Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H:  drei !!! Kuss-Alarm

Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm

Titel: Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm
Autoren: Henriette Wich
Vom Netzwerk:
Mama nicht aufgewacht, als ich mich mit Kim aus dem Haus geschlichen habe! Verdammt, hier ist es ja noch kälter als unten! Wenn Marie mich jetzt sehen könnte. Sie würde sich schieflachen. Nein, ich muss an Benni denken, nur an Benni!
    Plötzlich fiel ihr ein, wie Benni auf dem Rückweg vom Skaten ihre Hand genommen hatte. Und wie er ihr an der Bushaltestelle noch schnell einen Abschiedskuss auf die Wange gehaucht hatte. Das war so süß von ihm gewesen! Überhaupt war er sehr, sehr süß mit seinen blonden Locken und den unglaublich blauen Augen. Und dem Lächeln, bei dem ihr immer sofort warm ums Herz wurde.
    Jetzt spürte sie ihn ganz stark, fast hatte sie das Gefühl, Benni wäre hier, ganz nah neben ihr. Franzi holte tief Luft, und dann flüsterte sie: »Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni, Benni.«
    Am Ende war sie sich hundertprozentig sicher, dass sie zwölfmal seinen Namen ausgesprochen hatte, obwohl sie nicht akribisch mitgezählt hatte. Trotzdem wusste sie es einfach, genauso wie sie wusste, dass der Zauber bereits angefangen hatte zu wirken. Glücklich blies sie die Kerze aus und kehrte zurück zuKim. Ihre Freundin faltete gerade die Wolldecke zusammen und hing sich ihre Tasche um. Franzi lächelte ihr zu und legte den Finger an die Lippen. Dann liefen sie gemeinsam zum Haus, in dem alle tief und fest zu schlafen schienen.
    Franzi machte leise die Haustür auf und gab Kim ein Zeichen, dass sie vorgehen sollte. Die verschwand lautlos im Flur und schlich die Treppe hinauf. Franzi wartete ein paar Sekunden, bis sie ihr folgte. Das war ja alles viel leichter gegangen, als sie dachte! Beschwingt nahm sie zwei Stufen auf einmal. Doch auf der obersten Treppenstufe blitzte ihr plötzlich ein greller Lichtstrahl mitten ins Auge. Beinahe hätte sie »Hilfe!« gerufen, aber im letzten Moment erinnerte sie sich an ihr Versprechen und verschluckte das Wort im Mund. Und dann erkannte sie ihre Mutter. Sie stand in einem bodenlangen weißen Nachthemd vor ihr und hatte eine Taschenlampe in der Hand.
    »Schatz! Wo kommst du denn her?«, fragte sie besorgt.
    Franzi deutete mit einer vagen Handbewegung an, dass sie draußen im Freien gewesen war.
    Frau Winkler schüttelte besorgt den Kopf. »Du bist ja völlig durchgefroren, deine Lippen sind ganz blau! Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    Franzi zuckte entschuldigend mit den Achseln.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen? Jetzt sag doch endlich was!«, drängte ihre Mutter und fasste sie an der Schulter.
    Franzi presste die Lippen aufeinander und machte ein paar hilflose Gesten. Unter anderem griff sie sich dabei zufällig kurz an den Hals.
    Frau Winkler interpretierte es sofort als Zeichen. »Du hast Halsschmerzen, du Arme! Dir ist die Stimme weggeblieben. Kein Wunder, dass du dir da draußen eine Erkältung eingefangen hast. Den Tod hättest du dir holen können, mitten im Winter. Jetzt komm aber schnell! Ich lasse dir ein heißes Badein, und dann bringe ich dir eine Kanne mit schönem, heißen Kamillentee.«
    Franzi verdrehte verzweifelt die Augen. Sie hasste Kamillentee, und sie wollte kein Bad nehmen, sie war hundemüde. Aber sie konnte sich nicht wehren, ohne Sprache war sie komplett aufgeschmissen.
    Energisch packte ihre Mutter sie am Arm und schob sie in Richtung Badezimmer. »Mach das nie wieder, hörst du? Versprich mir das!«
    Franzi nickte. Und dann fügte sie sich in das völlig übertriebene Fürsorgeprogramm ihrer Mutter, das sie garantiert noch mindestens eine Stunde wach halten würde – und Kim höchstwahrscheinlich auch. Nichts wünschte Franzi sich in dem Moment sehnlicher, als mit Kim oder Marie tauschen zu können. Die Glücklichen lagen in ihren weichen Betten, und Marie schlief jetzt sicher schon tief und fest.

Überraschung beim Casting
    Franzi täuschte sich. Marie war noch wach, obwohl sie sich schon vor zweieinhalb Stunden hingelegt hatte. Sie konnte nicht schlafen und wälzte sich unruhig im Bett herum. Krampfhaft versuchte sie, an etwas Schönes zu denken: an die wunderbare Zeit mit Holger, an die SMSe, die sie sich gegenseitig geschickt hatten, weil sie sich nicht sehen konnten. Aber auf ihre letzte Nachricht hatte Holger nicht mehr geantwortet, und das war jetzt schon einen Monat her. Hatte er sie etwa vergessen? Marie schob den schrecklichen Gedanken weg, aber da tauchte gleich der zweite schreckliche Gedanke auf. Sofort musste sie wieder an das traurige Gespräch vorhin mit ihrem Vater denken.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher