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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel
Autoren: M. V. Carey
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Santora fest. »Er hat Sie auch belogen. Warum glaubten Sie, er würde ausgerechnet Sie nicht belügen, da er doch sonst jeden belog? Hielten Sie sich für etwas Besonderes? Nun, das hat jetzt ein Ende. Ich werde den Spiegel zerstören.«
    »Das tun Sie nicht!« schrie Gómez. »Sie Schlappschwanz – ich kenne Sie doch. Mir machen Sie keine Angst. Sie mit Ihrerglatten Visage und Ihren glatten Manieren! Sie machen mir keine Angst! Sie sind zu feige, um Blut zu vergießen!«
    Der wütende Gómez stürzte sich auf den Mann mit der Pistole.
    Ein Schuß krachte. Das Geschoß prallte von einem Stahlträger ab und bohrte sich hoch oben irgendwo ins Gebälk. Santora stieß einen Schrei aus und versuchte den kleineren Mann von sich abzuschütteln, wie man ein lästiges Insekt abschüttelt. Die Pistole fiel ihm aus der Hand und schlitterte über den Fußboden.
    Santora und Gómez wirbelten herum, beide hatten es auf die Waffe abgesehen. Gómez stieß einen Wutschrei aus, als sie in eine offenstehende Bodenluke glitt und in der Versenkung verschwand. Santora richtete sich zu voller Größe auf. »Nun ja«, sagte er. »Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht hätte ich wirklich nicht auf Sie geschossen. Aber mit dem Spiegel kommen Sie hier nicht heraus.« Er hob eine schwere Holzbohle auf, die am Boden lag, und wandte sich gegen den Spiegel. »Nun will ich das tun, wozu ich hergekommen bin«, sagte er. »Den Spiegel zertrümmern.« Da trat Justus Jonas durch die Tür vom Vorraum zur Lagerhalle. »Ehe Sie das tun«, sagte er gelassen, »hätte ich Ihnen gern noch ein paar Fragen gestellt.«
    Der Mann namens Juan Gómez glotzte die Jungen an. Seine Augen blieben auf Jeff Parkinson haften, der noch vor kurzem seine Geisel gewesen war. Er stieß einen Schrei aus – und stürzte sich auf die drei ???.
    »Achtung!« schrie Peter. Er sauste geduckt an Justus vorbei und rammte den Kopf in den Bauch des Entführers. Gómez ging aufheulend zu Boden, und Peter setzte sich schnell auf ihn. »Das mach’ ich von jetzt an immer so!« verkündete er.
    »Da mach’ ich mit«, bot sich Jeff an und setzte sich ebenfalls auf Gómez.
    »Hören Sie«, sagte Justus zu dem verdutzten Santora. »Wir sind noch nicht ganz erwachsen, aber wir sind zwei gegen einen, und hier kommt keiner raus, bis wir einiges aufgeklärt haben.«

Der Spiegel gibt sein Geheimnis preis 
    Juan Gómez hörte auf zu strampeln und knurrte etwas vor sich hin, das wie ein Fluch klang. »Zerschlagen Sie nicht den Spiegel, Señor Santora«, sagte Jeff. »Ob er nun Ihnen gehört oder nicht, zerschlagen Sie nicht den Spiegel. Meine Großmutter würde einen Herzanfall kriegen!«
    »Und im übrigen«, sagte Justus Jonas, »wenn Sie ihn zerschlagen, verraten Sie vielleicht damit Juan Gómez das Geheimnis – bedenken Sie das. Und ich glaube nicht, daß er schon weiß, worum es sich bei dem Geheimnis handelt.«
    »Natürlich weiß ich das«, sagte Gómez. »Ich habe es immer gewußt. Nur der Beweis fehlt mir noch.«
    »Also gut«, sagte Justus. »Dann kann man es auch anders ausdrücken. Gómez weiß nicht, wo in dem Spiegel der Beweis versteckt ist. Ich glaube, Sie wissen es ebenso wenig, Señor Santora. Und Ihre Geschichte, Sie seien ein Nachkomme des Zauberers Chiavo, können wir wohl als pure Erfindung abtun.«
    »Ich sage gar nichts«, gab Santora zurück.
    »Im jetzigen Stadium ist das auch gar nicht erforderlich«, klärte ihn Justus auf. »Wir wissen zum Beispiel, daß Sie auf Anweisung des Präsidenten von Ruffino handeln. Ein Nachkomme von Chiavo sind Sie bestimmt nicht, aber was könnten Sie sonst sein? Sind Sie Präsident Garcías Sohn?«
    Santora setzte sich auf die Kiste. »Du also!« sagte er. »Du bist in mein Hotelzimmer eingebrochen. Du hast meine Akten durchwühlt!«
    »Nein, Just war es nicht«, sagte Peter. »Das war Gómez. Er hat Sie niedergeschlagen. Ich war vor dem Zimmer und hörte alles und sah, wie Gómez wieder wegging.«
    Der kleine Mann zappelte und fluchte wieder. »Dieser Schuft!« stieß er hervor. »Dieser feine Herr in seiner eleganten Kleidung!
    Er spricht vom Wohl seines Landes! Er ist der Neffe von García, diesem Hagestolz, diesem Ehrenmann, der glaubt, er könne Ruffino retten! Ein Dieb! Der Onkel ist ein Dieb, und der Neffe ist auch einer.«
    Justus räusperte sich. »Als Präsident García vor zwölf Jahren gewählt wurde, beschuldigte ihn sein Gegner der Ehrlosigkeit. Er sagte, er habe einen Beweis dafür, daß García einmal als Krimineller
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