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Die drei ??? GPS-Gangster

Die drei ??? GPS-Gangster

Titel: Die drei ??? GPS-Gangster
Autoren: M Sonnleitner
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nehmen kannst!«
    Justus nahm die Akte und die beiden Kopien, die sie auf dem Weg zum Schrottplatz noch angefertigt hatten, und lief mit Peter und Bob zum Haus. Sie hatten kaum die Tür geöffnet, da überschwemmte sie der Pfannkuchenduft wie eine süße, buttrige Woge.
    »Oh Mann!« Peter stieß ein wohliges Seufzen aus.
    Doch als die Jungen die Küche betraten, war die Luft auf einmal alles andere als köstlich. Sie war dick. Zum Schneiden dick. Verwirrt blieben die drei ??? in der Tür stehen.
    Tante Mathilda und Onkel Titus saßen am Küchentisch. Zwischen ihnen auf einer Platte ein dampfender Berg frischer Pfannkuchen, vor ihnen Teller, Besteck, Marmeladengläser, Zucker, Honig, Butter und zwei Gläser Milch. Aber keiner von ihnen aß. Ganz im Gegenteil. Beide saßen wie versteinertauf ihren Stühlen, sagten kein Wort und starrten finster ins Leere.
    »Hallo?« Justus hob langsam die Hand.
    Wie in Zeitlupe drehte Tante Mathilda den Kopf. »Nehmt euch Teller, setzt euch, greift zu«, sagte sie ausdruckslos.
    »Ist etwas passiert?« Justus kam einen Schritt näher, Peter und Bob folgten.
    Tante Mathilda blieb stumm, Onkel Titus hatte sich ohnehin noch nicht bewegt. Sein gewaltiger Schnurrbart zitterte leicht, das war alles.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns wieder verdrücken«, flüsterte Peter. »Hier riecht es nach Ärger.«
    »Allerdings!«, sagte Tante Mathilda so laut, dass die drei Jungen zusammenfuhren. »Aber deswegen müssen die schönen Pfannkuchen nicht verkommen. Also setzt euch und esst!«
    Die Jungen nickten zaghaft und begaben sich an den Küchentisch. Justus holte für jeden einen Teller und Besteck aus dem Schrank. Danach nahm sich jeder einen Pfannkuchen, vorsichtig, so als müsste er ihn stehlen, tat sich etwas Marmelade auf, nicht zu viel, und begann zu essen. Leise, ganz leise.
    »Tante Mathilda«, versuchte es Justus nach einer Weile noch einmal. »Was ist denn nur –«
    »Frag deinen Onkel!«, blaffte Tante Mathilda.
    Der Erste Detektiv blickte nach rechts, Peter und Bob aßen gesenkten Hauptes weiter.
    »Deine Tante reagiert über«, grummelte Onkel Titus unter seinem Schnurrbart hervor. »Es ist gar nichts.«
    »Gar nichts!«, fuhr Tante Mathilda auf. Peter verschluckte sich und musste husten. »Und warum sagst du mir dann nicht endlich, wer Roberta ist?« Sie zog ein vergilbtes Blatt aus der Tasche und wedelte damit herum. Jetzt verschluckte sich auch Bob. Justus riss die Augen auf.
    »Schätzchen –«
    »Nenn mich nicht Schätzchen!«
    »Mathilda, ich habe dir doch jetzt schon x-mal gesagt, dass das alles schon Jahrhunderte zurückliegt.« Onkel Titus machte einen äußert bekümmerten Eindruck. »Lange vor deiner, vor unserer Zeit. Du hast den Briefentwurf unter der Schublade des alten Küchenschranks gefunden. Weißt du noch, den habe ich von meiner Mutter mitgebracht, als wir hier eingezogen sind?«
    »Und warum hast du mir nie etwas von dieser Roberta erzählt?«
    »Weil sie nicht wichtig war, Schatz.«
    »Nicht wichtig! Aha! Und warum schreibst du dann –«
    »Bitte, Schatz, das musst du doch nicht hier vorlesen!« Onkel Titus lächelte, als hätte er die Daumen im Schraubstock.
    »Da steht nichts drin, was die Jungs nicht hören dürften«, konterte Tante Mathilda. »Also. Du schreibst ihr …« Tante Mathildas Blick wurde verächtlich. »Deine Haut ist zarter als der Frühlingsmorgen und dein Blick macht mein Herz erröten.« Sie funkelte ihren Gatten an. »Und da sagst du, dass sie nicht wichtig war?«
    Peter stopfte sich schnell einen großen Bissen Pfannkuchen in den Mund, Bob starrte auf den Teller, Justus versteinerte.
    »Schatz, so ein Zeug schreiben wir doch alle, wenn wir jung sind.«
    »Aber mir«, Tante Mathilda tippte sich an die Brust, »hast du so etwas nie geschrieben! Nie!« Sie stand auf, warf ihrem Gatten noch einen wütenden Blick zu und rauschte aus der Küche.
    »Schatz! Warte doch!« Onkel Titus erhob sich ebenfalls und folgte seiner Frau.
    Am Tisch herrschte erst einmal bedrücktes Schweigen. Erst nach einiger Zeit sagte Peter: »Meine Güte.«
    Bob nickte. »Du sagst es.«
    Justus atmete tief durch. »Lasst uns ein paar Pfannkuchen mitnehmen und dann verkrümeln wir uns in die Zentrale. Da ist es sicherer.«
    Die Zentrale war ein alter Campinganhänger, der unter einem großen Haufen Schrott verborgen auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters der Familie Jonas stand. Sie war der Dreh- und Angelpunkt des Detektivunternehmens der drei Jungen
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