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Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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Justus. »Ich stelle hier die Fragen. Und jetzt wüsste ich gern, was hier gespielt wird!« Weiter kam er nicht, da zum dritten Mal ein Auto die Olive Street heraufkam und hörbar langsamer wurde. »Wer ist das?«
    »D…Der Hausbesitzer!«, vermutete Justus.
    »Ja«, bekräftigte Bob. Er drückte sich selbst die Daumen, dass es nicht der Bildermörder, sondern Inspektor Cotta war. Die Hoffnung verpuffte, als das Klimpern eines Schlüssels erklang. Jemand schloss die Vordertür auf. Dann ging im Haus ein Licht an. Bob ärgerte sich über Justus’ gewagten Plan, alle Schurken auf einmal ergreifen zu wollen. Damit hatte er sie in eine üble Situation gebracht. Er spähte hinüber zur Gartentür. Im Licht der Wohnzimmerlampe konnte man nun eindeutig eine Staffelei mit einem Bild ausmachen. Der Vermummte, der sich eng an die Hauswand presste, hatte das Bild auch gesehen. Er schien sich nicht sicher zu sein, wie er vorgehen sollte. Hier draußen musste er drei Jungen in Schach halten und drinnen im Haus war das Gemälde, auf das er es abgesehen hatte. Er zögerte einen Moment, dann zeigte er mit seiner freien Hand auf Bob. »Komm her!«
    »Was, ich?«
    »Ja, du, komm schon!« Er zog den dritten Detektiv zu sich heran und hielt ihm den Revolver an den Hals. »Wenn ihr zwei euren Freund lebend wiedersehen wollt, dann bleibt ihr hier im Garten und rührt euch nicht. Und wehe, ihr versucht, über Handy die Bullen zu rufen. Ich gehe hier nicht ohne das Bild weg. Ist das klar?« Er schob Bob vor sich her am Haus vorbei. »Du machst genau, was ich sage, Bürschchen! Eine falsche Bewegung und ich drücke ab!«
    Bob atmete tief ein und aus. Er spürte die Mündung der Waffe an seiner Schläfe. Der Mann stand so dicht hinter ihm, dass er den Zigarettenrauch an seiner muffigen Kleidung riechen konnte, gemischt mit einem feinen Hauch von Lösungsmitteln.
    »Na los, klingel schon!«
    Bob tat, wie ihm geheißen. Er fragte sich, ob der Bildermörder aufmachen würde. Es war schon spät. Außerdem hatte erja gerade erst seine Beute sichergestellt. Tatsächlich rührte sich im Haus nichts.
    »Bitte!«, sagte er flehentlich. »Mr Harris will das Bild zerstören!«
    »Was will er?«
    Bob atmete erneut tief durch. Dann sagte er leise: »Er … Mr. Harris ist … der Bildermörder!«
    Mehr musste er nicht sagen. Der Mann trat mit voller Wucht gegen die Holztür, die mit einem hässlichen Krachen und Splittern nachgab. Einen kurzen Augenblick lang sah Bob die Möglichkeit zur Flucht, doch da war die Waffe bereits wieder auf ihn gerichtet. Er wurde gepackt und durch die offene Tür geschubst.
    »He!«, brüllte der Mann mit der Skimütze in den Hausflur. Niemand antwortete. Der Mann schob Bob vor sich her ins Wohnzimmer.
    Vor der Staffelei stand der Gärtner, dem die drei ??? am Vortag im Innenhof des Frauenklubs begegnet waren. In seiner rechten Hand hielt er einen Pinsel, von dem rote Farbe tropfte. Neben ihm auf der Staffelei stand das dreizehnte Bild – der Junge im Cowboykostüm. Über der Kehle des Cowboys klaffte bereits ein Schnitt, der mit mehreren roten Spritzern bekleckert war.
    »Halt!«, brüllte Bobs Geiselnehmer entsetzt. Dann ging er drohend auf den Gärtner zu. »Geben Sie mir das Bild oder der Junge hier muss dran glauben!«
    »Das Risiko gehe ich ein!«, erwiderte Mr Harris, der sich nach dem ersten Schrecken erstaunlich schnell wieder gefasst hatte. Er lächelte sogar und wandte sich in aller Seelenruhe dem Bild zu. »Mein Kunstwerk ist noch nicht vollendet. Ich muss Sie daher bitten, mit Ihrer Panikreaktion etwas zu warten.« Er hob den Pinsel mit der roten Farbe.
    Bob spürte, wie der Mann hinter ihm zusammenzuckte. »Weg von dem Bild! Oder ich schieße!«
    »Das möchte ich sehen!«, sagte Mr Harris. Mit einem irren Grinsen tupfte er Farbe auf die Leinwand. Die Zerstörung des Bildes machte ihm sichtlich Spaß.
    »Ich sage es noch ein einziges Mal!« Die Stimme des Vermummten klang drohend, aber Bob glaubte, auch Nervosität heraus zu hören. Die Waffe in den Händen des Mannes zitterte kaum merklich. »Gehen Sie rückwärts von dem Bild weg und heben Sie die Hände! Sonst gibt es hier ein Unglück mit mehreren Toten.«
    »Schießen Sie ruhig. Meinetwegen auch auf mich.« Der Gärtner lächelte.
    »Das ist kein Scherz!«, brauste der Mann hinter Bob auf.
    »Natürlich ist das für Sie kein Scherz. Sie wollen ja auch mit aller Macht dieses Bild haben.« Mr Harris nahm eine Palette vom Tisch und tauchte den Pinsel in
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