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Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen

Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen

Titel: Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen
Autoren: Dittert Christoph
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heutzutage so ungewöhnlich ist, habe ich ihn mir gemerkt.«
    Der Erste Detektiv nickte. »Du hast recht. Wir müssen mit ihr reden, auch wenn das sicher nicht ganz einfach wird.«
    »Wieso glaubst du das?«
    »Das Verhältnis zwischen ihr und Kommissar …«, begann Justus, wurde jedoch vom Klingeln des Telefons unterbrochen. Er hob ab und schaltete gleichzeitig den Lautsprecher an. »Ja?«
    »Ihr habt recht!«, ertönte die Stimme von Samuel Reynolds. »Ich besitze Kopien der damaligen Polizeiberichte und habe rasch darin nachgesehen. Die Verhaftung fand tatsächlich in Centralia statt.«
    »Dann kennen wir auch den Grund, warum Ihr Bruder das Feuer erwähnt.«
    »So?«
    Justus erklärte ihm die absonderliche Geschichte dieser Stadt, in der es seit 1962 unablässig brannte. Er hörte, wie Bob nach diesen Worten plötzlich wieder auf der Tastatur des Computers tippte, als sei ihm etwas eingefallen, das er überprüfen musste. »Wir möchten Sie noch um einen Gefallen bitten, Sir.«
    »Und das wäre?«
    »Wir müssen mit der Witwe Ihres Bruders sprechen.«
    »Phyllis …«, meinte der ehemalige Kommissar nachdenklich. »Ich habe sie auf der Beerdigung zuletzt gesehen und da auch nur kurz in der Halle und am Grab. Wir haben kein einziges Wort miteinander gewechselt. Während Adams Zeit im Gefängnis habe ich sie ein paar Male angerufen, aber sie hat immer aufgelegt und sich völlig von mir abgeschottet. Bald habe ich es dann aufgegeben – und wollte mich ehrlich gesagt auch nicht länger darum kümmern. Sie wird heute wohl kaum zugänglicher sein als damals.« Er atmete tief durch. »Vielleicht ist es deshalb besser, wenn ihr es versucht. Wenn sie meinen Namen hört, wird sie sofort abblocken.« Er raschelte in seinen Papieren und nannte eine Telefonnummer. »Unter dieser Nummer war Phyllis zumindest vor zwei Jahren noch erreichbar. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Kaum hatte Justus das Gespräch beendet, wartete Bob mit der nächsten Überraschung auf. Seine neue Suche im Netz war von Erfolg gekrönt gewesen. »Alles passt perfekt zusammen! Wir haben doch gelesen, dass es seit 1962 in Centralia brennt. Und nun kommt der Hammer! Wisst ihr, seit wann genau?«
    »Ich ahne es«, meinte der Erste Detektiv.
    Bob ließ sich davon nicht ablenken. »Seit November 1962, dem Monat, als sich auch Adam Reynolds dort aufgehalten hat! Und es soll mich nicht wundern, wenn es exakt in der Nacht geschehen ist, als man ihn verhaftet hat! Vielleicht hat er sogar etwas mit dem Ausbruch des Feuers zu tun.«
    »Kollegen«, sagte Peter, »mich interessiert von Minute zu Minute mehr, was damals wirklich in der Finsternis geschah   …«
    »Gut zitiert«, lobte Justus lächelnd. »Mich auch. Und darum werde ich keine Zeit verlieren.« Er deutete auf die Nummer, die er auf einen Zettel gekritzelt hatte, und wählte sie.
    Es läutete.
    Ein gutes Zeichen. Immerhin war der Anschluss nicht abgemeldet worden. Schließlich wäre ein Umzug der Witwe nach dem Tod ihres Mannes nicht ungewöhnlich gewesen.
    Justus ließ es lange klingeln, achtmal, neunmal. Gerade wollte er auflegen, als sich eine gehetzte Stimme meldete. »Ja?« Es klang nach einer älteren Frau.
    »Hier spricht Justus Jonas. Spreche ich mit Mrs Phyllis …« Er zögerte kurz, bis ihm einfiel, dass ihr Nachname natürlich Reynolds lauten musste, zumindest falls sie nicht wieder ihren Geburtsnamen angenommen hatte. »… Reynolds?«
    »Wer?«
    Der Anführer der drei ??? verzog enttäuscht das Gesicht. Offenbar war sie unter dieser Nummer nicht mehr bekannt.
    »Ich meine, wer bist du, junger Mann?«
    »Justus Jonas«, wiederholte er erleichtert. Er war sich inzwischen sicher, dass er mit einer älteren Dame sprach – hoffentlich mit Adams Witwe persönlich. »Ich, äh, ich kannte Phyllis’ Mann Adam.« Damit dehnte er die Wahrheit zwar sehr weit, aber das erschien ihm einfacher als viele komplizierte Erklärungen.
    »Dann weißt du es sicher noch nicht. Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass Phyllis tot ist. Sie ist vor fünf Tagen gestorben.«
    Vor fünf Tagen! Kurz darauf hatte sich der Anwalt bei Mr Reynolds gemeldet. Das konnte kein Zufall sein! »Das bedauere ich sehr«, sagte er zu seiner unbekannten Gesprächspartnerin, murmelte noch eine Floskel und beendete das Telefonat. »Nun wissen wir, warum die Botschaft gerade jetzt weitergegeben worden ist! Der Tod von Adams Witwe muss der Auslöser gewesen sein!«
    »Aber warum?«, fragte Bob.
    »Ich habe nicht die geringste
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