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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel
Autoren: M. V. Carey
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einer der Beamten, als er sich über Gómez beugte.
    »Das Ding!« keuchte Gómez. »Im Spiegel – ich hab’ es gesehen!
    Das . . . das . . .«
    »Was ist mit dem Spiegel?« Der Wachtmeister sah neugierig zu dem Zauberspiegel hinüber.
    »Der gehörte einmal einem berühmten Zauberer«, sagte Justus Jonas. »Man sagt, es spukt darin. Der Entführer hat davor offenbar große Angst. Vielleicht glaubte er einen Geist zu sehen.«
    Der Polizist rümpfte verächtlich die Nase.
    »Manchmal spielt die Einbildungskraft einem Menschen seltsa-me Streiche«, sagte Justus, »besonders im Zwielicht wie hier.«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen«, sagte der Polizist.
    Die Jungen und Señor Santora schauten in den Spiegel. Da stand er in dem schmutzigen Lagerhaus, und darin spiegelten sich die nackten Wände und die Spinnweben. Es war ein Spiegel, ein ganz gewöhnlicher alter Spiegel, der zufällig einen ungemein häßlichen Rahmen hatte.
    Doch wider Willen erschauerten die Jungen ein wenig. Als der Polizeiwachtmeister sie zum Verlassen des Gebäudes aufforder-te, zögerten sie nicht länger. Sie gingen.

Einladung für Alfred Hitchcock
    Zwei Wochen später meldeten sich die drei ??? bei Alfred Hitchcock, dem berühmten Filmregisseur. Justus Jonas hatte einen Umschlag mitgebracht, den er Mr. Hitchcock kommentar-los übergab.
    »Oh?« sagte Alfred Hitchcock. Er öffnete den Umschlag und zog einen kostbar wirkenden elfenbeinfarbenen Briefbogen heraus.
    Er warf einen Blick auf die paar Zeilen, die darauf geschrieben standen, und legte das Blatt dann auf seinen Schreibtisch. »Das ist also eine Einladung von Mrs. Darnley zu einem festlichen Abendessen, wobei ich die Ehre haben werde, Señor Rafael Santora kennenzulernen«, sagte er. »Ich kenne Mrs. Darnley, und ich weiß auch, daß sie euch nicht ohne Grund mit dieser Einladung zu mir schickt.«
    Bob grinste und übergab Mr. Hitchcock einen Schnellhefter.
    »Das hier könnte man wohl eine Geheimakte nennen«, sagte er.
    »Aber wir haben Señor Santora gesagt, Sie interessierten sich für den Fall, und Sie würden die Angelegenheit vertraulich behandeln.«
    »Na, da nimmst du ja einiges vorweg«, sagte Alfred Hitchcock und öffnete den Aktenumschlag.
    Die Jungen warteten schweigend, während Mr. Hitchcock Bobs maschinengeschriebenes Protokoll zum Fall des Zauberspiegels las. Schließlich wandte der Regisseur das letzte Blatt des Berichts um, worauf Bob unter der Überschrift »Streng geheim – nur für Mr. Alfred Hitchcock bestimmt« die wahren Hintergründe jener üblen Erpressungsaffäre in südamerikanischen Hochfinanz-und Wirtschaftskreisen kurz umrissen hatte. Alfred Hitchcock nickte augenzwinkernd und legte den Zeigefinger in stumm-beredter Geste an die Lippen. »Es lebe Ruffino!« sagte er, wobei er einLächeln nicht unterdrücken konnte. Dann sah er den Ersten Detektiv an.
    »Ich nehme an, bei der Erwähnung des Fotos konntest du das Geheimnis des Spiegels erraten – und auch das Versteck«, sagte er.
    »Ja«, bestätigte Justus. »Als Señor Santora erzählte, wie sein Onkel mittels eines Fotos erpreßt wurde, da war mir klar, daß das Negativ irgendwo stecken mußte. Da wir den ganzen Spiegel bereits vorher zerlegt hatten, war das einzige noch denkbare Versteck unter den aufgeklebten Etiketten – die Firmenschild-chen der Werkstätten, die den Spiegel dann und wann instandgesetzt haben. Manolos hatte sein Beweismaterial – die Aufnahme und die alten Zeitungsausschnitte – auf Mikrofilm reproduzieren lassen, weil normale Filmnegative zu groß sind, als daß man sie unter einem Klebeschild verstecken könnte. Jedes Jahr löste Manolos einfach das Schild über dem Mikrofilmstreifen ab, stellte neue Abzüge für García her – wir haben inzwischen erfahren, daß Manolos in seinem Haus eine Dunkelkammer besaß –, und dann verbarg er den Filmstreifen wieder unter einem neuen Etikett. Vermutlich hatte er eine Serie solcher Schilder gestohlen oder sie sich einfach drucken lassen.«
    »Es überrascht mich, daß er Juan Gómez in diesem Maße vertraute«, sagte Alfred Hitchcock. »Der Mann gab sich doch eindeutig als ganz übler Krimineller zu erkennen. Warum hat Manolos ausgerechnet Gómez anvertraut, daß der Beweis sich am Spiegel befindet?«
    »Das werden wir nie genau erfahren«, sagte Justus. »Gómez verweigert jede Aussage. Vielleicht hat Manolos Gómez früher damit bei der Stange gehalten, daß er ihm versprach, ihm eines Tages das Geheimnis zu verraten. Vielleicht
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