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Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn

Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn

Titel: Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Autoren: Petra Steckelmann
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schien nichts zu entgehen. Ihr Blick war starr und Spott schien auf ihren Lippen zu liegen. Kim fühlte sich beobachtet. Von einem Gemälde! Nervös rutschte sie auf dem abgewetzten Leder hin und her.
    Unbeirrt sprach Mr Stuart weiter.
    »Jasmin glaubt, dass ich in den Sommermonaten, wenn sie sich nicht um mich kümmern kann, Unterhaltung brauchen könnte. Deshalb bietet sie Sunny Times jeden Sommer großzügig an, einen Sprachschüler aufzunehmen. Aus Deutschland versteht sich. Denn sie weiß, dass es meinem alten Hirn gut tut, mal wieder ein paar Sätze in Deutsch zu sprechen. Damit ich nicht verkalke!« Mr Stuart lachte warmherzig.
    »Ihr Deutsch ist sehr gut!«, lobte Kim. War sie wirklich hier, um Mr Stuarts Unterhaltungsdame zu sein? Sie dachte, sie sollte ihr Englisch aufbessern, und nicht dem Deutsch eines Engländers auf die Sprünge helfen.
    »Waren sie mal in Deutschland?«, fragte sie ihn.
    »Oh ja, ich habe in den 70er Jahren einige Zeit in Frankfurt gelebt. Als Hotelier kann es schließlich nie schaden, sich andere Häuser mal genauer anzusehen. Im Frankfurter Hof traf ich übrigens auf die Dame hinter uns. Wir verbrachten viele Nachmittage bei englischem Tee und Kräckern auf der Terrasse und unterhielten uns angeregt.«
    »Sie haben die berühmte Krimiautorin gekannt?« Kims Herz klopfte vor Aufregung. Seit sie selbst angefangen hatte, einen Krimi zu schreiben, verehrte sie Agatha Christie. Allerdings war sie mit ihrem Krimi nicht wirklich weitergekommen, seit sie den Detektivclub gegründet hatte. War ihr deshalb der Blick der alten Lady so unangenehm? Fühlte sie sich deshalb so klein unter dem Bild – weil die großartigste Krimiautorin der Welt ihr im Nacken saß und sie vielleicht aus dem Grabe heraus belächelte für ihre Schreibversuche? Kim rutschte noch tiefer in den Sessel.
    »Oh, ich kenne noch mehr Autoren«, fuhr Mr Stuart fort, nahm ein Buch vom Tisch und schlug es auf. Kim las laut vor: » Turf by Margret Sullivan – to my dear friend Clark.« Der Name der Autorin sagte Kim ebenso wenig wie der Titel.
    Höflich fragte sie nach, was turf bedeutete.
    »Das Buch handelt vom Pferderennsport. Margret ist nicht nur eine gute Freundin von mir, sondern auch eine der erfahrensten Autorinnen auf diesem Gebiet. Sie schreibt auch für die hiesige Zeitung Berichte über die großen Rennen Englands.« »Mh.« Kim fiel nicht mehr dazu ein. Pferde waren Franzis Fachgebiet, nicht ihres. Da interessierte sie das signierte Buch von Agatha Christie wirklich mehr, das Clark jetzt hervorgekramt hatte und ihr stolz zeigte. Schade, dass in diesem Moment Jasmin Green auftauchte und das nette Gespräch mit Mr Stuart beendete.
    Kim verabschiedete sich und folgte Mrs Green, die sie auf ihr Zimmer brachte. Und das lag in einem Turm. Das war nicht nur wahnsinnig romantisch, sondern sie hatte auch noch einen irren Blick über ganz Eastbourne!

Verdächtiger Geruch
    Die blauen Zeiger der viktorianischen Standuhr auf dem Pier zeigten 18:00 Uhr an. Wo blieb Kim nur? Franzi sah Marie an. »Wir warten jetzt schon zehn Minuten.« Marie zuckte nur die Schultern und sagte: »Die kommt sicherlich gleich. Ist das nicht herrlich hier? Der Wind um uns, das Rauschen der Wellen unter uns, na ja, wenn jetzt nicht grade Ebbe wäre, und vor uns jede Menge hübscher Jungs aus der ganzen Welt.« Sie zupfte ihren schlichten Sommerrock zurecht, strich sich durch die Haare und versuchte den Blick eines vorbeischlendernden Jungen zu fesseln. Vergebens, denn der hatte nur Augen für das hübsche dunkelhaarige Mädchen an seiner Seite. Beleidigt drehte Marie sich zu Franzi. »Tse, kann ja nicht jeder auf Blond stehen. Wo bleibt Kim denn jetzt?«
    »Wäre der Junge auf dein Wimperngeklimper abgefahren, hättest du doch augenblicklich vergessen, wer Kim überhaupt ist. Ah, da kommt sie ja schon!«
    »Entschuldigung!«, sagte Kim, als sie den Pier erreicht hatte und in die vorwurfsvollen Gesichter von Franzi und Marie blickte. »Mir ist was völlig Irres passiert. Ich bin in einem dieser viktorianischen Hotels untergebracht. In einem Turm! Ich kann von meinem Zimmer aus bis zum Horizont blicken! Völlig abgefahren!«
    »Schön, dass du da bist.« Marie strahlte.
    »Wollen wir jetzt den Pier erkunden, oder gleich ein Cafe ausgucken – bevor wir noch Entzugserscheinungen bekommen. Ich bräuchte nämlich dringend einen Kakao Spezial !«, sagte sie und deutete auf das Cafe gegenüber vom Pier.
    »Ja, lasst uns erst Stärkung holen! Der Pier ist
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