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Die drei ??? GPS-Gangster

Die drei ??? GPS-Gangster

Titel: Die drei ??? GPS-Gangster
Autoren: M Sonnleitner
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den Kreis noch weiter zieht, dann auch dieser Typ, der die Schatulle abgeholt hat.« Der dritte Detektiv suchte in den Unterlagen nach dem Namen. »Tim Grady. Vom Profil her der Einzige, dem man halbwegs kriminelle Energien unterstellen könnte. Wobei man natürlich nie wissen kann.«
    Justus knetete nachdenklich die Unterlippe. Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung war er auch gelangt.
    Die Polizei hatte angesichts der Art und Weise, wie Captain Skull sein merkwürdiges Spiel aufzog, natürlich an Leute gedacht, die mit Geocaching vertraut waren. Also an die Track-Cracker, den einzigen Geocaching-Club in Rocky Beach. Der Verein zählte sechsundzwanzig Mitglieder, von denen einige zu jung und zu klein waren, um als Skull infrage zu kommen. Blieben vierzehn. Elf von ihnen hatten wasserdichte Alibis für zumindest einen der Diebstähle, was den Kreis der Verdächtigen auf drei einschränkte – wenn man von nur einem Täter ausging: Benjamin Rodman, Valery Flockhart und Josh Reilly, ein selbstbewusster junger Eventmanager, an den sich Justus vom Kennenlern-Wettbewerb her gut erinnern konnte. Weil er ihn als recht großspurig empfunden hatte und weil sich Reilly mit Valery unterhalten hatte. Zweimal sogar. Zweimal zu oft für Justus’ Geschmack.
    Benjamin, Valery und Reilly hatten also kein Alibi für keinen der Diebstähle. Das war aber auch schon alles, was sie verdächtig machte. Tim Grady hingegen war der Polizei schon des Öfteren als Tunichtgut aufgefallen, der seine Zeit in Bars und Spielhallen verbrachte und sogar schon einmal im Gefängnis gesessen hatte. Wegen Diebstahls.
    Grady war erwischt worden, als er die Schatulle im Versteck deponierte. Nach seinen Aussagen hatte er aber nichts mit derSache zu tun. Er hatte, so stand es im Polizeiprotokoll, einen anonymen Anruf erhalten, ob er sich ein paar Dollar dazuverdienen wolle. Er müsse nur ein Paket abholen, das er in einem Gebüsch fände, und das Paket an einen bestimmten Ort bringen. Da ihm dafür fünfundfünfzig Dollar in Aussicht gestellt worden waren, die auf dem Paket liegen würden, hatte Grady natürlich zugesagt. Aber er habe den Auftraggeber weder gesehen noch wisse er seinen Namen. Es sei ein Mann gewesen, das sei alles, was er sagen könne.
    »Was doch eigentlich gegen Valery spricht, oder?«, sagte Justus.
    Bob sah ihn nachsichtig an. »Eigentlich ja, aber uneigentlich nicht. Wir wissen nicht, ob Skull allein arbeitet.«
    Der Erste Detektiv knurrte irgendetwas, was sich anhörte wie: »Ja, kann sein.« Er legte die Akte auf den Schreibtisch und ließ sich in seinem Stuhl nach hinten sinken. »Captain Skull. Ich frage mich, ob die Verkleidung noch einen tieferen Sinn hat als den offensichtlichen, nicht erkannt zu werden. Wieso tritt der Dieb in dieser Maskierung auf?«
    »Eine Drohung?«, riet Bob. »Der Totenkopf könnte so gemeint sein.«
    »Wäre möglich. Hätten wir noch das Piratentuch, das Auge mit der Kompassrose und die Caches, deren Inhalte sich als Schätze deuten lassen. Das passt zwar alles recht gut zusammen, aber der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht.«
    »Vielleicht gibt es keinen?«
    Der Erste Detektiv wirkte skeptisch. »Meine Intuition sagt mir etwas anderes. Wir müssen genauer hinsehen.«
    »Und welches Motiv steckt hinter diesem merkwürdigen Versteckspiel? Was glaubst du?« Bob sah Justus fragend an.
    »Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass hier jemand die Polizei zum Narren halten will«, antwortete Justus. »Aber es könnte auch um etwas ganz anderes gehen. Vielleicht ist esein Ablenkungsmanöver, ein Racheakt, ein abgekartetes Spiel oder ein …« Justus zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Wir müssen erst mehr Informationen sammeln.« Er nahm seine Akte wieder zur Hand und blätterte bis zum Ende. »Fünf Seiten noch. Lass uns das zu Ende bringen.«
    »In Ordnung. Bis dahin könnte auch Peter –« Abrupt hielt Bob inne. »Fünf!«
    Justus blickte ihn verständnislos an. »Was ist mit fünf?«
    Bob ging hektisch einige Seiten zurück. »Die Zahl Fünf! Das war’s, was mich vorhin stutzig gemacht hat. In etlichen Rätseln und Koordinaten taucht die Fünf auf, auch in den Fristen, die Skully der Polizei gesetzt hat. Und denk an die fünfundfünfzig Dollar!«
    Der Erste Detektiv runzelte die Stirn. »Jetzt, wo du’s sagst.«
    »Guck doch!« Bob zeigte auf eine aufgeschlagene Seite. »Fünf Kinder hat ein fünfundfünfzigjähriger Mann. Oder hier: Die Frist lief bis 17.05 Uhr bei Diebstahl
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