Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
Mehl, Trockenfrüchte, in Streifen geschnittenes, getrocknetes Fleisch, Haferflocken und Salz.
    Er hatte auch einen kleinen medizinischen Vorrat gefunden und drei Beutel mit Kräutern eingepackt, von denen er annahm, daß Evris sie brauchen konnte.
    Als letzter schloß er die großen Türen und legte den Riegel wieder vor. Die Männer standen in Marschordnung draußen. Auf den Schultern trugen sie die schweren Pakete.
    Jonat ging zu dem Anführer der Wache. »Ich will nicht, daß jemand in das Lager geht, auch wenn die Tür zerbrochen ist. Wenn ein Tropfen von dem Zeug verschwindet, gibt es Ärger!« Er grinste breit.
    Der Mann salutierte, und Gellan führte die Männer zurück zum Lager der Vagrier.
    Die kleine Kolonne wanderte durch verlassene Straßen, an den Zelten der Wachen vorbei und hinaus auf das aufgewühlte Gelände vor der Festung. Dort, rechts von ihm, bot sich Gellan ein Anblick, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    In einer Bodensenke jenseits einer Häuserzeile, so daß sie von der Festung nicht zu sehen waren, wurden drei große Maschinen gebaut. Er hatte so etwas in Gebrauch gesehen, als er einmal in Ventria gewesen war. Es waren Wurfgeschütze, große Katapulte, die in der Lage waren, gewaltige Steine gegen eine Burgmauer zu schleudern. Waren diese Maschinen erst fertig, würde das Blutvergießen unerträglich werden. Die Teile mußten aus Vagria geschickt worden sein, rund um das Horn von Lentria, um hier zusammengebaut zu werden. Er tippte Jonat auf die Schulter und deutete auf die Arbeit, die dort im Schein von Laternen vor sich ging.
    Jonat fluchte, dann blickte er Gellan ins Gesicht. »Du denkst doch nicht daran …?«
    »Bring die Männer zurück nach Purdol, Jonat. Wir sehen uns später.«
    »Du kannst nicht …«
    »Keine Widerrede. Geht!«
     
    Dardalion kehrte in die Festung und seinen schlafenden Körper zurück. Er öffnete die Augen und schwang die Beine aus dem Bett. Trauer überwältigte ihn, und er bedeckte sein Gesicht mit den Händen und weinte.
    Er hatte beobachtet, wie Waylanders sterbender Körper in den Berg gezerrt wurde, und er hatte den Hunger der Bergbewohner gespürt.
    Astile betrat lautlos das Zimmer und setzte sich neben den weinenden Priester.
    »Waylander ist tot«, berichtete Dardalion ihm.
    »Er war dein Freund«, sagte Astila. »Es tut mir so leid.«
    »Ich weiß nicht, wie man Freundschaft unter solchen Umständen beurteilen soll. Wir waren Kameraden, denke ich. Er gab mir ein neues Leben, einen neuen Sinn. Aus dem Geschenk seines Blutes entstanden die Dreißig.«
    »Hat er seine Aufgabe verfehlt?«
    »Noch nicht. Die Rüstung ist zur Zeit in Sicherheit, aber eine einzelne Frau trägt sie durch das Land der Nadir. Ich muß sie erreichen.«
    »Das ist unmöglich, Dardalion.«
    Der Kriegerpriester lächelte plötzlich. »Alles, was wir bislang versuchten, schien zu Beginn unmöglich.«
    Astila schloß die Augen. »Die Männer kommen mit Lebensmitteln zurück«, sagte er. »Baynha berichtet, daß wir keine Verluste hatten, aber der Offizier ist noch nicht zurück.«
    »Gut. Was ist mit der Bruderschaft?«
    »Heute abend haben sie noch nicht angegriffen.«
    »Sammeln sie ihre Kräfte, oder haben wir sie geschlagen, frage ich mich?«
    »Ich glaube nicht, daß sie geschlagen sind, Dardalion.«
    »Nein«, sagte Dardalion traurig. »Darauf dürfen wir nicht hoffen.«
    Astila spürte, daß sein Anführer allein sein wollte, und ging. Dardalion schlenderte zum Fenster, um zu den fernen Sternen hinaufzublicken.
    Ihn überkam ein Gefühl der Ruhe, als er in die Ewigkeit sah, und Durmasts Gesicht drängte sich in seine Gedanken. Er schüttelte den Kopf, erinnerte sich an seinen eigenen Schock, als er zu Raboas geeilt war, um Waylander zu beobachten. Als er ankam, hatte er gesehen, wie der Meuchelmörder gefoltert wurde und der Riese Durmast sich der Bruderschaft stellte.
    Mit aller Kraft hatte Dardalion einen Schild über Durmast errichtet und damit den Bann Tchards abgehalten. Aber er konnte nicht verhindern, daß die furchtbaren Schwerter in den Riesen eindrangen. Er hatte zugehört, als Waylander und Durmast miteinander sprachen, und tiefe Trauer hatte ihn erfaßt, als der Riese redete.
    »Glaubst du, seine Macht wirkte bei mir nicht, weil ich der Erwählte bin?«
    Dardalion wünschte von ganzem Herzen, daß das die Wahrheit gewesen wäre, daß es nicht nur einfach Zufall gewesen war: ein Mann, ein Geist am richtigen Ort zur richtigen Zeit.
    Irgendwie, spürte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher