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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht
Autoren: Sabine Kalkowski
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schüttelte sie nur den Kopf und ging durch die Webstube in das dahinter liegende Zimmer, kam aber zurück, bevor Max die Webstube betreten konnte.
    „Mägdekammer“, sagte sie zur Erklärung und stieg die schmale, knarrende Treppe nach oben.
    Die Durchsuchung des ersten Zimmers zur Rechten ergab schnell, dass es sich ebenfalls um ein Frauengemach handelte. Anemone wies Max aber an, schon mal die Kleidungsstücke anzuprobieren, die sie bereits gefunden hatten, während sie weitersuchte. Zweifelnd zog Max den Schlafanzug aus und stieg in das, was er für eine Unterhose hielt.
    Er hätte darin wenden können. Wie, in Gottes Namen, sollte er dieses Zweimannzelt dazu bringen, oben zu bleiben?
    Nach einigem Suchen fand er schließlich das Band am Saum, mit dem er dieses Ding soweit zusammenraffen konnte, dass es ihm nicht mehr über den Hintern rutschte.
    Immer wieder hörte er Anemone in den Nebenzimmern poltern, während er sich mit dem ungewohnten Kleidungsstück abmühte. Gerade betrachtete er kritisch ein Hemd und eine Hose (sie waren genauso riesig wie die Unterhose!), als er Anemone am Ende des Flurs aufschreien hörte.
    Er hastete in den Raum, aus dem der Schrei gekommen war. Anemone kam gerade hinter dem Bett hoch. Offensichtlich hatte sie auch darunter gesucht und war fündig geworden.
    Triumphierend hielt sie ein paar Stiefel in der Hand. Sie sahen einfach, aber recht neu aus. Auch schienen sie groß genug für seine Füße zu sein, Anemone sah Max mit den Riesenbuchsen bekleidet in der Tür stehen und brach in Gelächter aus. Beleidigt verschränkte er die Arme vor der nackten Brust. Er war sich im Klaren, dass er lächerlich aussah (seine Urgroßmutter hatte solche Teile auch getragen, nur mit Rüschen dran.), aber musste man es denn so deutlich zum Ausdruck bringen? Sein beleidigter Gesichtsausdruck fachte Anemones Gelächter nur noch mehr an.
    Anemone beruhigte sich schließlich wieder und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie deutete auf den Haufen, der auf dem Bett lag und meinte:
    „Das dürfte besser passen.“
    Sie suchte eine deutlich kleinere Unterhose heraus und hielt sie ihm hin. Max nahm sie und schaute verlegen in ihr erwartungsvolles Gesicht. Eine Peepshow wollte er eigentlich nicht geben.
    Mit einem Augenverdreher drehte sie sich um und nahm ihm die Entscheidung, das Zimmer zum Umziehen zu verlassen, ab. Rasch löste Max die Haltebänder.
    Er stieg gerade in die kleinere Unterhose, als Anemone fragte:
    „Fertig?“, und sich umdrehte, ohne die Antwort abzuwarten.
    Er schaffte es gerade noch so, die Hose in Position zu ziehen.
    „Anemone, bitte!“, sagte er empört.
    Sie lachte.
    „Schon viel besser!“, meinte sie.
    Aus dem Haufen auf dem Bett suchte sie eine Hose und ein Hemd heraus.
    „Die hier könnten passen.“
    Max nahm ihr die Kleidungsstücke ab, und sie ging in Richtung Tür. Über die Schulter sagte sie:
    „Ich glaube, ich habe in einem der Zimmer eine größere Umhängetasche gesehen.“
    Max sah ihr einen Augenblick nach, dann zog er Hemd und Hose an. Sie passten ganz gut. Noch etwas zu groß vielleicht, aber besser als zu eng. Er nahm die Stiefel und hielt sie sich an. Sie würden ebenfalls etwas zu groß sein, aber vielleicht mit einem zweiten Paar Socken ... und das bei der Hitze. Er würde sich totschwitzen. Unschlüssig schaute Max auf die Stiefel. Egal, barfuß konnte er auf gar keinen Fall weitergehen.
    Er begann im Kleiderhaufen nach Strümpfen zu suchen. Während er noch wühlte, kam Anemone in das Zimmer zurück. Sie hatte gefunden, was sie suchte, was man von Max nicht behaupten konnte.
    „Was suchst du denn?“, fragte sie und warf mehrere Ledertaschen auf das zerrupfte Bett.
    „Strümpfe“, meinte Max und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Ihm war warm geworden, und die ungewohnt grobe Kleidung rieb auf seiner schwitzigen Haut.
    „Strümpfe?“
    Aus Anemones Mund klang das Wort sehr seltsam. Auf ihren fragenden Blick hin schaute er nur betont auf seine bloßen Füße. Sie zog ein Gesicht, das ihm deutlich sagte, dass sie ihn gerade für unglaublich dumm hielt. Mit einem Kopfschütteln zupfte sie aus dem Wäschehaufen eines der Tücher, die Max für Stoffwindeln gehalten hatte. Schon die ganze Zeit war ihm die Frage im Kopf herumgegeistert, was die in einem Männerzimmer zu suchen hatten. Max starrte fassungslos auf das Stück Stoff in Anemones Hand.
    „Das ist nicht dein Ernst!“, protestierte er.
    Anemone seufzte, drückte ihm den
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