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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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aber in der Nähe waren weder Tiere noch Menschen zu sehen.«
    »Trotzdem könnten die Flecken von einem Raubtier stammen, das ein Reh oder einen Hasen erlegt hat«, meinte Justus.
    »Das habe ich auch erst gedacht«, wandte Randy ein. »Aber es gab keine Schleifspuren! Auch keine Überreste eines Beutetiers. Normalerweise bleiben Fellbüschel und einzelne Knochen zurück.«
    »Dann war es eben ein menschlicher Jäger!«, überlegte Peter.
    »Das kann nicht sein. Im Yosemite National Park ist die Jagd streng verboten. Die Tiere stehen unter Naturschutz.«
    »Auch kranke Tiere? Die Parkverwaltung kontrolliert doch bestimmt die Bestände. Wenn nicht ab und zu ein paar Rehe geschossen werden, käme es doch bestimmt zu einer Über­population.«
    »So genau kenne ich mich damit nicht aus«, gab Randy zu. »Aber ich habe die Ranger gefragt, ob jemand von ihnen ein Tier erlegt hat.«
    »Und?«, fragte Peter. »Sind sie auf Jagd gegangen?«
    Randy gab ein amüsiertes Schnauben von sich. »Würde ich dann eure Hilfe brauchen? Die Ranger haben hier im Wald nichts geschossen. Weder Rehe noch sonst etwas.«
    »Ansonsten käme auch ein Gewaltverbrechen in Betracht.«
    Peter zog die Stirn kraus. »Was meinst du damit, Erster?«
    »Alles, wobei Blut fließt: Körperverletzung. Totschlag. Mord!«
    »Falls es ein Mord war, sollten wir den Fall aber doch besser an die Park Police weitergeben«, sagte Peter entschieden. »Damit möchte ich nämlich nichts zu tun haben.«
    »Ganz meine Meinung!«, bestätigte Bob.
    »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen, Kollegen.« Justus blickte nachdenklich auf die Wiese, die sich vor ihnen erstreckte. »Es könnte sich ja auch um einen Unfall handeln. Sind in der letzten Zeit Leute aus dem Valley verschwunden, Randy?«
    »Im Sommer hat es mehrere Vermisste gegeben, aber das ist hier im Park normal. Sie wurden zum Glück alle gefunden.«
    »Und jetzt gerade wird niemand vermisst?«
    Randy überlegte kurz. »Nein, sonst würden überall Suchmeldungen aushängen.«
    »Hast du das Blut denn näher untersuchen können? Vielleicht war es einfach nur rote Farbe.«
    »Ich glaube schon, dass es Blut war. Aber ich war zu erschrocken, um Bilder zu machen oder einen Beweis mitzunehmen. Ich habe sofort mit den Rangern gesprochen. Zwei von ihnen sind mit mir zu dem flachen Felsen gegangen. Aber der war plötzlich blitzblank!«
    »Äußerst seltsam. Sind dir denn vor Ort noch andere Ver­änderungen aufgefallen?«
    »Ja«, meinte Randy. »Der Stein war leicht feucht und das Moos um ihn herum war platt gedrückt.«
    »Dann hat jemand die Spuren beseitigt!«, schlussfolgerte ­Justus.
    Randy schnaubte. »Das habe ich auch gedacht. Aber genau das wollten mir die Ranger nicht glauben. Ranger Thorntonmeinte, ich würde mir das ausdenken! Auch Ranger Moss hat mir nicht geglaubt. Es hat an dem Tag nämlich leicht geregnet. Sie vermuten, dass der nasse Fels in der Abendsonne rot geschimmert hat.«
    »So eine optische Täuschung wäre durchaus eine logische Erklärung.«
    »Vielleicht, aber das platt gedrückte Moos spricht doch dagegen. Und dann habe ich heute weitere Flecken entdeckt. Sie waren über ein größeres Gebiet verteilt, ziemlich frisch, aber nicht so groß wie der erste.«
    Justus sah seine Kollegen an. »Wir sollten uns die verdächtigen Orte einfach mal genauer angucken.«
    »Aber das Blut ist doch längst weg!«
    »Es ist doch nicht erwiesen, dass es sich tatsächlich um Blut handelt, Zweiter«, gab Justus zurück. »Neben roter Farbe ­kämen auch spezielle Flechten oder Algensorten infrage. Ich habe zum Beispiel gelesen, dass die Yosemite Falls im Sommer fast komplett versiegen. Dann bilden sich an der feuchten Felswand schwarze und rötliche Algen. So etwas könnte durchaus auch auf den Steinen im Wald geschehen.«
    »Aber warum sollte jemand Algen wegwischen?«, warf Bob ein.
    »Wenn wir das alles schon wüssten, gäbe es keinen Fall mehr.« Justus griff nach einer Abspannleine. »Lasst uns das Zelt fertig aufbauen, am Kiosk etwas essen und dann loswandern. Ich bin gespannt, was wir im Wald finden!«
     
    Obwohl es erst kurz vor drei Uhr am Nachmittag war, herrschte im Wald ein rötliches Zwielicht. Der schwere Geruch von feuchten Kiefernnadeln und reifen Beeren lag in der Luft. Zwischen den Farnen wuchsen kleine Gruppen von Pilzen, in den Senken hatten sich Tümpel aus Regenwassergebildet. Während es in Rocky Beach zu dieser Zeit noch immer warm war, merkte man hier in den Bergen deutlich,
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