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Die drei ??? und das Bergmonster

Die drei ??? und das Bergmonster

Titel: Die drei ??? und das Bergmonster
Autoren: M. V. Carey
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Schwimmbecken. Sie haben Angst, daß ihre tüchtige, prakti-sche Kusine einen Mann geheiratet hat, der ihr Geld für sinnlose Pläne verplempert. Wir sind uns ja wohl darüber einig, daß ein Schwimmbad für eine Pension mit nur drei Gästezimmern keine lohnende Investition ist. Das zahlt sich nie aus. Patrick und Kenneth gefällt es auch nicht, daß Hammond keine Arbeit hat. Nach ihrer Ansicht müßte ein Mann in seinem Alter einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Als er ihnen half ihre Sachen ins Haus zu tragen, erzählte er ihnen, er hätte von Verwandten Geld geerbt, und er hätte vorher in Reno gewohnt, bis er dann Kathleen kennenlernte und beschloß, sie zu heiraten. Der rote Sportwagen auf dem Parkplatz gehört ihm, und der hat tatsächlich Nummerntafeln aus Nevada, also stimmt seine Geschichte wenigstens zum Teil.«
    »Was machen wir nun?« fragte Peter. »Nach Reno fahren und mit seinen früheren Nachbarn reden?«
    »Ich glaube kaum, daß das nötig sein wird«, sagte Justus.
    »Bob, kennt dein Vater irgendwen in Reno?«
    Bobs Vater war Journalist in Los Angeles und kannte andere Presseleute in vielen großen Städten des Westens. »Reno?« wiederholte Bob. »Nein, ich erinnere mich nicht, daß er jemals von einem Bekannten aus Reno gesprochen hat. Aber ich könnte ja Papa bitten, bei der Kredit-Auskunftei in Reno einen Bericht über Hammond anzufordern. Wenn Hammond irgendwann mal ein Darlehen aufgenommen hat, existiert dort im Büro eine Akte darüber. Papa sagt, diese Kreditakten geben über die Leute alle möglichen Auskünfte – wo sie ihr Bankkonto haben und wieviel Geld darauf ist und ob sie ihre Schulden pünktlich bezahlen – lauter solche Dinge.«
    »Gut«, sagte Justus. »Wir können deinen Vater morgen anrufen.« Er setzte sich auf und hob die Verschlußklappe am Zelt. Wie er über den Hof hinweg feststellte, waren alle Fenster des Gasthofs bis auf eines dunkel. »Joe Hammond ist in Kathleens Büro«, meldete Justus.
    »Für ihn gilt wohl das Schild ›Kein Zutritt‹ nicht«, meinte Peter. Er setzte sich auch und spähte zum Zelt hinaus.
    Durch das unverhangene Fenster des Büros konnten die Jungen Kusine Kathleens Ehemann sehen. Er saß mit dem Rük-ken zum Fenster am Schreibtisch und war mit Sortieren von Schriftstücken und Ablegen in Schnellheftern beschäftigt.
    »Räumt auf«, sagte Peter. »Es überrascht mich, daß Kathleen das nicht selber macht. Sie soll doch sonst so ordnungsliebend sein.«
    »Ich bin fast ein wenig enttäuscht von Kusine Kathleen«, sagte Justus. »Und Patrick und Kenneth wohl leider auch. Sie sah nicht gerade erfreut aus, als Hammond den beiden anbot, im Gasthof zu übernachten. Und sie will nicht gälisch mit ihnen sprechen. Überhaupt redet sie nicht viel mit ihnen. Das überläßt sie ganz ihrem Mann.«
    »Familientreffen verlaufen nicht immer so, wie man es sich ausgemalt hat«, bemerkte Peter. Er war in Jeans und einem warmen Trainingspullover in seinen Schlafsack geschlüpft.
    Jetzt stöberte er im Dunkeln nach seinen Schuhen. »Immerhin haben Kathleens Kochkünste die Erwartungen erfüllt«, sagte er. »Da Hammond sowieso noch auf ist, bin ich dafür, daß wir ins Haus rübergehen. Ich könnte ein Glas Milch vertragen und was zum Knabbern dazu.«
    »Du denkst auch nur ans Essen«, brummte Justus, aber auch er begann sich die Schuhe anzuziehen.
    Bob öffnete den Reißverschluß seines Schlaßsacks. »Ich mache auch mit.«
    »Moment mal!« sagte Justus plötzlich. »Horcht!«
    Bob und Peter erstarrten. Hinter dem Zelt war ein leiser Laut zu hören, halb Knurren und halb neugieriges Winseln.
    »Ein Bär!« flüsterte Peter.
    »Ganz ruhig«, mahnte Justus zur Vorsicht.
    Ein Zweig knackte, und dann hörte man ein schwaches schar-rendes Geräusch, als werde ein herabgefallener Kiefernzapfen zur Seite geschleudert. Das Tier kam in Sicht und verhielt vor dem Zelt. Die Jungen konnten seinen Umriß im Licht des Bürofensters klar erkennen. Es war tatsächlich ein Bär, ein großer hungriger Bär. Er witterte in ihre Richtung.
    »Hau ab!« flüsterte Peter heftig.
    »Pssst!« warnte Bob. »Erschreck ihn nicht!«
    Der Bär stand regungslos und starrte die drei Jungen an. Sie hielten sich ruhig wie Statuen und starrten zurück. Plötzlich schien der Bär das Interesse an dem Zelt und seinen Insassen zu verlieren. Er nieste und trottete hinters Haus.
    »Puh!« Peter stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    »Er will nur im Abfall wühlen«, flüsterte Bob.
    Sekunden
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