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Die drei ??? und das Bergmonster

Die drei ??? und das Bergmonster

Titel: Die drei ??? und das Bergmonster
Autoren: M. V. Carey
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Schreien und Pochen zu. Peter hustete rauh, und Justus hatte das Empfinden, in der verdunkelten, raucherfüllten Luft ersticken zu müssen.
    »Kathleen?« schrie Patrick. »Wo bist du, Kathleen?«
    »Hier bin ich! Laßt mich heraus!«
    Die beiden Iren rannten den Rufen nach, vorbei an Peter und Bob. Mit heftig rudernden Armen, ganze Äste abreißend, brachen sie durchs Gehölz. Die Jungen kamen hinterdrein gestolpert. Plötzlich entdeckten sie in einer kleinen Senke eine Holzhütte.
    Es war ein roher Bretterschuppen, mit Wellpappe gedeckt, knapp zwei Meter im Quadrat, mit einem winzig kleinen Fenster ganz oben unter dem Dach. An mehreren Stellen hatte sich die Wellpappe gelöst, aber an der roh zubehauenen Tür waren blanke Beschläge und ein nagelneues Vorhängeschloß.
    Als die Jungen in die Senke hinunterstolperten, rammte Patrick schon die Schulter gegen die Tür.
    Die Tür gab keinen Zoll nach.
    »Die ist massiver, als sie aussieht«, sagte Kenneth. »Keine Sorge, Kusine Kathleen!« rief er. »Wir holen einen großen Stein und hauen das Schloß kaputt.«
    »Es brennt!« Die Stimme der Frau in der Hütte war heiser vor Angst. »Ich rieche Feuer. Wo ist es?«
    »Unten, beim Zeltplatz.« Kenneth hatte einen Stein gefunden und wog ihn in der Hand ab. »Wir haben noch Zeit. Wir holen dich raus.«
    Die Frau schwieg kurz, dann fragte sie: »Wer ist denn da? Ist das . . . ist das Patrick? Und Kenneth?«
    Kenneth grinste und stieß einen Schwall gälischer Worte hervor. Dann begann er mit dem Stein auf das Vorhängeschloß zu hämmern.
    Der Wind wehte in heftigen Böen dicke Rauchschwaden heran.
    »Mach schnell!« drängte Patrick.
    Kenneth nickte und holte mit dem Stein weit aus, um noch einmal kräftig auf das Schloß loszuschmettern. Und da ertönte hinter ihnen ein Schrei.
    Patrick, Kenneth und die drei ??? wirbelten herum. Hoch über ihnen stand eine riesenhafte, menschenähnliche Gestalt, die wild in die Senke herunterstarrte und sich mit fuchtelnden Armen der beißenden, versengten Luft zu erwehren suchte.
    Justus sah rotfunkelnde Augen, und Zähne blinkten auf, als das behaarte Wesen den Kopf zurückwarf und in tierischer Urangst losheulte.
    »Das Monster!« stieß Bob erbleichend hervor.
    »Was ist das?« schrie die Frau in der Hütte. »Was höre ich da?«
    »Psst!« mahnte Justus zur Vorsicht.
    »Sei ruhig, Kathleen«, flüsterte Patrick.
    Aber das Wesen hatte es gehört. Kathleens Schrei war trotz seiner Panik zu ihm gedrungen. Es senkte den gewaltigen Kopf und fuhr sich durch das wirre, verfilzte Haar, das ihm bis in die Augen hing, und es starrte durch den Rauch Kenneth an.
    Kenneth stand wie erstarrt mit dem Rücken zur Tür, den Stein noch in der Hand.
    Das Geschöpf, das da vor ihnen aufgetaucht war, knurrte ganz leise. Der große Kopf schnellte vor, und dann stürzte sich die Bestie auf Kenneth.
    »Vorsicht!« Peter sprang zur Seite. Das Wesen machte einen Satz an ihm vorbei, geradewegs auf Kenneth los, als habe dieser das ganze Übel verursacht.
    Kenneth schrie laut auf und rannte geduckt von der Tür weg.
    Die riesige Gestalt schoß mit unaufhaltsamer Stoßkraft nach vorn. Der Körper prallte gegen die Tür, die mit einem grauenhaften splitternden Geräusch nach innen zusammen-brach. Das große Tier stürzte mitsamt der Tür ins Innere der Hütte. Und Kathleen schrie. Sie schrie, wie Justus noch niemals jemandem hatte schreien hören – grelle, marker-schütternde Schreie irrsinniger Angst. Und mit Kathleens Schreien mischte sich das Klagegeheul des seltsamen Wesens, das in die Hütte eingebrochen war.
    »Kathleen!« Kenneth rappelte sich vom Boden hoch; sein Versuch, der Bestie auszuweichen, hatte ihn zu Fall gebracht.
    Patrick ging zwei Schritte auf die Hütte zu, angsterfüllt, aber er brachte es nicht über sich, die Entsetzensschreie der Frau tatenlos anzuhören. »Kathleen! Es wird Kathleen umbrin-gen!«
    »Nicht wenn wir klaren Kopf behalten«, sagte da jemand scharf und energisch. Mr. Smathers kam zwischen den Bäumen auf dem Grund der Senke hervorgerannt. Er sah fürchterlich verrußt aus. Seine Augen tränten noch mehr als sonst. »Nicht bewegen«, befahl er. »Jeder bleibt, wo er ist, und ich übernehme das Kommando!« Damit sauste er an den drei ??? und den verdutzten Brüdern vorbei und verschwand in der Hütte.

Mr. Smathers als Retter
    Mr. Smathers hatte kaum die Hütte betreten, als das schreckliche tierische Geheul aufhörte.
    »Ja, ist ja gut«, hörten die Jungen Smathers sagen.
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