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Die drei ??? und der rote Pirat

Die drei ??? und der rote Pirat

Titel: Die drei ??? und der rote Pirat
Autoren: William Arden
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daß das eine Augenblickseingebung war, Peter, als Major Karnes nur die Anwesenden von außerhalb einlud, ihm ihre Geschichten auf Band zu sprechen.«
    »Paßt so auffällig zu der Sache mit den Joys, wie?«
    »Es hat ganz den Anschein«, bestätigte Justus.
    Die Piratenbucht verlief in sanftem Bogen längs der Küstenlinie etliche Kilometer nördlich von Rocky Beach. Es gab dort ein kleines Dorf mit wenigen Häusern und Läden, ein paar Fischerboote und einen Lufttaxi-Dienst am oberen Ende der Bucht. Die Touristenschau war am unteren Teil. Als die Jungen die Uferstraße an der Bucht entlangradelten, kamen sie an ein roh zubehauenes Holzschild: »DAS LAGER DES
    ROTEN PIRATEN: Ein spannendes Erlebnis für die ganze Familie!«
    Sie kamen noch an einer Konservenfabrik für Abalone-Schnecken vorüber und entdeckten dann das Schaugelände.
    Das Lager befand sich auf einer kleinen Halbinsel, die in die Bucht hineinragte, an der Landseite von einem baufälligen Holzzaun umschlossen. Vor dem Zaun gab es zwei große Parkplätze. Auf der anderen Seite der Halbinsel war ein dichter Baumbestand, dahinter ein weiterer Zaun.
    Zu so früher Stunde waren auf den staubigen Parkflächen nur wenige Autos abgestellt. Einige Elternpaare tranken Limonade und warteten beim Kartenkiosk vor dem Tor, während die gelangweilten Kinder sich stritten und einander anbrüllten. Ein Holzschild über dem Kiosk verkündete: »SCHWARZER
    GEIER – ABFAHRT TÄGLICH 12.00 – 13.00 – 14.00 –
    15.00 – 16.00 Uhr.« Im Kiosk stand ein stämmiger Mann mit tief gebräuntem Gesicht. Sein Alter war schwer zu schätzen, da die runzlige Haut, von Wind und Wetter gegerbt, ihn vorzeitig gealtert erscheinen ließ. Er trug ein gestreiftes Seemannstrikot, eine schwarze Augenklappe und ein rotes Tuch um den Kopf, und er warb mit kräftiger Stimme für die abenteuerliche Seereise.
    »Ran an den Feind, ihr Landratten! Hier im Lager des Roten Piraten kann jeder einen Tag lang Seeräuber sein! Kreuzt in der Piratenbucht unter der schwarzen Flagge mit Totenschädel und gekreuztem Gebein, kommt an Bord des Rahseglers Schwarzer Geier – wenn ihr’s wagt. Zwischen den Inseln draußen gibt’s ’ne Seeschlacht. Da bekommt ihr Pulverdampf in die Nase und den Angriff der Piraten zu Gesicht! Nur noch wenige Karten zu haben! Laßt euch das nicht entgehen!«
    Die paar Familien wunderten sich wohl, wer denn nun schon all die Karten gekauft haben mochte . . . Vor dem Kiosk bildete sich eine kleine Schlange, und Peter und Justus gesellten sich dazu. Als Justus an der Reihe war, sprach er mit leiser, ernster Stimme energisch auf den Kartenverkäufer ein.
    »Wir müssen unbedingt mit Kapitän Joy reden, hören Sie?
    Eine dringende Angelegenheit.«
    Mit dem nicht von der Klappe verdeckten Auge starrte der Mann Justus an. »Der Käpt’n ist während einer Vorstellung für niemand zu sprechen!«
    »Ja, aber –«, erhob Justus Einspruch, »die Vorstellung hat ja noch gar nicht –«
    »Der Käpt’n ist an Bord! Anna!«
    Und damit verschwand der zungenfertige Seebär durch den Hinterausgang des Kiosks, und ein junges Mädchen kam und nahm seinen Platz ein. Sie hatte eine olivfarbene Haut und straffe schwarze Zöpfe. »Wie viele, bitte serr?« fragte sie die Jungen mit deutlichem spanischem Akzent.
    »Wir müssen sofort zu Kapitän Joy, Miss«, verkündete Justus.
    »Nix verstehen. Sswei Karrten, bitte serr?« fragte das Mädchen unsicher.
    »Da hast du’s, Just«, sagte Peter. »Und was jetzt?«
    »Wir kaufen uns eben Karten und gehen mit auf die Reise.
    Vielleicht können wir während der Fahrt den Kapitän anspre-chen und etwas über unseren rätselhaften Fall erfahren.«
    Nach dem Kartenkauf betraten Justus und Peter durch die großen Torflügel aus Maschendraht und Holz einen breiten Mittelgang zwischen zwei langen, niedrigen Holzbauten. Der Gang führte zu einem Pier, wo die Schwarze Geier vertäut lag.
    Die Laufplanke war schon heruntergelassen. Das Schiff war ein originalgroßer Nachbau eines Rahseglers mit zwei Masten, schwarz gestrichen und mit der schwarzweißen Piratenflagge, dem »Jolly Roger«, am Hauptmast. Die beiden niedrigen Gebäude an jeder Seite waren wohl früher Ställe oder Wagenschuppen gewesen. Der Bau zur Linken war dreigeteilt; in einer Abteilung gab es Getränke und Eis zu kaufen, in der Mitte Souvenirs und im letzten Teil Kaffee und heiße Würstchen, Der rechte Bau war vorn über die ganze Breite offen und beherbergte eine Ausstellung nautischer
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