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Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H:  drei !!! Kuss-Alarm

Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm

Titel: Die drei !!! Kuss-Alarm (Ausrufezeichen) - Wich, H: drei !!! Kuss-Alarm
Autoren: Henriette Wich
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klirrende Kälte eigentlich liebte, besonders wenn sie mit ihrem Pony Tinka über die verschneiten Felder galoppierte, aber leider lag gerade kein Schnee. Und mitten in der Nacht sahen die Bäume mit ihren schwarzen, krummen Ästen aus wie Monster, die nur darauf zu lauern schienen, sich in einem unbeobachteten Moment auf sie zu stürzen.
    »Dann lass es uns schnell hinter uns bringen«, schlug Franzi vor, während sie eine Wolldecke auf dem Boden ausbreitete und sie sich beide daraufsetzten.
    Kim schlug feierlich das Hexenbuch auf, bei dem sie zwei Seiten mit gelben Zetteln eingemerkt hatte. Es gab nämlich tausend verschiedene Liebeszauber, und Franzi und Kim hatten eine Weile gebraucht, bis sie – zum Glück noch in Franzis geheiztem Zimmer – die beiden passenden ausgesucht hatten. Kim hatte sich für einen Kusszauber entschieden, weil sie endlich ihren ersten richtigen Kuss bekommen wollte, von Michi natürlich, aber das war ja sowieso klar. Und Franzi hatte nach einigem Hin und Her einen Zauber ausgewählt, der ihre Liebe zu Benni verstärken sollte. Sie hatten die Anleitungen nur kurz überflogen, um sich mit dem entsprechenden Material einzudecken, das sie dafür brauchten.
    »Willst du anfangen?«, fragte Kim.
    »Nein, du!«, sagte Franzi, die sich gerade fragte, ob es wirklichso eine gute Idee gewesen war, sich von Kim überreden zu lassen.
    »Na gut«, sagte Kim, blätterte nach vorne zum Kusszauber und las langsam vor: »So bekommst du mit etwas Glück und mithilfe der Liebesgöttin deinen ersten Kuss: Bemale deine Lippen mit Lippenstift, und drücke auf ein Blatt Papier einen dicken Kuss. Falte den Zettel zusammen, binde eine Schnur drum herum, und befestige den Zettel am obersten Ast eines Lindenbaums. Dann denke ganz fest an deinen Liebsten. Achtung: Der Zauber wirkt nur bei einem Lindenbaum, dem Baum der Liebenden mit seinen herzförmigen Blättern.«
    »Das war’s schon?«, fragte Franzi. »Ist ja total easy.«
    »Von wegen!«, seufzte Kim und warf einen gequälten Blick zur einzigen Linde hinauf, die in Franzis Garten stand. Der Baum war uralt und bestimmt vier Meter hoch. Wie sie da hinaufkommen sollte, war ihr schleierhaft. Sport war noch nie ihre Stärke gewesen, und Klettern schon gleich gar nicht.
    »Ach was«, sagte Franzi. »Das schaffst du schon. Ich helf dir. Aber den ersten Teil kriegst du auch alleine hin, oder?«
    Kim nickte und holte aus ihrer Tasche ein Blatt Papier, einen Taschenspiegel und den ersten Lippenstift heraus, den sie sich von ihrem Taschengeld geleistet hatte. Im Gegensatz zu Marie schminkte sie sich nur bei besonderen Gelegenheiten, und heute war eindeutig eine solche Gelegenheit. Leider musste sie dafür ihre Handschuhe ausziehen. Schon nach ein paar Sekunden fühlten sich ihre Finger wie Eiszapfen an und waren total steif, sodass ihr der Lippenstift gleich zweimal ausrutschte. Endlich war sie zufrieden, beugte sich über das Papier und drückte einen eiskalten Kuss darauf.
    »Gar nicht schlecht«, sagte Franzi, die den gleichmäßigen Abdruck begutachtete.
    Mit klammen Fingern faltete Kim den Zettel und band eineSchnur drum herum. Dann konnte sie ihre Handschuhe endlich wieder anziehen und seufzte ein zweites Mal. Am liebsten hätte sie Franzi darum gebeten, für sie den Baum hochzuklettern, aber dann wirkte der Zauber garantiert nicht.
    »Also los!«, sagte Franzi. »Stell dich nicht so an.« Sie machte mit ihren Händen eine Räuberleiter und sah ihre Freundin erwartungsvoll an.
    Als Kim aufstand, merkte sie, wie ihre Beine anfingen zu zittern, und diesmal nicht wegen der Kälte. Der unterste Ast war so weit oben, er schien meilenweit entfernt zu sein. Trotzdem biss sie tapfer die Zähne zusammen, holte Schwung und setzte ihren linken Fuß in Franzis Hände. So schnell wie möglich zog sie den rechten Fuß nach, aber kaum war sie in der Luft, verlor sie sofort das Gleichgewicht und plumpste zurück ins Gras. Der Boden war beinhart, und entsprechend weh tat auch ihr Hinterteil.
    »Gleich noch mal!«, sagte Franzi ungerührt im Kommandoton.
    Kim fluchte leise vor sich hin. Zum Glück war Franzi nicht ihre Sportlehrerin.
    Kim versuchte es ein zweites, ein drittes und ein viertes Mal. Erst beim fünften Mal gelang es ihr, das Gleichgewicht zu halten und sich zum untersten Ast hochzuziehen. Als sie es geschafft hatte, war sie fix und fertig und kurz davor, das Kusspapier einfach um den erstbesten Ast zu knüpfen.
    Aber Franzi kommandierte bereits weiter: »Nicht
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