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Die drei ??? und das Bergmonster

Die drei ??? und das Bergmonster

Titel: Die drei ??? und das Bergmonster
Autoren: M. V. Carey
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Abendessen ist sie sicher wieder besserer Laune. Ich weiß, daß sie sich über Ihren Besuch freut. Sie hat mir viel von Ihnen erzählt. Nur ist sie eben stolz auf ihre Selbständigkeit.
    Es hat ihr nicht gefallen, als Sie sich wie ihr Vormund aufführten.«
    Kenneth rieb sich die Stirn. »Ich bin dumm«, sagte er. »Ich habe eben Katie nicht mehr gesehen, seit sie ein Kind war, und nun plötzlich komme ich mir vor wie ihr Vater, tja . . .«
    »Genau das ist es«, sagte Hammond.
    Hammond hatte recht. Noch vor dem Abendessen hatten Patrick und Kenneth ihr Gepäck in das große quadratische Zimmer nach Norden geschafft. Da das Haus nur vier Schlaf-räume besaß, wovon zwei bereits durch zahlende Gäste belegt waren, schlugen die drei ??? ihr Zelt unter den Kiefern rechts vom Haus auf, ebenfalls gegen Norden hin. Darauf hatte Joe Hammond bestanden. Der Bach, der durch den Zeltplatz lief, führte kaum Wasser, wie er ihnen erklärte, weil es im vergangenen Jahr nur sehr wenig geschneit und geregnet hatte. Die Jungen täten besser daran, in der Nähe von Kathleens Gasthof zu bleiben, wo es immer reichlich Wasser gab. Hammond bestand auch darauf, daß die Jungen am Abend zum Essen ins Haus kämen. Die beiden Gäste müßten ebenfalls in die kleine Familienfeier einbezogen werden, meinte Hammond, aber er würde zusehen, daß Mr. Jensen und Mr. Smathers nicht unangenehm auffielen.
    Die Jungen machten noch kurz vor dem Essen die Bekannt-schaft von Mr. Jensen und Mr. Smathers. Mr. Smathers war ein magerer kleiner Mann, etwa um die Fünfzig, vielleicht auch älter. Er trug Shorts und Wanderstiefel, deren geschnür-te Schäfte ihm fast bis an die knotigen Knie reichten. Mr. Jensen war jünger, größer und schwerer, mit kurzgeschore-nem braunem Haar und einem Gesicht, das farblos, aber nicht unsympathisch wirkte.
    Als Kathleen den Braten aus der Küche hereintrug, schnalzte Mr. Smathers mißbilligend mit der Zunge und sagte: »Rind-fleisch!«
    »Bitte keine Vorträge«, sagte Mr. Jensen. »Ich finde Roast-beef köstlich und würde es begrüßen, wenn Sie mich nicht jedesmal, sobald ich eine Gabel zur Hand nehme, zum Mörder stempelten.«
    »Die Tiere sind unsere Freunde«, sagte Mr. Smathers. Seine wäßrigen blauen Augen blickten starr auf Mr. Jensen. »Und Freunde fressen sich nicht gegenseitig auf.«
    Kathleen hatte offensichtlich ihre gute Laune wiedergewon-nen. Sie lächelte Smathers zu. »Die Kuh, die uns freundli-cherweise das Abendessen lieferte, kannte ich nicht persönlich. Machen wir uns ihretwegen keine Sorgen. Für Sie, Mr. Smathers, habe ich Rahmspinat und roh geriebene Karotten und Weizenkeime.«
    »Ausgezeichnet.« Mr. Smathers stopfte sich seine Serviette vorn ins Hemd und bereitete sich auf den Genuß seiner vegetarischen Abendmahlzeit vor, während Mr. Jensen Joe Hammond beim Tranchieren des Bratens zuschaute.
    »Wie wär’s denn einmal mit Wild nach der Schonzeit?« erkundigte sich Jensen. »Heute nachmittag habe ich auf dem Weg nach Bishop ein paar Rehe geschossen.«
    »Geschossen?« wiederholte Bob.
    »Mr. Jensen ist ein fleischfressendes Raubtier«, sagte Smathers. »Er würde Rehe liebend gern mit der Schußwaffe erledigen, wenn es nicht verboten wäre. Zum Glück ist es verboten, und deshalb schießt Mr. Jensen nur mit seiner Kamera.«
    »Ich bin Berufsfotograf«, erklärte Jensen. »Auf Tiermotive spezialisiert. Es gibt eine Menge Zeitschriften, die Tierfotos aus freier Wildbahn sehr gut bezahlen.«
    »Er ernährt sich von seinen Mitgeschöpfen, genau wie seine Ahnen«, bemerkte Mr. Smathers.
    »Ich tu’ ihnen ja nichts zuleide«, erhob Jensen Einspruch.
    »Ich mache nur Bilder von ihnen.«
    Smathers rümpfte die Nase.
    Joe Hammond war mit Tranchieren fertig und reichte eine Platte mit Fleischscheiben über den Tisch. »Mr. Smathers ist zum Wandern im Hochland hergekommen«, erläuterte er Patrick, Kenneth und den Jungen. »Durch ihn bin ich auf eine prachtvolle Idee gekommen. Da oben, über dem Skihang, ist eine Wiese, und noch weiter oben reicht die Wildnis meilenweit. Wir versuchen jetzt, über den Sommer Bergwanderer hierher zu bekommen. Wir werden Anzeigen aufgeben – daß wir gutes Essen bieten und gute Betten in unmittelbarer Nachbarschaft der unberührten Natur.« Mr. Smathers sah von seinen Weizenkeimen auf.
    »Wenn Sie das tun, ist sie nicht mehr lange unberührt.«
    »Ein paar Wanderer werden die Vögel und die Bären schon nicht vertreiben«, sagte Hammond. »Im übrigen sind die Bären
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