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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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Holzfäller hatte. Sie lag beinahe in der Mitte des Tals, nahe dem Merced River. Vor der Tür plätscherte Wasser in einen ausgehöhlten Baumstamm. Ein handgeschriebenes Schild verkündete, dass ­Ranger John B. Thornton heute einen Vortrag über Sicherheit im Nationalpark hielt.
    Die Lobby war rustikal und etwas altmodisch eingerichtet. Es gab einen offenen Kamin, eine Sitzecke und eine kleine Bar, die allerdings geschlossen war.
    »Randy!« Eine dunkelblonde Frau hinter dem Empfangs­tresen winkte dem Jungen zu. »Was machst du denn hier?«
    »Hi, Tara! Ich würde gerne Ranger Thornton sprechen.«
    »Der hält gerade im Muir-Saal seinen Vortrag. Wenn ihr leise seid, könnt ihr aber gerne zuhören. »
    »Danke!«
    »Keine Ursache.« Sie lächelte. »Grüß mir deine Mutter!«
    »Tara Finn ist die Besitzerin der Lodge. Sie ist mit Mom befreundet«, sagte Randy, während er die drei ??? zu einer breiten Holztür führte. Dahinter hörte man eine sonore Stimme.
    Leise betraten sie den Raum, in dem einfache Holzbänke standen. Ein älteres Ehepaar, zwei Männer, eine Familie mit zwei Kindern und eine Frau saßen in den ersten beiden Reihen. Der Rest der Bänke war leer. Vor den Zuhörern befand sich ein Podest mit einem Pult, neben dem ein braunhaariger Mann mit Bart stand und ein Notebook bediente. Offensichtlich zeigte er auf der Leinwand hinter ihm gerade eine Präsentation.
    Nach einem Klick mit der Maus verschwand das Bild eines Schwarzbären und der Half Dome tauchte auf. »Bei diesem Berg handelt es sich um einen interessanten Monolithen«, erklärte der Ranger seinem Publikum. »Er ist ein besonders beliebtes Ausflugsziel. Aber ich kann Sie nur warnen: Der Weg zum Gipfel ist schwer und gefährlich! Selbst dann, wenn Sie nur den Wanderpfad über die Rückseite wählen. Sie müssen einen gewaltigen Höhenunterschied zurücklegen und kommen nach einem langen, steilen Aufstieg an einen Felshang, den Sie nur mithilfe von Stahlseilen erklimmen können. Schon bei leichtem Regen ist dieser letzte Teil der Strecke kaum zu bewältigen. Zudem brauchen Sie dafür eine Genehmigung.«
    Ein leises Tuscheln ging durch die Menge.
    Ranger Thornton ließ sich jedoch nicht beirren und berichtete noch eine Viertelstunde über weitere Gefahren der Bergwelt. Dann schloss er seinen Vortrag mit einer letzten Warnung: »Ich möchte Sie bitten, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr in den Wald zu gehen. Sie können sich dort leicht verirren oder auf einen Bären stoßen. Die Tiere sind nacht­aktiv.« Er schaltete den Laptop aus und das Bild auf der Leinwand erlosch.
    Drei Leute meldeten sich, darunter auch die Frau. Justus betrachtete sie amüsiert. Sie trug brandneue Wandersachen, die farblich nicht zusammenpassten und eine Nummer zu groß waren. Obwohl sie über dreißig sein musste, hatte sie ihre braunen Haare wie ein Schulmädchen zu zwei Zöpfen gebunden.
    »Brauche ich auch eine Erlaubnis, wenn ich den Half Dome über die Nordseite besteigen will?«
    Einer der Männer, ein Hüne, den Justus auf gut zwei Meter schätzte, lachte schallend. »Na, da haben Sie aber etwas vor!«
    Der Ranger hingegen lachte nicht, sondern sah die Frau mit den Zöpfen besorgt an. »Eine Genehmigung brauchen Sie für die Steilwand nicht, Madam. Aber informieren Sie sich bitte trotzdem vorher über den Aufstieg. Es gibt noch weitere Strecken auf den Half Dome, die weniger gefährlich sind.«
    »Das mache ich!« Die Frau strahlte. »Wissen Sie, ich bin den ganzen Weg aus Boston hergekommen, um einmal diesen Berg zu besteigen.«
    »Klettern Sie denn öfter in so große Höhen?«, fragte die ältere Dame, die mit ihrem Mann in der ersten Reihe saß. Beim Reden schob sie ihre Brille auf der Nase hin und her.
    »Ich habe ein Buch darüber gelesen.«
    Der Ranger wurde nun sichtlich nervös. »Madam, wenn Sie Mrs Finn an der Rezeption ansprechen, wird sie sicherlich gerne den Kontakt zu einem erfahrenen Bergführer herstellen. Möchten Sie sonst noch etwas wissen?«
    Tatsächlich kamen noch ein paar allgemeine Fragen zum Wetter, den Tieren im Nationalpark und den zahlreichen ­Sehenswürdigkeiten.
    Als die Veranstaltung endlich aufgelöst wurde, ging Randy nach vorn zum Pult. Ranger Thornton packte gerade sein Notebook ein. »Randy, was führt dich hierher? Doch wohlkaum der Vortrag. Die Gefahren des Parks sind dir ja hinlänglich bekannt.«
    »Das stimmt«, gab Randy zu. »Aber mich lässt diese Sache am Fuß vom Half Dome nicht los.«
    »Hast du etwa wieder
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