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Die drei  Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen

Titel: Die drei Die Spur des Spielers drei Fragezeichen
Autoren: Andr Marx
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und das Geheimversteck sind der Beweis dafür, dass Gregor Lansky nicht unter Verfolgungswahn litt. Die Gerüchte stimmten, er war ein Spion. Und das wollte sein Sohn mit aller Macht geheim halten.Vor allem vor Bishop Blake, der auch mit der Geschichte zu tun hatte. Ich vermute, er wollte Lansky enttarnen. Habe ich recht, Mrs Chiccarelli?«
    Sam Chiccarelli nickte knapp. »Blake hat feindliche Spione aufgespürt.«
    Justus wandte sich an Griffin Silverman. »Deshalb waren Sie so hinter dem Schachspiel her. Und nachdem Sie das Geheimfach nicht entdeckten, wollten Sie lieber gleich das ganze Brett mitsamt seinem Geheimnis verbrennen, bevor es in die falschen Hände geriet. Habe ich recht?«
    Griffin Silvermans Gesicht, eben noch grimmig und verschlossen, veränderte sich. Die Wut zerfiel vor den Augen der drei ??? und wich einem Ausdruck des … Vorwurfs. »Ihr wisst nicht, wovon ihr redet«, sagte er leise. »Bishop Blake ist ein Monster. Er hat das Leben meines Vaters fast zerstört.«
    »Mir scheint, ihr Vater hat sich ganz allein in Schwierigkeiten gebracht«, widersprach Justus.
    »Das stimmt«, gestand Silverman ein. »Aber Blake hat ihn gejagt, auch noch Jahre, nachdem mein Vater aufgehört hatte, für den russischen Geheimdienst zu arbeiten.«
    »Es war nun einmal Mr Blakes Aufgabe, Spione zu enttarnen, ob sie noch aktiv sind oder nicht. Denn Landesverrat verjährt nicht, wenn ich richtig informiert bin.«
    Justus sah in Erwartung einer Bestätigung zu Mrs Chiccarelli hinüber, doch diese wirkte plötzlich seltsam abwesend. Mit verschränkten Armen lehnte sie im Türrahmen und betrachtete den gefesselten Silverman sehr nachdenklich. Etwas Düsteres umwölkte ihren Blick.
    »Habe ich recht, Mrs Chiccarelli?«, fragte Justus.
    Sie ignorierte seine Frage. »Ich will seine Geschichte hören«, sagte sie, ohne den Blick von Silverman abzuwenden. »Von Anfang an.«
    Griffin Silverman schien einzusehen, dass es keinen Sinn mehr hatte, sich zu weigern. Sehr langsam und bedächtig fing er an zu reden.
    »Mein Vater war ein weltberühmter Schachspieler, bis er eines Tages aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwand. Doch davon erfuhr ich erst, als ich bereits ein erwachsener Mann war. Als Kind waren meine Eltern lediglich Menschen, die sehr oft umzogen. Sie schienen vor etwas oder jemandem zu fliehen. Aber das war mir damals nicht klar. Erst als meine Mutter gestorben war und mein Vater selbst krank wurde, erzählte er mir nach und nach seine Lebensgeschichte. Die ganze Wahrheit erfuhr ich erst vor drei Jahren, als er im Sterben lag.«
    »Ihr Vater ist tot?«, fragte Bob.
    Silverman nickte. »Als junger Mann war er vom politischen System in der Sowjetunion sehr angetan. Die Welt dort schien ihm gerechter zu sein. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil Schach dort einen sehr viel höheren Stellenwert hatte als hier. In Russland waren Schachspieler gefeierte Stars. Hier waren sie bestenfalls komische Vögel. Mein Vater reiste häufig um die Welt, um an Turnieren teilzunehmen. Viele dieser Turniere fanden in der Sowjetunion statt. Dort hatte man mitbekommen, dass er mit dem Kommunismus sympathisierte. Schließlich wurde er angesprochen, ob er für den sowjetischen Geheimdienst arbeiten wolle. Mein Vater sagte Ja. Er war kein Spion im klassischen Sinne. Er spionierteniemanden aus, das wäre ihm auch schlecht möglich gewesen. Aber er betätigte sich als Kurier. Zu diesem Zweck ließ er sich sein Schachbrett bauen, mit dem er fortan ständig gesehen wurde. In dem Geheimfach transportierte er Aufträge von Ost nach West, übergab sie geheimen Mittelsmännern und nahm gleichfalls geheime Daten wieder mit zurück.«
    »Der Mechanismus, mit dem sich das Geheimfach öffnen lässt, ist komplett aus Holz«, sagte Justus. »Deswegen ist das Spiel bei den Sicherheitskontrollen in den Flughäfen damals wohl nicht aufgefallen.«
    »Richtig«, sagte Silverman. »Um welche Geheiminformationen es sich im Detail handelte, wusste mein Vater nicht und es kümmerte ihn auch nicht. Ich glaube, er gefiel sich in der Rolle des Geheimagenten, der unentdeckt Regierungsgeheimnisse schmuggelt.«
    »Aber dann ist man ihm auf die Schliche gekommen«, vermutete Bob.
    »Ja. Ich kenne die Einzelheiten nicht, aber irgendwie war ihm Bishop Blake auf der Spur. Blake hatte eine Ahnung, aber keine Beweise. Doch mein Vater fürchtete ihn und lebte jahrelang in der Angst, entdeckt zu werden. Eines Tages wurde sein Schachspiel am helllichten Tag aus einem
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