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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere
Autoren: Alexandre Dumas
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Flaschen habe einpacken lassen, wodurch sich natürlich mein Barbestand merklich verringert hat.,« – »Und ich«, nahm Aramis hierauf das Wort, »habe der Kirche von Montdidier und den Jesuiten in Amiens meinen letzten Heller geschenkt, hatte mich außerdem zu Messen für mich und Sie, meine Herren, verpflichtet, die natürlich bezahlt werden mußten, die sich aber für unser Seelenheil als höchst wirksamer Balsam erweisen werden.«
    »Und mich«, meinte Porthos, »hat natürlich meine Krankheit auch ein Heidengeld gekostet; oder glauben Sie etwa das Gegenteil? Von Mousquetons Verwundung gar nicht zu reden, die täglich zweimaligen Besuch des Wundarztes notwendig machte, denn der arme Kerl hat sich eine Kugel in einen Körperteil jagen lassen, den man gewöhnlich bloß dem Doktor zeigt; um so unverantwortlicher von ihm, als ich es ihm unzählige Male gepredigt habe, sich in dieser Hinsicht besser vorzusehen.«
    »Na, na,« meinte Atho s, indem er mit d'Artagnan und Aramis ein Lächeln austauschte, »ich sehe schon, daß Sie sich gegen den armen Kerl recht nobel benommen haben, Porthos, wie es
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    eben einem wackern Herrn zukommt.« – »Kurz und gut«,
    meinte Porthos, »wenn ich alles beglichen habe, so werden mir wohl noch rund dreißig Taler im Vermögen bleiben.« – »Und mir ein Dutzend Pistolen«, sagte Aramis. – »Da scheint's doch«, rief Athos lachend, »als wenn wir die Krösusse der Gesellschaft wären. Wieviel bleibt denn Ihnen von Ihren hundert Pistolen, d'Artagnan?« – »Von meinen hundert Pistolen?« fragte
    d'Artagnan; »fünfzig davon habe ich doch Ihnen gegeben.« –
    »Ah, richtig, es ist so! Jetzt fällt mir's ein«, sagte Athos. –
    »Sechs habe ich dem Wirt noch zahlen müssen«, fügte
    d'Artagnan hinzu. – »Diesem Halunken von Wirt?« rief Athos;
    »warum haben Sie dem noch den Hals gestopft?« – »Sie haben mir doch selbst gesagt, daß ich sie ihm geben solle!« –
    »Freilich! Ich bin eben auch immer zu gutmütig. Na, und was bleibt uns noch?« – »Fünfundzwanzig Pistolen«, entgegnete d'Artagnan. – »Und mir?« fragte Athos, ein bißchen Kleingeld aus seiner Tasche hervorsuchend, »mir...« – »Ihnen«, sagte d'Artagnan, »Ihnen bleibt nichts!« – »Meiner Treu, oder so wenig, daß es sich nicht verlohnt, es zur Masse zu schlagen!«
    sagte Athos. »Immerhin«, fuhr er fort, »rechnen wir mal zusammen, was uns noch gehört. Was hat Porthos noch?« –
    »Dreißig Taler.« – »Und Aramis?« – »Zehn Pistolen.« – »Und Sie, d'Artagnan?« – »Fünfundzwanzig Pistolen.« – »Das macht im ganzen?« fragte Atho s heiter.
    –
    »Vierhundertundfünfundsiebzig Livres«, antwortete Aramis, der es im Rechnen mit Archimedes hätte aufnehmen können.
    »Abgesehen von dem prächtigen Diamanten«, sagte Athos, der aber mit dieser Bemerkung klüglich gewartet hatte, bis d'Artagnan, der keine Minute säumen wollte, um Herrn von Tréville für seine Güte zu danken, die Tür hinter sich geschlossen hatte, »der am Finger unseres Freundes funkelt...
    Mord und Brand! D'Artagnan ist ein viel zu guter Kamerad, als daß er's über sein Herz bringen könnte, Brüder in solcher Klemme sitzenzulassen, während er an seinem Mittelfinger ein
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    Vermögen trägt, mit dem er einen König loskaufen könnte!«
    »Wenn wir in Paris sind«, meinte Porthos, »werden wir also noch gerade vierhundert Livres haben, mit Ausnahme der Sättel und des Reitzeugs.« – »Aber unsere Eskadronpferde?«, meinte Aramis. – »Nun, aus den vier Pagenpferden werden wir zwei Kavaliersrosse machen, um die wir losen werden; mit den vierhundert Livres, die wir noch haben, werden wir für die Pagen eins zum Auswechseln beschaffen; dann werden wir alles zusammenkratzen, was wir noch in unsern Taschen haben, und d'Artagnan überantworten, der eine glückliche Hand hat, und in dem ersten besten Wirtshaus, an dem wir vorbeikommen, sein Glück versuchen soll. Damit gut!« – »Nun, so laßt uns essen!«
    rief Porthos, »die Speisen werden kalt!«
    Die vier Freunde, die nun ruhiger der Zukunft
    entgegenschauten, taten der Mahlzeit alle Ehre an. Was sie davon übrigließen, wanderte zu den Pagen Mousqueton, Bazin, Planchet und Grimaud.
    In Paris fand d'Artagnan einen Brief von Herrn von Tréville vor, der ihn davon unterrichtete, daß ihm der König die Gnade erwiesen habe, ihn in seine Musketierkompanie aufzunehmen.
    Da d'Artagnans Ehrgeiz vor allem andern auf der Welt,
    abgesehen einzig und allein von
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