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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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Justus sah sich suchend um, bis sein Blick an Mr Louis hängen blieb, der dem Treiben aufmerksam zusah. Er hatte sich einen Schirm organisiert und stand auf der anderen Straßenseite. »Ich habe diesen Mann dort beim Telefonieren belauscht und zunächst falsche Schlüsse gezogen. Aber nun ergibt alles Sinn: Er plante eine gewaltige Show, die ein Produkt seiner Firma im perfekten Augenblick ins richtige Licht setzen sollte.«
    »Den schwarzen Hubschrauber?«
    »Genau. Die zahlreichen Unfälle in den Nationalparks waren schon in den letzten Jahren ein Thema, das von der Regierung Entscheidungen verlangte. Gefährliche Stellen wurden abgesichert, bestimmte Routen gesperrt. So kann man beispielsweise nicht mehr ohne Genehmigung auf den Half Dome steigen. Aber das war nicht genug. Es gab den Wunsch, überall die bestehenden Rettungsteams durch Experten mit Spe­zialhubschraubern zu unterstützen.«
    »Was das Budget des National Park Service jedoch übersteigen würde«, fügte Bob hinzu. »Daher wurde bislang keine Entscheidung getroffen.«
    Justus nickte eifrig. »Um den Nutzen der Spezialeinheiten zu testen, soll es ein Pilotprojekt mit einem Hubschrauber und einem Team geben – und zwar hier im Yosemite National Park.«
    »Wenn sich das Ganze bewährt, kann die Firma auf den Auftrag hoffen, sämtliche Nationalparks der USA mit Hubschraubern auszustatten. Das wiederum ist bei über fünfzig Parks wohl fast ein Milliardenprojekt.«
    Peter seufzte. »Ehrlich gesagt, bin ich schon ausgestiegen, als ihr von der Regierung geredet habt. Wer macht da jetzt was? Ich bin wohl zu müde, um das zu kapieren.«
    Justus deutete auf den schwarzen Helikopter. »TraxCompwollte heute einen glanzvollen Rettungseinsatz aufziehen – kurz vor dem Start des Pilotprogramms und direkt vor den Augen der Presse. Für Außenstehende mag das wie ein Zufall aussehen, aber wir wissen, dass die Firma das geplant hat. Das Telefongespräch von Mr Louis ist ein sicherer Beweis. Auffällig war auch, dass er es war, der Miss Georgianis entdeckte und der die Sprache auf den Hubschrauber in Wawona brachte. Schön deutlich im Beisein von zwei Journalisten!«
    »Wir vermuten, dass seine Leute das Feuer im Norden des Parks gelegt haben und dass er selbst den Hubschrauber von Jeanne sabotiert hat«, erklärte Bob. »Die nötige Fachkenntnis dürfte er besitzen.«
    »Miss Georgianis sollte ihn verklagen! Durch seinen verrückten Plan ist sie fast ums Leben gekommen!«, sagte Randy wütend. »Und wir gleich mit dazu!«
    »Aber mit ihr stimmte auch etwas nicht!« Peter kämpfte gegen die Müdigkeit an und versuchte, die Bilder in seinem Kopf zu ordnen. »Weißt du, wie entschlossen sie plötzlich war, als sie von dem Unwetter hörte.«
    »Klar, so einen Gemütswandel erlebt man nicht alle Tage«, gab Randy zu.
    »Sie wollte, dass wir vorklettern.«
    »Ja, und?«
    »Ich glaube, sie war gesichert«, meinte Peter. »Und sie wollte nicht, dass wir das bemerken. Deshalb hat sie sich auch so fest an den Fels gepresst. Und deshalb musstest du sie auch hinten am Gurt sichern. Vorne war sie ja schon eingeklinkt!«
    »Das kann nicht sein«, wandte Randy ein. »Ihr Seil hing mehrere Meter weiter!«
    »Sie muss sich mit einem Bolzen direkt am Fels verankert haben«, überlegte Peter. »Als wir über ihr waren, hat sie sich ausgeklinkt und ist uns hinterhergeklettert.«
    Randy stutzte. »Und das erstaunlich schnell und sicher für eine angebliche Anfängerin!«
    »Das passt ins Bild«, bestätigte Justus. »Ihre Notsituation kam etwas zu passend, um ein Zufall zu sein. Mr Louis hat sie vermutlich engagiert, um eine dramatische Szene hinzulegen. Sie sollte die unerfahrene Touristin spielen, die in Gefahr gerät, und sich von seinem Einsatzteam retten lassen. Euer Eingreifen war natürlich nicht eingeplant und hätte beinahe die ganze Aktion vermasselt.«
    »Doch das Gewitter war ebenso wenig eingeplant«, bemerkte Bob. »Dadurch hat sich Miss Georgianis dann auch verraten. Als sie wirklich in Gefahr geriet, konnte sie nicht länger die hilflose Frau spielen, sondern musste handeln.«
    »Fall gelöst«, sagte Peter. Dann gähnte er.
    »Noch nicht ganz.« Justus seufzte. »Jetzt gilt es, die Übeltäter auch zu überführen. Wäre einer von euch so nett, Mr Louis zu holen? Wir gesellen uns so lange mal zu unserer Bergsteigerin.«
     
    Miss Georgianis saß zitternd und in eine Decke gehüllt auf einem Stuhl. Immerhin war sie schon fit genug, um Mr Andrews und dem Mann von der
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