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Die drei  Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Titel: Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen
Autoren: Andr Marx
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Platz, stützte sein Kinn auf die linke Hand und starrte nachdenklich auf das Schachbrett. Mit dem rechten Zeigefinger fuhr er die Verzierungen nach. Dann zog er sich ein kleines Kästchen mit Schraubenmuttern heran und stellte die Muttern wie Bauernfiguren auf das Brett. Einen kurzen Moment überlegte er, was er für die anderen Figuren nehmen könnte, bevor er die Schraubenmuttern ärgerlich vom Tisch wischte. Eine Partie Schach würde ihm nicht helfen, das Geheimnis des Brettes zu lüften.
    Justus stutzte.
    Was, wenn doch?
    Ohne genau zu wissen, was er damit bezweckte, stellte er die Muttern zurück auf ihren Platz, kramte Münzen, alte Filmdosen und Bits für den Akkuschrauber hervor und stellte sie als Figuren aufs Brett. Dann nahm er den improvisierten Bauern auf e2 zur Hand, um ihn auf e4 zu setzen, wie er es immer tat, wenn er den ersten Zug einer Schachpartie machte. Doch nach kurzem Überlegen ließ er den Bauern wieder los und zog stattdessen den Springer von b1 auf c3. Die Lansky-Eröffnung.
    »Und jetzt?«, murmelte er zu sich selbst.
    »Hast du was gesagt?«, rief Bob von nebenan.
    »Nein. Ja. Ich spiele gerade Schach. Aber es bringt mich nicht weiter. Auch nicht mit b1-c3, der Lansky-Eröffnung.«
    »Was sagst du: c3? War das nicht das lose Feld?«, fragte Bob.
    Justus setzte sich kerzengerade auf. Bob hatte recht. Aber bedeutete das auch etwas?
    Ein weiteres Mal wischte der Erste Detektiv die Figuren vom Brett. Dann drückte er auf das Feld b1. Nichts passierte. Er probierte es mit c3. Ebenfalls nichts. Dann setzte er erneut den Schraubenzieher an und hebelte c3 aus dem Brett heraus. Darunter war immer noch nichts. Aber nun entdeckte Justus etwas, das ihm vorher entgangen war: In die Ränder der umliegenden Felder waren schmale Führungsschienen eingeschnitzt. Auf diese Weise waren die Felder ineinander verankert und konnten nicht herausfallen. Aber man konnte sie verschieben .
    Justus legte den Zeigefinger auf c2 und schob das Holzplättchen auf die frei gewordene Stelle. »Bob, komm mal!«
    Der dritte Detektiv betrat das Labor.
    »Sieh dir das an, man kann die Felder bewegen wie bei einem Schiebepuzzle! Das hatten wir vorhin nicht ausprobiert!«
    Bob ließ es sich zeigen und zuckte mit den Schultern. »Na und?«
    »Ich dachte, wenn ich die Lansky-Eröffnung vielleicht mit den Feldern spiele, also das Feld b1 auf die freie Fläche von c3 schiebe …« Justus probierte es aus. Genau wie bei einem Schiebepuzzle schob er die Holzplättchen hin und her, bis b1 auf c3 landete.
    Im Innern des Schachbretts machte es Klick.
    Justus und Bob sahen einander gespannt an. Nichts geschah. Dann hob der Erste Detektiv das Brett an, um auf der Unterseite nachzusehen, doch plötzlich hatte er das halbe Brett in der Hand. Die Bodenplatte blieb auf dem Tisch. Sie hatte einen Hohlraum.
    »Just!«, rief Bob. »Du hast das Versteck gefunden! Du hast es tatsächlich gefunden!«
    »Wenn man das b1-Feld an die richtige Stelle schiebt, löst man einen verborgenen Mechanismus aus! Und die Lansky-Eröffnung ist der Schlüssel!«
    In dem Hohlraum lag ein kleiner Briefumschlag. Justus nahm ihn zur Hand. Darunter lag noch etwas, eine kleine schwarze Plastikrolle, nicht größer als eine Rolle Klebefilm.
    »Sieht aus wie ein Farbband für eine alte Schreibmaschine«, meinte Bob stirnrunzelnd.
    »Nur dass kein Textilband darauf aufgewickelt ist«, stellte Justus fest. »Sondern eine Art Filmstreifen!« Vorsichtig wickelte Justus ein paar Zentimeter des Kunststoffstreifens ab und hielt ihn gegen das Licht. Dann wusste er, was es war. »Das ist ein Mikrofilm! Mikrofilme funktionieren wie Negative bei alten Fotokameras. Allerdings sind die Fotos extrem klein, viel zu klein, um mit bloßem Auge etwas erkennen zu können. Mithilfe eines Mikrofilms konnte man früher, bevor die Computertechnik so weit war, eine Menge Informationen auf kleinstem Raum unterbringen. Die Geheimdienste haben Mikrofilme benutzt, um Daten und geheime Pläne unbemerkt zu schmuggeln. Man braucht aber einen speziellen Apparat, um einen Mikrofilm lesen zu können.«
    Bob hielt den Atem an. »Und was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass Gregor Lansky damals wirklich überwacht wurde, und zwar zu Recht. Er war nämlich ein Spion.«
    In diesem Moment hörten sie, wie draußen die Kühlschranktür des Kalten Tors geöffnet wurde.
    »Peter hat wieder was vergessen, der Schussel«, sagte Bob. »Der wird Augen machen, wenn er sieht, was du entdeckt hast, Just!«
    Die Tür
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