicht ganz so spektakulär, stieg von der anderen Maschine auf.
    Gellan blieb keine Zeit mehr, die dritte Maschine zu zerstören. Er zog sich zurück, konnte sein Glück kaum glauben.
    Es war so einfach gewesen. Er war ohne jede Eile umhergegangen und hatte so keine Aufmerksamkeit erregt. Jetzt würde er zur Festung gehen und eine gute Mahlzeit zu sich nehmen.
    Er machte kehrt – und stand vor einer Schar Bewaffneter, die von einem dunkelhaarigen Offizier mit einem Säbel aus Silberstahl angeführt wurden.
    Der Offizier trat vor und ließ seine Männer mit einer Handbewegung stehenbleiben. »Gellan, nicht wahr?« fragte er.
    Langsam zog Gellan sein eigenes Schwert. »Ja.«
    »Wir haben uns vor zwei Jahren kennengelernt, als ich Ehrengast beim Turnier der Silberschwerter in Drenan war. Ich glaube, du hast gewonnen.«
    Gellan erkannte in dem anderen Dalnor, einen vagrischen Schwertkämpfer und Adjutanten General Kaems, wieder.
    »Schön, dich wiederzusehen«, sagte Gellan.
    »Ich nehme an, du denkst nicht daran, dich zu ergeben?«
    »Der Gedanke war mir nicht gekommen. Willst
du
dich vielleicht ergeben?«
    Dalnor lächelte. »Ich habe dich fechten gesehen, Gellan. Du bist sehr gut – aber argwöhnisch, wie ich fand. In deiner Verteidigung gibt es einige Lücken. Darf ich sie dir zeigen?«
    »Ich bitte darum?«
    Dalnor trat vor und präsentierte sein Schwert. Gellan berührte seine Klinge mit der eigenen, dann sprangen die beiden Männer zurück und begannen, einander zu umkreisen. Dalnors schlanker Säbel zuckte vor, nur um augenblicklich pariert zu werden. Dalnor wiederum konterte geschickt die Riposte, und die beiden traten auseinander.
    Hinter ihnen loderten die Maschinen, sie fochten ihr Duell vor den riesigen Schatten, die die Flammen warfen.
    Die Säbel prallten wieder und wieder aufeinander, ohne daß einer der Krieger Wunden davontrug. Zuerst täuschte Dalnor links an. Mit einer Drehung aus dem Handgelenk ließ er den Säbel nach rechts sausen. Gellan blockte diese Bewegung ab und konterte mit einem Stoß auf den Bauch. Dalnor wich dem Schwert aus, richtete dann einen Rückhandhieb auf Gellans Kopf. Gellan duckte sich darunter hinweg.
    Wieder kreuzten sie die Klingen. Diesmal täuschte Dalnor hoch an und stieß seinen Säbel Gellan über der rechten Hüfte in die Seite. Im Bruchteil einer Sekunde durchstieß der Säbel Fleisch und Muskeln und glitt wieder heraus.
    »Siehst du, Gellan?« sagte Dalnor. »Die Lücke liegt in deiner unteren Verteidigung – du bist zu groß.«
    »Danke, daß du mich darauf aufmerksam machst. Ich werde daran arbeiten.«
    Dalnor kicherte. »Du gefällst mir, Gellan. Ich wünschte, du wärst ein Vagrier.«
    Gellan war erschöpft, und der Nahrungsmangel hatte an seinen Kräften gezehrt. Er antwortete nicht, sondern präsentierte erneut seine Klinge. Dalnor zog die Augenbrauen hoch.
    »Noch eine Lektion?« Er trat vor, und die Klingen trafen aufeinander. Einige Sekunden lang blieb das Duell ausgeglichen, dann wehrte Gellan einen Hieb ungeschickt ab, und Dalnors Schwert glitt zwischen seine Rippen. Sofort umklammerte Gellan die Waffe mit der Hand, um sie in seinem Körper festzuhalten, ließ seinen Säbel hochsausen und schnitt Dalnor die Kehle durch.
    Dalnor fiel nach hinten, seinen Hals umklammernd.
    Gellan fiel nach vorn und ließ dabei seine Waffe fallen.
    »Die Lektion hat mir gefallen, Vagrier«, sagte er.
    Ein Vagrier kam angelaufen und hieb sein Schwert in Gellans Nacken.
    Dalnor hob die Hand, als ob er ihm Einhalt gebieten wollte, doch das Blut quoll aus seiner Wunde, und er sackte neben dem toten Drenai zusammen.
    Jenseits dieses Schauplatzes brannten die Wurfgeschütze, eine schwarze Rauchsäule stieg über die graue Festung empor und ballte sich wie eine gewaltige Faust über den Verteidigern.
    Nach Sonnenaufgang besichtigte Kaem die Trümmer. Zwei Maschinen waren zerstört.
    Doch eine war unversehrt.
    Das würde reichen, beschloß Kaem.

25
    Karnak sah zu, wie die Flammen in den Himmel stiegen, und suchte das Gelände dahinter nach Anzeichen von Gellan ab. Er erwartete zwar nicht, ihn zu sehen, doch die Hoffnung blieb.
    Was die Zukunft anbetraf
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