Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn

Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn

Titel: Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Autoren: Petra Steckelmann
Vom Netzwerk:
Rückbank hatten sich zwei echte Surfertypen niedergelassen, die die Südküste Englands mit Hawaii zu verwechseln schienen. Hätten sie zu den bunten Klamotten, die sie trugen, noch Surfbretter über die Knie gelegt gehabt, hätte Franzi das auch nicht gewundert. »Wir quatschen später weiter«, sagte sie zu Kim und Marie, und quetschte sich auf den nächstbesten freien Platz, genauso wie Kim. Nur Marie blieb noch unschlüssig im Gang stehen, schüttelte die Haare und ließ den Blick lässig über die anderen Fahrgäste streifen. Gelangweilt nahm sie dann neben einem Jungen Platz, der ihr erstaunlich wenig Aufmerksamkeit schenkte.
    Zwei Stunden später hatten sie ihr Ziel erreicht. Auf dem Busbahnhof hinter den Eisenbahngleisen war die Fahrt zu Ende und der Startschuss ins Abenteuer Sprachferien durch das laute Fluchen des Fahrers, der den Bordstein mit der Radkappe gestreift hatte, gegeben. Für die Sprachschüler war das Öffnen der Bustüren das Signal, wie wild durcheinanderzureden und aus dem Bus zu stürmen. Einige Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Gasteltern abgeholt. Für die anderen stand der Fahrservice von Sunny Times bereit. Da Kim, Franzi und Marie nicht weit voneinander entfernt bei ihren unterschiedlichen Gasteltern untergebracht waren, krabbelten sie gemeinsam auf die Rückbank des Vans, aus dem der Fahrer ihnen zugewunken hatte. Nach drei Minuten Fahrt stieg Franzi als Erste aus. »Wir treffen uns in einer Stunde am Pier, ok? Findet ihr den auch bestimmt?«
    »Ja, ja«, sagten Marie und Franzi wie aus einem Mund. Sie hatten auf dem Flug nach London schließlich mehr als einmal den Stadtplan studiert und besprochen, wann sie sich wo treffen wollten.
    »Bye, bye – have a good time!«, verabschiedete sich der Fahrer von Franzi und fuhr mit Kim und Marie weiter.
    Franzi stand unschlüssig mit ihren Koffern vor dem Eisenwarenladen, vor dem der Busfahrer sie hatte aussteigen lassen. Sie kramte umständlich in ihrer Jackentasche nach dem Zettel mit der Adresse ihrer Gastfamilie. Ja, sie war richtig. Dort stand es auch:
    The Magnet Store, Mr Appleton, Longstone Rd., Eastbourne
    Na dann los, dachte Franzi und drückte die Türklinke herunter. Eine Glocke ertönte, als sie in den kleinen Laden trat, in dem überall Kartons voller Schrauben, Muttern und Nägel standen. Sofort kam ein älterer Herr durch die Tür hinter dem Verkaufstresen gestürmt, neigte seinen Kopf und schaute Franzi über den Rand seiner Brille an.
    »Can I help you?«, fragte er freundlich.
    Franzi nickte. Yes, please, schoss es ihr durch den Kopf. Aber sie traute sich nicht, es auszusprechen. Ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals festgesetzt. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Also nickte sie nur. Reiß dich zusammen, Franzi, so schwer ist das nicht. Englischunterricht erstes Jahr. Trau dich!, befahl sie sich selbst.
    »Hello, my name is Franzi. I’m from Germany.« Puh, geschafft! Sofort kam der Ladenbesitzer hinter seinem Tresen hervor und begrüßte Franzi. »Welcome, I’m Mister Appleton.« Von dem Wortschwall, der gleich darauf folgte, völlig überfahren, nickte Franzi nur immer wieder und versuchte, das Übersetzungsprogramm in ihrem Kopf anzuschalten. Es versagte. Außer »Follow me«, verstand sie nichts. Bereitwillig ließ sie sich den schweren Koffer aus der Hand nehmen. Sie folgte Mr Appleton durch den Laden und die angrenzende Küche hindurch, die Treppen im Flur nach oben und dann in das kleine Gästezimmer, das für die kommenden drei Wochen ihr Zuhause sein würde.
    Marie erging es ähnlich wie Franzi, als sie bei ihrer Gastfamilie eintraf. Auch sie wurde von einem Redeschwall übergossen. Doch im Gegensatz zu Franzi hatte sie keine Hemmungen, auf Englisch zu antworten. Nicht nur dass sie notentechnisch besser dran war als Franzi, sie hatte beim Schauspielunterricht schon oft englische Texte lernen müssen, und vor Anderen vorgetragen, sodass ihr der Begriff »peinlich« überhaupt nicht in den Sinn kam.
    Allerdings waren es bei ihrer Gastfamilie drei Münder, die nicht mehr stillstanden, seit sie durch die Tür getreten war. Die Gastmutter und – oh Schreck – Zwillinge! Sie waren im selben Alter wie Kims Brüder. Für eine Sekunde blieb Marie der Mund offen stehen, woraufhin die Gastmutter erschrocken fragte: »Are you well, my dear?«
    Na, das kann ja heiter werden, dachte Marie. Hoffentlich machen die nicht so viel Unfug wie Ben und Lukas.
    Nur Kim wurde nicht mit einem Redeschwall begrüßt, als sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher