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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander
Autoren: David Gemmell
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und Waylander spürte, wie der Bann, der ihn gefangengehalten hatte, von ihm abfiel. Er starrte auf die Messerklinge, die nur noch Zentimeter von seinem Auge entfernt war, und Wut stieg in ihm hoch, die den Schmerz verdrängte.
    »Enson!« sagte er leise. Als der Mann sich ihm wieder zuwandte, stieß Waylander das Messer durch den Augenschlitz, bis der Griff gegen den Helm stieß.
    Tchard hämmerte seine Faust gegen Waylanders Kopf, und der Meuchelmörder sank neben dem toten Enson zu Boden.
    Dann erhob sich der Anführer der Bruderschaft und stellte sich Durmast.
    »Warum bist du hier?« fragte er.
    »Ich wollte ihn.«
    »Das ist nicht nötig, wir haben ihn. Aber wenn du dir Sorgen um die Belohnung machst, wir sorgen dafür, daß du sie bekommst.«
    »Ich will die Belohnung nicht. Ich will ihn … lebend.«
    »Was ist los mit dir, Durmast? Das paßt gar nicht zu deinem Charakter.«
    »Erzähl mir nichts über meinen Charakter, du Stück Hühnerscheiße! Geh einfach weg da.«
    »Oder?« knurrte Tchard.
    »Oder du stirbst«, sagte Durmast.
    »Meinst du, du kannst acht Mitglieder der Bruderschaft töten? Dein Verstand ist wohl umnebelt.«
    »Stell mich auf die Probe«, drängte Durmast und bewegte sich mit erhobener Axt vorwärts.
    Tchard ging ihm entgegen, während die anderen sieben Krieger einen Halbkreis bildeten und die Schwerter zogen.
    Plötzlich deutete Tchard auf Durmast. »Du kannst dich nicht bewegen!« rief er, und Durmast taumelte und erstarrte. Tchard lachte finster, zog langsam sein Schwert und rückte vor.
    »Du großer, tapsiger Idiot! Von allen Menschen, die sich nicht für Helden eignen, bist du der größte. Du benimmst dich wie ein großes Kind zwischen Erwachsenen, und wie alle ungezogenen Kinder mußt du bestraft werden. Ich werde viele, viele Stunden lang deinem Schmerzensgesang lauschen.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Durmast, als seine Axt durch Tchards Schulter drang, seine Rippen durchschlug und an seiner zerschmetterten Hüfte wieder austrat.
    »Will noch jemanden Reden halten?« fragte Durmast. »Oder geistige Spielchen treiben? Nein? Dann wollen wir anfangen, uns gegenseitig zu töten!«
    Mit einem schrecklichen Schrei stürzte er sich auf die Krieger, schwang seine Axt in einem mörderischen Bogen aus funkelndem Silber. Sie wichen zurück, einer fiel und konnte ausweichen, doch ein zweiter ging zu Boden, als die Axt in seinen Schädel drang. Waylander kämpfte sich auf die Knie, konnte jedoch nicht aufstehen.
    Er nahm ein Wurfmesser und wartete, dabei betete er um Kraft, um dem Riesen beistehen zu können.
    Ein Schwert glitt in Durmasts Rücken, und er fuhr herum, riß dem Angreifer die Klinge aus der Hand und hieb ihm die Axt in den Hals. Ein weiteres Schwert durchstach seine Brust, doch der Kämpfer starb, als Durmast ihm die Faust gegen die Kehle schmetterte. Daraufhin schlossen sich die Krieger enger um Durmast, ihre Schwerter gruben sich tief in seinen massigen Körper. Doch noch immer mähte die Axt sie nieder. Nur zwei der Bruderschaft waren noch übrig, und diese zogen sich von dem verwundeten Durmast zurück.
    Waylander wartete, während sie sich in seine Richtung bewegten. Er wischte sich die Finger an der Weste ab, um sie von Schweiß und Blut zu befreien, nahm das Wurfmesser in die Hand und schleuderte es. Es fand sein Ziel unter dem Helm des linken Kriegers und schlitzte ihm die Gurgel auf. Blut schoß aus der Wunde, und der Mann torkelte nach links. Er umklammerte mit beiden Händen seine Kehle in dem vergeblichen Versuch, die rote Flut einzudämmen.
    Durmast griff den einzigen noch lebenden Krieger an, der sich unter der niedersausenden Axt duckte, um seine Klinge in Durmasts Körper zu versenken. Der Riese ließ die Axt fallen und packte den Krieger an der Gurgel. Mit einer kräftigen Drehung seiner Handgelenke brach er ihm das Genick. Dann fiel er auf die Knie.
    Waylander kroch unter Qualen über die Felsen zu dem Sterbenden, der seine großen Hände um den Schwertgriff geschlossen hatte, der aus seinem Bauch ragte.
    »Durmast!«
    Der Riese glitt seitlich zu Boden, so daß er neben Waylander lag. Er lächelte mit blutigen Lippen.
    »Warum?« wisperte Durmast.
    »Was, mein Freund?«
    »Warum war
ich
auserwählt?«
    Waylander schüttelte den Kopf. Er nahm Durmasts Hand und drückte sie fest. Der Riese blutete aus zahlreichen Wunden.
    Durmast fluchte leise, dann lächelte er. »Es ist eine schöne Nacht.«
    »Ja.«
    »Ich wette, der Bastard war total überrascht, als ich
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