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Die drei  Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Titel: Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen
Autoren: Andr Marx
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ihn ebenfalls vertrösten.«
    »Tatsächlich?«, fragte der Mann aufmerksam. »Wer denn?«
    »Der ältere Herr dort hinten«, antwortete Bob und wies auf einen kleinen, schmalen Mann mit altmodischem Hut und Brille, der trotz der Wärme mit einem Mantel bekleidet war und in der hintersten Stuhlreihe saß. »Es wäre nicht fair, wenn ich Ihnen das Schachspiel jetzt verkaufen würde«, fuhr Bob fort. Doch der Mann, der aussah wie ein Sportlehrer, schien ihm gar nicht zugehört zu haben.
    »Ihr braucht es ja nicht zu versteigern und wir verhandeln dann später noch mal, wenn hier alles zu Ende ist.«
    »Dann würde ich Ärger mit Mr Jonas bekommen«, versuchte Bob sich aus der Affäre zu ziehen. Er deutete auf Onkel Titus.
    Der war mit der Stehlampe gerade fertig und verkündete: »Kommen wir zum nächsten Stück: diesem wunderbaren Schachspiel aus Holz!« Titus Jonas gab Bob ein Zeichen.
    »Sie können ja mitbieten«, sagte Bob zu dem Sportlehrer. Er nahm das Schachbrett und das Kästchen für die Figuren und stellte beides auf ein erhöhtes Podest neben dem Rednerpult, damit alle einen guten Blick darauf hatten. Als er zum Ausstellungstisch zurückkehrte, hatte sich der Sportlehrer bereits auf einen freien Stuhl ganz am Rand gesetzt.
    »Die Figuren sind handgeschnitzt«, verkündete Titus. »Vielleicht hat das Spiel mal einem russischen Großmeister gehört! Ein erstes Gebot?«
    »Ein Dollar!«, rief ein Junge, den Bob aus der Schule kannte.
    »Fünf Dollar!«, wurde er sogleich von einem jungen Mann ganz hinten überboten.
    »Fünf Dollar also«, wiederholte Onkel Titus.
    »Sechs Dollar!«, rief der Junge.
    »Zehn!«, rief der junge Mann.
    Bob lächelte. Das fing vielversprechend an.
    Der alte, schmächtige Mann im Mantel, der in der letzten Reihe saß, hob seinen Spazierstock. »Zwanzig Dollar!«
    »Aha, ich sehe, wir haben ein paar Schachliebhaber im Publikum«, sagte Onkel Titus erfreut.
    Nun fing auch der Sportlehrer an zu bieten: »Dreißig!«
    »Fünfunddreißig!«, sagte eine junge Frau in der Mitte.
    »Vierzig!«, sagte der alte Herr im Mantel.
    »Fünfzig!« Das war wieder der junge Mann.
    »Sech–«, hob der Alte an, wurde aber sofort vom Sportlehrer unterbrochen: »Einhundert Dollar!«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Das Schachspiel war wirklich schön und sicher etwas wert. Aber hundert Dollar?
    »Da will es aber jemand wissen!«, kommentierte Onkel Titus das Geschehen. »Einhundert Dollar sind geboten, meine Damen und Herren! Höre ich –«
    »Zweihundert!«, bot der Alte.
    Nun drehten sich die ersten Zuschauer um, um einen Blick auf den Mann zu werfen, der das Schachspiel unbedingt haben wollte. Der Jüngere winkte ab, er würde nicht weiter bieten. Nun war klar, dass nur noch der alte Mann und der Sportlehrer im Rennen waren.
    »Zweihundertfünfzig!«, sagte dieser.
    »Dreihundert!«
    »Vierhundert!«
    »Fünfhundert!«
    »Tausend!«
    Jetzt gab es kein Halten mehr. Alle tuschelten durcheinander. Bob fing fragende Blicke von Justus und Peter auf. Am Erfrischungsstand passierte gerade gar nichts. Die Leute, die dort in der Schlange gestanden hatten, hatten jegliches Interesse an Hotdogs und Muffins verloren. Alle verfolgten gespannt das Bietduell der beiden ungleichen Männer. Justus riss sich los und eilte an der Menge vorbei nach vorn.
    Bob kam seinem Freund entgegen. Am Kassentisch von Tante Mathilda trafen sie sich.
    »Bob, irgendetwas stimmt hier nicht«, raunte Justus ihm zu. »Dieses Schachspiel ist niemals tausend Dollar wert.«
    »Das dachte ich auch.«
    »Trotzdem bieten diese beiden Verrückten sich um Kopf und Kragen. Da ist was faul.«
    »Eintausendzweihundert Dollar!«, verkündete Onkel Titus gerade lautstark.
    »Wenn Onkel Titus das Spiel jetzt für tausendzweihundert verkauft, dann stellt sich womöglich heraus, dass es noch viel mehr wert war«, fuhr Justus fort. »Wir müssen das irgendwie stoppen!«
    »Gar nichts wird hier gestoppt!«, zischte Tante Mathilda von ihrem Platz hinter dem Tisch aus. Sie hatte hektische rote Flecken im Gesicht bekommen und war völlig außer sich. »Das ist das Geschäft des Jahres, klar? Zurück auf deinen Platz, Justus Jonas, die Leute wollen Muffins essen!«
    »Aber im Moment will überhaupt niemand –«
    »Wird’s bald!«
    Tante Mathildas herrischer Ton duldete keinen Widerspruch. Justus fügte sich in sein Schicksal und kehrte widerwillig zum Erfrischungsstand zurück. Auch Bob nahm wieder seinen Platz ein.
    »Tausendfünfhundert Dollar wurden
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