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Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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nichts.
    »Sie schicken gleich einen Officer zum Haus des Potters«, verkündete Justus, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte. Er stand auf und ging zu der Tür, die direkt ins ›Kalte Tor‹ führte. »Was würdest du tun, wenn du den Schrottplatz nach wertvollen Gemälden durchsuchen müsstest?«
    Peter zögerte kurz, dann antwortete er: »Ich würde als Erstes zu Onkel Titus’ Schuppen gehen. Und wenn ich dort keinen Erfolg hätte, vielleicht zum Büro.«
    »Richtig. Der Schuppen sollte die erste Station sein. Und deshalb werden wir zwei dort auch die Lichtschranke aktivieren, bevor wir zu Bob fahren.«
     
    Bob kauerte hinter einer windschiefen Hütte, schräg gegenüber der Bar. Er bereute es, keine warme Jacke mitgenommen zu haben. Selbst im Hochsommer wurde es nachts an der Küste kühl. Hier am Hafen wehte ein frischer Wind, der kalte, feuchte Luft mit sich brachte. Aus der Kneipe hörte Bob dumpfe Musik und Stimmengewirr. Die Neonreklame ›Scuba Bar‹ knisterte hin und wieder. Bob merkte, dass sein rechtes Bein einschlief. Er traute sich kaum, es auszustrecken. Mit Bangen dachte er daran, dass der Erpresser vielleicht erst in den frühen Morgenstunden vorbeikommen könnte. Andererseits riskierte er so, dass jemand anderes die Tüte mitnahm. Am Hafen gab es ein paar Landstreicher, die in den Mülleimern nach brauchbaren Gegenständen suchten. Einer von ihnen hatte sich sogar als wertvolle Informationsquelle erwiesen, weil er seine Augen und Ohren stets offen hielt. Die drei??? hatten sich etwas mit ihm angefreundet. Als eine Gestalt in einem löchrigen Mantel schwankend die Straße heraufkam, wusste Bob jedoch sofort, dass es nicht ihr Bekannter war. Er hatte diesen Mann noch nie gesehen. Er hob den Deckel eines Abfalleimers an und durchforstete den Inhalt. An sich war das kein Grund zur Beunruhigung, aber Bob hatte schon öfter erlebt, dass sich Verbrecher verkleidet hatten, um bei ihren Taten weniger aufzufallen. Und wer beachtete schon einen alten Landstreicher, der den Müll am Hafen durchwühlte? Tatsächlich näherte sich der Mann viel zu zielstrebig der Tüte, die an der Außenwand der ›Scuba Bar‹ im Schmutz lag. Bob war sich sicher: Das musste der Bildermörder sein! Der Mann bückte sich, schnappte die Tüte und schob sie unter seinen Mantel. Mit wiegenden Schritten setzte er seinen Weg fort. Bob wollte gerade unauffällig zur Verfolgung ansetzen, als Mr Espenson hinter einem parkenden Auto hervorsprang. »Nicholas, der Penner hat das Lösegeld mitgenommen!«
    »He, das gehört Ihnen nicht!«, rief nun auch Nicholas Espenson. Der Mann wartete nicht ab, bis Vater und Sohn bei ihm angekommen waren. Wie der Blitz sprintete er los. Schon bog er in eine der dunklen Gassen ein, die zu den Lagerhallen führten.
    »Hinterher!«, brüllte Mr Espenson. »Wir nehmen den Wagen!«
    Bob wusste, dass sie nicht weit kommen würden. Die Straße war eine Sackgasse. Sie endete an einem Gittertor. Der dritte Detektiv vermutete, dass der Bildermörder die Gegend kannte und sich im Voraus einen Fluchtweg zurechtgelegt hatte. Wenn er verschwinden wollte, war das hier unten am Hafen ein Leichtes. Es gab genügend Verstecke!
    Bob trat mit dem Fuß gegen eine der Tonnen. Nach dieser Aktion konnte er die Madonna abschreiben. Der dritte Detektiv würde lieber den ganzen Tag den Rasen mähen, als Mr Greenwalt diese schlechte Botschaft zu überbringen.
    Der dritte Detektiv stutzte. »Rasen mähen«, murmelte er leise. Mit einem Mal war sein Missmut wie weggeblasen. Er joggte zu seinem Wagen und fuhr bis zur nächsten Telefonzelle. Dort blätterte er eilig in dem zerfledderten Telefonbuch von Rocky Beach. »K… Kr… Kretchmer!« Beim Wählen der Nummer hätte sich Bob beinahe vertippt. Er wippte unruhig auf und ab, bis am anderen Ende jemand abnahm. Es folgte kein »Hallo« und auch kein Name, sondern ein entrüstetes: »Wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Mrs Kretchmer?«
    »Ja, das bin ich!«, kam es ungehalten zurück. »Was wollen Sie?«
    »Mein Name ist Bob Andrews. Ich bin einer der Jungen, die gestern bei Ihnen im Klub waren. Sie haben meinem Freund Justus das Bild mit dem Zauberer ausgehändigt.«
    »Ach, du bist der Blonde. Ja, ich erinnere mich.«
    »Ich hätte eine Frage.«
    »Aber doch nicht mitten in der Nacht! Haben deine Eltern dir denn keine Manieren beigebracht?«
    Bob räusperte sich. »Es ist sehr wichtig, Mrs Kretchmer. Eigentlich geht es sogar um Leben und Tod. Ich würde gern mehr über den Gärtner
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