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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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Blutflecken gefunden?«
    »Nein, nicht direkt …«
    »Randy, hör mal. Wir haben das gesamte Gebiet untersucht.« Thornton verstaute seine Sachen in einer großen Tasche. »Da war nichts!«
    »So würde ich das nicht ausdrücken, Sir«, mischte sich nun Justus ein. »Wir haben durchaus Indizien dafür, dass Randy nicht lügt.«
    »Aber das habe ich doch auch nicht behauptet«, entgegnete Ranger Thornton. »Ich kenne Randy schon, seit er ein kleiner Junge war. Ich weiß, dass er kein Lügner ist. Aber manchmal geht mit ihm die Fantasie durch. Da schimmert ein Stein rötlich in der Abendsonne – und schon will er riesige Blutlachen gesehen haben.«
    »Keine riesigen Blutlachen. Es waren nur ein paar Flecken.«
    »Wir werden unsere Augen offen halten«, versprach Thornton. »Aber ich möchte euch bitten, nicht kreuz und quer durch den Wald zu laufen. Ihr scheucht nur das Wild auf und zerstört seltene Pflanzen. Ich muss jetzt los!«
    »Das war nicht sehr erfolgreich«, sagte Peter, als sie ins Foyer gingen. »Er glaubt uns nicht!«
    »Entweder das oder er weiß etwas, das er uns nicht mitteilen möchte«, gab Justus zu bedenken. »Aber seht mal, wer da ist.«
    Mr Andrews stand am Empfang. Die Touristin mit den braunen Zöpfen redete gerade auf ihn ein. »… und dann sagte ich selbst zu mir: ›Ginette, du schaffst das! Du musst einfach auf diesen Berg steigen!‹ Unglaublich, nicht wahr?«
    »Ja, einfach unglaublich«, sagte Mr Andrews matt. Als er dieJungen erblickte, wirkte er erleichtert. Vermutlich hatte er schon befürchtet, die Frau nicht so schnell wieder loszu­werden. »Bitte entschuldigen Sie, ich muss mit meinem Sohn ­reden.«
    Sie sah etwas enttäuscht aus, wandte sich dann aber an einen kräftigen Mann mit eisgrauem Haar, der eine Landkarte an der Wand studierte.
    »Na, habt ihr Spaß?«, fragte Mr Andrews laut. Leise fügte er hinzu: »So eine Klette!«
    »Randy hat im Wald Blutspuren gefunden«, teilte Bob ihm ohne Umschweife mit. Dann erzählte er seinem Vater ausführlich von dem flachen Felsen, dem Baum mit der tiefen Wunde und dem Gespräch mit dem Ranger.
    »Das klingt so, als hättet ihr einen neuen Fall!«, sagte Mr Andrews ernst, als Bob seinen Bericht geschlossen hatte.
    »Ich weiß, wir sollten eigentlich Urlaub machen, aber die Sache ist so merkwürdig, dass wir einfach Nachforschungen anstellen mussten.«
    Nun schmunzelte Bobs Vater. »Ich kann es euch nicht verdenken. Als Journalist geht es mir ja kaum anders. Selbst im Urlaub wittere ich überall spannende Geschichten. Und diese ist sehr vielversprechend.«
    »Dann glauben Sie uns?«, fragte Randy hoffnungsvoll.
    »Nun, ein guter Journalist muss jede Spur verfolgen. Würdet ihr mir die Stellen im Wald zeigen? Ich könnte mir dann selbst ein Bild verschaffen.«
    »Klasse! Dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren, Bill!« Randy deutete auf die Tür. »Es dämmert ja schon!«
    Vor der Tür stolperten sie fast über einen jungen Mann, der auf den Stufen saß und in einem Comic blätterte. Er war ungefähr so alt wie Randy, hatte blonde Haare und ein rundliches Gesicht mit auffällig hellblauen Augen.
    »Hallo Steven!«, begrüßte Randy den Jungen im Vorbeigehen. »Du brauchst dringend einen neuen Comic, der ist ja schon ganz zerfleddert.«
    Der blonde Junge drückte das Heft an sich, als wolle er es vor Randy schützen. Langsam schüttelte er den Kopf. »Superman kann fliegen.«
    »Ich weiß, Steven.« Randy lächelte ihn aufmunternd an. Doch Steven hatte sich schon zu Mr Andrews und den drei ??? gedreht. Sein freundliches Gesicht wirkte verängstigt, die Augen ­waren geweitet. Mit einem Mal flüsterte er: »Hier leben Jene! Und sie töten.«
    »Wie bitte?« Mr Andrews stutzte.
    »Oh je!« Steven wiegte unruhig den Oberkörper vor und zurück. »Hier leben Jene! Und sie töten!«
    »Schon gut«, sagte Randy ruhig. »Jene sind doch längst weg.«
    »Nein!« Steven wiegte sich nun noch schneller vor und zurück. Sein Gesicht war verzerrt, so als habe er Schmerzen. »Hier leben Jene!«
    »Steven, beruhig dich doch!«
    Der Junge riss den Kopf herum und starrte Randy an. »Pst!«, zischte er. »Still! Es schläft!«
    »Liebling, was redest du nur!« Tara Finn, die Besitzerin der Marmot Lodge, kam aus dem Haus.
    »Hier leben Jene!«, wiederholte Steven nur mit monotoner Stimme. Dann streckte er den rechten Arm aus und deutete auf den Half Dome, der sich schwarz von dem rötlichen Abendhimmel abhob. »Der Berg ist böse. Böse. Böse. Still! Hier
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