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Die drei ??? und das Bergmonster

Die drei ??? und das Bergmonster

Titel: Die drei ??? und das Bergmonster
Autoren: M. V. Carey
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Anschein, als sei diese Örtlichkeit durchsucht worden«, äußerte Justus. »Es dürfte die Polizei interessieren, zu erfahren, was Sie hier wollen und warum Sie so flink ein Gewehr im Anschlag haben.«
    Justus hatte keinerlei Berechtigung, die Polizei zu rufen, und das wußte er nur zu gut. Doch sein gebieterisches Gehabe machte den Mann mit dem Gewehr stutzig. Er sah finster drein und senkte die Waffe, bis sie zu Boden zeigte.
    »Ihr wollt die Polizei holen?« fragte er.
    »Mir scheint, es wäre das Gegebene, die Polizei hinzuzuziehen«, sagte Justus in seiner überspitzen Art. »Andererseits wäre es vielleicht klüger zu warten, bis Miss O’Hara aus Bishop zurückkommt, und ihr die Anzeige zu überlassen.«
    »Miss O’Hara?« sagte der Mann. Dann lachte er. »Da muß ich euch wohl in einigen Punkten aufklären«, meinte er. In diesem Augenblick schlug draußen eine Autotür zu. Schritte eilten über die Terrasse. Die Haustür ging auf, und eine großgewachsene Frau mit einer schweren Einkaufstasche kam herein.
    »Kusine Kathleen!« sagte Patrick.
    Die Frau blieb stehen. Ihre Augen gingen von dem Mann mit dem Gewehr zu Patrick und Kenneth, dann zu den Jungen, dann zurück zu dem Mann mit dem Gewehr.
    »Kusine Kathleen?« sagte Patrick noch einmal. Diesmal klang es wie eine Frage.
    »Kusine?« sagte der Mann mit dem Gewehr. »Lieber Himmel! Dann seid ihr Patrick und Kenneth aus Rocky Beach! Nach den Fotos, die mir Kathleen gezeigt hat, hätte ich euch nicht erkannt. Warum habt ihr denn nichts gesagt?
    Ich hätte ja glatt auf euch schießen können!«
    »Sie sind ein Freund von Kathleen?« fragte Kenneth.
    »So kann man es auch nennen. Kathleen, du hast deinen Vettern nicht geschrieben. Du hast mir versprochen, ihnen zu schreiben, ehe wir nach Lake Tahoe fahren.«
    »Oh – Patrick und Kenneth!« Die Frau setzte ihre Einkaufstasche auf einem Tisch ab, faßte mit einer Hand an ihr prachtvolles rotes Haar, das sie kunstvoll aufgesteckt trug, und lächelte liebenswürdig. »Patrick und Kenneth!« Sie streckte Patrick beide Hände hin; er ging auf sie zu und küßte sie auf die Wange.
    »Es ist so lange her«, sagte sie.
    Kenneth drängte seinen Bruder mit dem Ellbogen zur Seite und küßte sie auch.
    »Schau mal einer an!« sagte Kathleen. »Groß seid ihr geworden, man kennt euch kaum wieder!« Sie sah von einem zum anderen. »Nein. Obwohl ihr mir Bilder schicktet, könnte ich jetzt nicht sagen, welcher Patrick und welcher Kenneth ist.«
    Ihre Stimme war warm und voll Heiterkeit. Sie sprach schnell und fast ohne den Akzent der Iren.
    Die Brüder lachten und stellten sich ihr beide mit Namen vor.
    Dann machten sie ihre Kusine mit Justus, Peter und Bob bekannt.
    »Von diesen fixen Jungen habt ihr mir ja öfter geschrieben«, sagte Kathleen.
    »Sehr gescheite Jungen«, versicherte ihr Patrick.
    Kenneth sagte etwas auf Gälisch und klopfte dabei Justus auf die Schulter.
    Sogleich verschwand Kathleens Lächeln. »Wir wollen englisch reden«, sagte sie.
    Wieder sagte Kenneth etwas im gälischen Dialekt der ge-meinsamen Heimat.
    »Ich weiß«, sagte Kathleen. »Es ist wie früher zu Hause, wenn wir in unserer Sprache reden, aber wir wollen englisch sprechen, bitte.« Sie ging zu dem Mann hin, der noch bei der Treppe stand, und hakte sich bei ihm ein.
    »Mein Mann spricht kein Gälisch. Darauf wollen wir Rück-sicht nehmen.«
    »Dein Mann?« sagte Kenneth.
    »Katie!« rief Patrick. »Wann hast du –«
    »Vorige Woche«, sagte der Mann. »Kathleen und ich haben vorige Woche in Lake Tahoe geheiratet. Mein Name ist Joe Hammond.«
    Es gab einen Augenblick verdutzten Schweigens. Dann sagte Peter: »Also das ist Kusine Kathleens Überraschung?«
    Kathleen lachte. Patrick und Kenneth umarmten und beglückwünschten sie, und sie zeigte ihnen ihren Ehering – einen einfachen Goldreif der locker auf dem Ringfinger ihrer linken Hand saß. Auch Joe Hammond nahm die Glückwünsche der beiden Brüder entgegen.
    Halbe Sachen und ungelöste Rätsel waren Justus Jonas zuwider. Er wartete, bis Gelächter und muntere Reden abgeklungen waren, dann trat er in das Büro von »Pension Katie« und winkte Kathleen heran.
    »Schauen Sie sich das an«, sagte er und wies auf all das am Boden verstreute Papier. »Da muß jemand eingedrungen sein, während Sie weg waren, und den Raum durchwühlt haben.
    Vielleicht möchten Sie die Polizei verständigen, oder –«
    Kathleen lachte. »Ach, das ist komisch! Patrick und Kenneth haben mir geschrieben,
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