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Die drei ??? und das Gespensterschloss

Die drei ??? und das Gespensterschloss

Titel: Die drei ??? und das Gespensterschloss
Autoren: Robert Arthur
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erklärte Justus. »Das Modell hier wurde ursprünglich für einen reichen arabischen Scheich mit besonderem Hang zum Luxus gebaut. Jetzt setzt ihn die Firma hauptsächlich als Werbemittel ein.«
    Der Wagen hielt, und der Fahrer schwang sich hinter dem Lenkrad hervor. Er war ein schlanker, aber muskulöser Mann, fast zwei Meter groß, mit langem, gutmütigem Gesicht. Er nahm die Dienstmütze ab und wandte sich an Justus. »Mr Jonas?«, fragte er. »Ich bin der Chauffeur, Morton.«
    »Hm – guten Tag, Mr Morton«, sagte Justus. »Aber nennen Sie mich ruhig Justus.«
    »Bitte, junger Herr –« Morton sah ganz betrübt drein. »Sie müssen mich einfach Morton nennen, das gehört sich so. Und es gehört sich auch, dass ich meine Dienstherrschaft anrede, wie es dem guten Ton entspricht. Sie sind ja nun meine Herrschaft, und ich möchte die Form wahren.«
    »Na ja, dann eben Morton«, sagte Justus. »Wenn es sich so gehört.«
    »Besten Dank, junger Herr. Der Wagen und ich stehen für dreißig Tage zu Ihren Diensten.«
    »Dreißig Tage und Nächte«, sagte Justus. »So hieß es in den Wettbewerbsbedingungen.«
    »Sehr wohl, junger Herr.« Morton öffnete die Tür zu den Rücksitzen. »Darf ich bitten?«
    »Danke schön«, sagte Justus, als er mit Peter einstieg. »Aber Sie sollten uns nicht die Tür aufmachen. Dafür sind wir noch nicht alt genug.«
    »Wenn Sie gestatten«, erwiderte Morton, »so würde ich es vorziehen, meinen Dienst in der gewohnten Weise zu versehen. Sonst komme ich möglicherweise aus der Übung.«
    »Das leuchtet ein.« Justus dachte darüber nach, als Morton seinen Platz hinter dem Lenkrad einnahm. »Aber wir müssen vielleicht mal ganz rasch ein- oder aussteigen, Morton. Dann können wir nicht auf Sie warten. Könnten wir nicht zwischendurch allein ein- und aussteigen, und Sie helfen uns nur am Beginn und Ende jeder Fahrt?«
    »Sehr wohl, junger Herr.« Im Rückspiegel konnten sie den wohlerzogenen Fahrer lächeln sehen. »Ein ausgezeichneter Vorschlag.«
    »Und wir sind sicherlich auch nicht so würdevoll wie die Herrschaften, die Sie sonst fahren«, vertraute Justus ihm an. »Wir haben manchmal etwas ausgefallene Ziele … Hier, das erklärt es vielleicht besser.«
    Er reichte Morton eine der Empfehlungskarten, die der Fahrer ernsthaft studierte. »Ich verstehe, junger Herr«, sagte er dann.
    »Ich bin von diesem Einsatz sehr angetan. Es ist doch eine Abwechslung, einmal junge, abenteuerlustige Leute zu fahren. Die Insassen waren in letzter Zeit meist recht bejahrt und vorsichtig. Und unser erstes Ziel, bitte?«
    Peter und Justus hatten bereits begonnen, den Fahrer ungemein sympathisch zu finden.
    »Wir möchten zum Universum-Studio in Hollywood, zu Alfred Hitchcock«, sagte Justus. »Ich – hm – ich hatte ihn gestern angerufen.«
    »Sehr wohl, die Herren.« Im nächsten Augenblick brauste der Luxuswagen die Landstraße entlang, die über die Berge nach Hollywood führte. Morton sagte über die Schulter: »Ich mache darauf aufmerksam, dass der Wagen mit Telefon und Erfrischungsfach ausgestattet ist. Beides steht zu Ihrer Verfügung.«
    »Danke sehr«, sagte Justus. Er benahm sich bereits so würdevoll, wie es dem Insassen eines solchen Gefährts wohl anstand. Er öffnete ein Einbaufach und nahm einen Telefonapparat heraus – vergoldet wie die Zierleisten am Wagen. Es gab keine Wählscheibe, man musste nur auf einen Knopf drücken.
    »Funktelefon«, erklärte Justus seinem Freund. »Man drückt auf den Knopf und nennt dem Amt die gewünschte Nummer. Ich glaube aber, wir brauchen es jetzt noch nicht.« Mit leisem Bedauern stellte Justus den Apparat wieder an seinen Platz und lehnte sich in die Lederpolster zurück.
     
    Die Fahrt verlief angenehm, aber ereignislos. Bald kamen sie durch die Geschäftsstraßen von Hollywood. Als sie sich ihrem Ziel näherten, begann Peter unbehaglich auf seinem Sitz umherzurutschen.
    »Just«, sagte er, »hast du eigentlich eine Idee, wie wir in das Studio hineinkommen sollen? Du weißt doch, dass alle Studios hinter Mauern liegen und dass die Eingänge bewacht werden, damit Leute wie wir draußen bleiben. Wir schaffen es sicher nie!«
    »Ich habe meinen Plan«, sagte Justus. »Hoffen wir, dass er funktioniert. Anscheinend sind wir da.«
    Sie fuhren an einer hohen Betonmauer vorbei, die sich zwei Häuserblocks entlangzog. Auf einem Schild über der Mauer stand »Universum-Studio«. Die Mauer diente nur einem Zweck: Eindringlinge fernzuhalten – wie Peter gesagt
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